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Mellingen-Dorf Süd-Ost > Stetterstrasse
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Foto aus der Zeit vor 1930, als die Familie Isler in diesem Gebäude wohnte.
Bei den Personen rechts muss es sich daher um Mitglieder der Familie Isler handeln, zu der auch Alfons Isler (1910-1994); Unter- und Mittelstufenlehrer in Mellingen von 1931-1973, gehörte.
1930 kaufte Jakob Moos-Keller (gest. 1957) die Liegenschaft. Jakob Moos war der Vater von Theodor Moos (1915-2003) und Leopold Moos (1916-1998). Leopold Moos kaufte ca. 1952 am Rigiweg eines der ersten Einfamilienhäuser. Theodor Moos übernahm darauf das Elternhaus an der Stetterstrasse.
Mitteilungen von Ulrich Moos, Sohn des Theodor und heutiger (2018) Besitzer der Liegenschaft, und Gerda Müller-Isler, Tochter von Alfons Isler.
S. auch Bild-Nrn. 01055.2, 01055.3, 01055.4.
Bild-Nr.: 01055.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Ulrich Moos / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Im Hintergrund Bauernbetrieb Ingold an der Stetterstrasse. Rechts Bauernhof Josef Peterhans, abgebrochen 2022.
Ansicht vermutlich aus den Kriegsjahren 1939 – 1945. In den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts und während des Zweiten Weltkrieges bewirtschaftete Familie Paul Steinmann als Pächter den abgebildeten Hof an der Stetterstrasse. In der Folge wurde die landwirtschaftliche Nutzung der Gebäulichkeiten aufgehoben. Im Wohnteil wurde die Wohnung vermietet und im landwirtschaftlichen Bereich entstanden Garagen, eine kleine Bauernmosterei und eine Pferdebox für den Tierarzt Dr. Schöchli.
Dieser errichtete Ende der Zwanzigerjahre die präsentable Tierarztvilla an der Stetterstrasse 8, die in der Folge von Bezirkstierarzt Dr. Albin Frey bewohnt wurde. siehe 01030. Tierarzt Dr. Schöchli war eine legendäre Tierarztgestalt von altem Schrot und Korn, von kräftigem Wuchs und einer markanten Narbe auf der rechten Wange („Studentenschmiss“) vom Degenfechten in der Studentenzeit. Er besuchte seine grosse Bauernkundschaft in einem weiten Umkreis des öftern hoch zu Pferd. Der sportliche Tierarzt pflegte im Winter mit seinem Pferd die damals extravagante Skisportart „Skiöring“, die sehr bewundert wurde.
Im Jahre 1960 musste der ehemalige Landwirtschaftsbetrieb Ingold einer Neuüberbauung (Stetterstrasse Nr. 7) weichen, konzipiert von Architekt Jean Frey.
Bild-Nr.: 01052
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Otto Müller / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
In den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts sowie während und nach dem Zweiten Weltkriege bewirtschaftete Familie Paul Steinmann als Pächter den hier abgebildeten Hof an der Stetterstrasse. Besitzer war aber bis etwa 1960, als die Liegenschaft an Architekt Jean Frey überging, Herr Ingold, von Lenzburg.
MehrIn der Folge, ca. 1950, wurde die landwirtschaftliche Nutzung der Gebäulichkeiten eingestellt. Im Wohnteil wurde die Wohnung vermietet und im landwirtschaftlichen Bereich entstanden Garagen und eine kleine Bauernmosterei.
In diesem Gebäude hatte Tierarzt Schöchli auch sein Reitpferd in einer Box
untergebracht (s. Bild- Nr. 01030). Auch sein Nachfolger als Tierarzt, Albin Frey, hatte sein Pferd hier eingestellt.
Auf dem Bild aus der Zeit um 1940 sehen wir die Giebelfront des Wohnbereichs aus der Sicht des Zentralplatzes.
Im Jahre 1960 musste die Liegenschaft Ingold einem von Architekt Jean Frey konzipierten Mehrfamilienhaus weichen: Liegenschaft Stetterstrasse Nr. 7: s. Bild-Nr. 01053.
Informationen von Otto Müller und Franz Peterhans, die allerdings nicht in allen
Teilen übereinstimmen.
Bild-Nr.: 01051
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Otto Müller / Franz Peterhans
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Links das Jauchefass, das damals noch von Kühen aufs Feld gezogen wurde.
1952 kaufte Moos dann einen Motormäher. Seit 1945 wurde die Landwirtschaft nur noch als Nebenbetrieb geführt, da damals Theodor Moos eine Stelle bei BBC in Baden annahm. Bevor er zur Arbeit nach Baden fuhr, ging Moos noch grasen, fütterte die Kühe und melkte diese. Die übrige Arbeit besorgte Mutter Moos. Der Kleinbauernbetrieb umfasste ca. 2 Kühe, 2-3 Rinder sowie 1-2 Kälber.
1978 wurde die Landwirtschaft aufgegeben.
s. auch Bild-Nrn. 01055.1, 01055.3. 01055.4.
Mitteilungen von Ulrich Moos, dem derzeitigen (2020) Besitzer der Liegenschaft.
Bild-Nr.: 01055.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Ulrich Moos / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Dieser wohl aus dem 19. Jahrhundert stammende Hof hiess sicher von Anfang an Brandhof, weil dieses Anwesen von einer Familie Brand bewirtschaftet wurde. Der aus Rheinau stammende Jakob Brand ist seit 1756 als Ansasse von Mellingen nachweisbar. Unklar ist, ob dieser schon Vieh besass. 1846 schliesst die Geindeversammlung mit Leodegar Brand einen Vertrag ab. Er wird verpflichtet, einen Zuchtstier der "Schwyzerrasse" zu halten. Dafür wird ihm ein Vorschuss von 128 Franken bezahlt. Jeder Viehbesitzer hatte Brand pro Gang eines Rinds oder einer Kuh 4 Batzen zu bezahlen. Damit alles regelkonform ablief, wurde eine spezielle dreiköpfige Kommission ernannt.
Mehr1880 wurde ein Stier der Simmentalerrasse angeschafft. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts stand der Zuchtstier immer im Brandhof; der damalige Hofbesitzer Josef Brand erhielt um die Jahrhundertwende einen Gemeindebeitrag von 100 Fr. Für die Geissenzucht hielt dieser auch einen Ziegenbock. Die Behörden drangen aber darauf, dass der Stier sein "Geschäft" nur in einem geschlossenen Raum stattfinde. Zweimal beglückte aber der Zuchtstier eine Kuh ausserhalb des Stalls, weshalb Josef Brand wegen dieser "öffentliche[n] Züchterei" einen scharfen Verweis von Seiten des Gemeinrats einstecken musste.
Zur Nachfolge auf dem Brandhof s. 01052.2. Der Brandhof wurde 2022 abgerissen.
Literatur:
- Heinrich Zumstein, Mellingen 1700-1999, Mellingen 1988, S. 62-64, 111-112.
- Rainer Stöckli. Mellingen am Ende des 19. Jahrhunderts. Unterentfelden 1997, S.
12-13.
Bild-Nr.: 01052.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Neben der Landwirtschaft wurden von den Bewohnern dieses Hauses (erbaut 1908) und deren Vorfahren über 150 Jahre in vier Generationen Seile für die verschiedensten Zwecke in Handarbeit hergestellt. Als letzter dieser Dynastie fertigte Karl Halter (1911-1982) Seile an und hielt diese u.a. auf vielen Märkten feil.
Die Kunst des Seile-Herstellens hatte bereits Halters Urgrossvater Jakob beherrscht. Dieses Wissen wurde dann an Grossvater Ulrich, weiter an Vater August und schliesslich an Karl weitergegeben. Die Geräte, die es für das Herstellen von Seilen benötigte, gelangten später in den Besitz des Ortsmuseums.
1999 wurde die von Hans Gruber restaurierte Seilerei-Einrichtung im Rahmen einer Ausstellung im Ortsmuseum aufgestellt und vielen Interessierten gezeigt, wie aus Langhanf sogenannte Litzen und daraus Seile entstehen.
Im Oktober 1996 wurde die Liegenschaft abgerissen.
An deren Stelle errichtete man ein Vierfamilienhaus (Stetterstrasse Nr. 32),
das im Herbst 1997 bezogen werden konnte. Den Neubau s. unter Bild-Nr.
01029
Angaben von Theres Lehmann-Halter
Literatur:
Nüssli Adolf. Der letzte Handseiler feiert den 70. Geburtstag. Reussbote16. 09.1981: s. Bild-Nr. 01027, 01028
Nüssli Benedikt. Ein Stück alt Mellingen ist verschwunden. Reussbote 11. 10.1996.
Nüssli Benedikt. Altes Handwerk lebt wieder auf. Reussbote 9.3.1999
Bild-Nr.: 01025.0
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Therese Lehmann-Halter / Reussbote
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Besitz der Familie von Theodor Moos (1915-2003). Die Gebäude vorne auf der andern Strassenseite wurden ca. 1981 abgerissen (s. Bild-Nrn. 01021 und 01022) und mussten dem Mehrfamilienhaus Stetterstrasse 6 weichen.
S. auch Bild-Nrn. 01055.1, 01055.2, 01055.4.
Mitteilungen von Ulrich Moos, dem derzeitigen (2020) Besitzer der Liegenschaft.
Bild-Nr.: 01055.3
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Ulrich Moos / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Karl Halter auf dem Markt
Vater Karl Seiler präsentiert auf einem Markt eines seiner begehrten Seile. Siehe auch die bebilderten Texte auf den Tafeln 1 und 2 unter dem Thema „Einer der letzten Handseiler“, s. Bild-Nrn. 01027 und 01028.
Bild-Nr.: 01026
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Karl Halter war der letzte einer bis ins 19. Jahrhundert reichenden Dynastie, welche dieses Handwerk betrieb. Der Artikel ist erschienen im Reussbote am 16.9.1981, s. den ersten Teil dieses Artikels unter Bild-Nr. 01027
Über das Wohnhaus von Karl Halter: s. Bild-Nr. 01025.0
Bild-Nr.: 01028
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Adolf Nüssli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Karl Halter war der letzte einer bis ins 19. Jahrhundert reichenden Dynastie, welche dieses Handwerk betrieb. Der Artikel ist erschienen im Reussbote am 16.9.1981, s. nachfolgend den zweiten Teil dieses Artikels, s. Bild-Nr. 01028
Über das Wohnhaus von Karl Halter: s. Bild-Nr. 01025.0.
Bild-Nr.: 01027
Bild: Reussbote
Text: Adolf Nüssli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Dieses Gebäude diente als Kiosk für die Mitarbeiter der Argovia AG, war also der erste Takeaway von Mellingen.
Später war das Gebäude Ausstellungsraum für Schreibmaschinen von Meinrad Schneider (1915-2008). Unterhalb dieses Kiosks stand die Liegenschaft von Meinrad Schneider. Diese begann man am 24. Novenber 2013 abzubrechen.
Das hier abgebildete Gebäude wurde Anfang 2014 abgebrochen.
Bild-Nr.: 01022.9
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli / Emilia Pagano
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Bauernliegenschaft von Karl Halter (1911-1982), kurz vor dem Abbruch im Oktober 1996.
Weitere Angaben s.Bild-Nr. 01025.0
An deren Stelle wurde das Mehrfamilienhaus Stetterstrasse 32 gebaut und konnte im Herbst 1997 bezogen werden.
--> s. Bild-Nr. 01029
Bild-Nr.: 01025
Bild: Otto Müller
Text: Theres Lehmann-Halter
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Karl Halter und seine Frau Bertha
Das Halter-Haus (siehe Bild-Nr. 01028) wurde abgebrochen. Über 150 Jahre, in vier Generationen wurde an der Stetterstrasse von den Familien Halter handgefertigte Seile hergestellt. Karl Halter wohnte bis zu seinem Tod im Jahre 1982 in diesem Haus.
Bild-Nr.: 01028.1
Bild: Mellinger Städtlichronik 1996
Text: Mellinger Städtlichronik 1996
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1996
Derzeit (2020) im Besitz von Ulrich Moos, von dem auch die Angaben zu den Fotos 01055.1 bis 01055.4 stammen. Vorher war dessen Vater Theodor Moos (1915-2003) lange Zeit Besitzer der Liegenschaft.
Bild-Nr.: 01055.4
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Ulrich Moos / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Im April 1941 übernahm Josef Peterhans (1912-1999) den Hof von Emil Brand. Am 1. Januar 1979 ging der Hof an Sohn Franz (geb. 1944), der im gleichen Jahr die Gebäude renovierte. 2009 erstellte man gegen Holzrüti zu einen Siedlungshof mit grossem stark automatisiertem Ökonomiegebäude und Zweifamilienhaus, s. darüber Bild-Nr. 01321. 2010 wurde das Vieh in den neuen Stallungen untergebracht. Das neue Wohnhaus bezog man 2011.
Seither wurde der Wohnteil des Brandhofs vermietet, im Ökonomiebereich waren noch eigene Gerätschaften untergebracht. Auf Ende 2016 verkaufte Franz Peterhans den Brandhof mit 40 a Umschwung. Geplant ist hier eine Überbauung mit zwei Mehrfamilienhäusern, die im Herbst 2023 bezogen werden können.
Mündliche Angaben von Franz Peterhans, ehemaliger Inhaber des Bauernhofs Peterhans
Bild-Nr.: 01052.2
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Franz Peterhans / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Angaben darüber s. Bild-Nr. 01052.2
Der Bauernhof wurde 2022 abgerissen. Auf der Liegenschaft entstehen Mehrfamilienhäuser, die im Herbst 2023 bezogen werden können.
Bild-Nr.: 01052.3
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Rechts auf dem Foto erkennt man knapp den Ulrichsteg.
Über den Landwirtschaftsbetrieb Peterhans s. Bild-Nr. 01052.2
Der Bauernhof wurde 2022 abgerissen. Auf dessen Areal entstehen Mehrfamilienhäuser, die im Herbst 2023 bezogen werden können.
Bild-Nr.: 01052.4
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Viktor Zimmermann
Über diese Liegenschaft an Stetterstrasse 11 s. Bild-Nr. 01052.2.
Das Bauernhaus wurde 2022 abgerissen. Auf dem Gelände entstehen Mehrfamilienhäuser, die im Herbst 2023 bezogen werden können.
Bild-Nr.: 01052.5
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Viktor Zimmermann
Weitere Angaben s. Bild-Nr. 01022.9
Dieses Gebäude wurde Anfang 2014 abgebrochen.
Beim Haus rechts des Ausstellungsraums handelt es sich um die Liegenschaft Stetterstrasse 8b.
Bild-Nr.: 01022.11
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Madlen Zimmermann
Copyright: © Viktor Zimmermann
Weitere Angaben s. Bild-Nr 01022.9.
Dieses Gebäude wurde Anfang 2014 abgebrochen.
Beim Haus rechts handelt es sich um die Liegenschaft Stetterstrasse 8b.
Bild-Nr.: 01022.10
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Madlen Zimmermann
Copyright: © Viktor Zimmermann
2009 erstellte die Familie Peterhans gegen Holzrüti hin einen Siedlungshof mit grossem stark automatisiertem Ökonomiegebäude und Zweifamilienhaus. 2010 wurde das Vieh vom ehehemaligen Bauernhof (s. Bild-Nr. 01052.2) in den neuen Stallungen untergebracht. Das Wohnhaus bezog man 2011.
Seit 2016 führt Sohn Gregor (geb. 1977) den Betrieb weiter. Der Hof Peterhans ist der einzige Milchwirtschaftsbetrieb in Mellingen. In den Freilaufställen sind zur Zeit (Februar 2017) 42 Milchkühe und 35 Stück Kleinvieh untergebracht. Dank dem Zukauf von Bauern, die ihr Gewerbe aufgaben (Karl Halter, Gebrüder Haller, Meinrad Schneider) konnte der Landbesitz auf 15 ha arrondiert werden. Hinzu kommen 8 1/2 ha Pachtland.
Mündliche Angaben von Franz Peterhans, ehemaliger Inhaber des Bauernhofs Peterhans, und Sohn Gregor Peterhans
Bild-Nr.: 01321
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Rainer Stöckli
Copyright: © Viktor Zimmermann
Am Haus von Ulrich Moos erinnern verschiedene Utensilien an die ehemalige landwirtschaftliche Vergangenheit dieses Gebäudes.
Über dieses Gebäude s. insbesondere die Bild-Nrn. 01055.1 und 01055.2
Bild-Nr.: 01055.9
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Viktor Zimmermann