Notbrücke-Soldatenbrücke-Städtlisteg

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1926 Erstellen der Notbrücke

Hier sind erst die Pfähle für die Notbrücke eingerammt. Im Hintergrund die Holzbrücke.
Die Notbrücke nahm in den Jahren 1927/28 während des Abbruchs der Holzbrücke und dem Bau der heutigen Brücke den Durchgangsverkehr durch das Städtchen und über die Reuss auf. Gebaut wurde diese bereits im Frühjahr 1926 von der Firma Jäggi in Brugg. Der Weg führte in beiden Richtungen durch das schmale historische Tor im Zeitturm, weiter durch die Kleine Kirchgasse, durch das Reusstor und über die Notbrücke, einem einfachen Holzsteg, hinüber ans rechte Reussufer.

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Kurz nach der Inbetriebnahme der neuen Reussbrücke 1928 wurde die Notbrücke abgetragen.
An der gleichen Stelle wie die Notbrücke entstanden 1993 die Soldatenbrücke und 1999 der Städtlisteg, s. Bild-Nrn. 03022 und 03026.


Bild-Nr.: 03011.10
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 13
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1926

1926 Erstellen der Notbrücke

Weitere Angaben über die Notbrücke s. Bild-Nr. 03011.10
Im Hintergrund von links nach rechts: nachmalige Fabrikantenvilla Rohr, Kartonagefabrik Rohr, altes Schützenhaus, erste Trafostation der Gemeinde Mellingen.


Bild-Nr.: 03011.11
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 14
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.03.1926

1926 Die Notbrücke ist erstellt

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03011.10

Rechts die 1927 abgebrochene Holzbrücke.


Bild-Nr.: 03012.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 12
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.04.1926

1926 Die Notbrücke ist erstellt

Im Hintergrund die Holzbrücke.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03011.10


Bild-Nr.: 03013.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 10
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.04.1926

1926 Die Notbrücke ist erstellt

Robert Höhener in "Reussbote" 18. Sept. 2018:
"Die Notbrücke in Mellingen, errichtet 1926. Sie diente als Ersatz für die ... 1927 abgerissene Holzbrücke, die leider einer 'stabilen Stahlbrücke' weichen musste. Der Durchgangsverkehr wurde damals vom alten Schützenhaus über diesen einfachen Holzsteg durch den heute noch bestehenden Reussdurchgang beim Rathaus, die Kleine Kirchgasse und das schmale historische Tor beim Zeitturm geleitet. Ob dieses Provisorium, das gleich nach der Inbetriebnahme der neuen Brücke wieder entfernt wurde, dem Hochwasser auch standhält, begutachteten nebst einigen anderen 'Zaungästen' auch Metzgermeister [Adolf] Buchmüller (mit der weissen Schürze) ...".

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03011.10


Bild-Nr.: 03013
Bild: Paul Linder
Text: Robert Höhener
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.04.1926

ca. 1927 Notbrücke während des Brückenneubaus 1927/28

Sie nahm in den Jahren 1927/28 während des Abbruchs der Holzbrücke und dem Bau der heutigen Brücke den Durchgangsverkehr durch das Städtchen und über die Reuss auf.
Für das Weitere s. Bild-Nr. 03011.10


Bild-Nr.: 03012
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1927

1993 Bau der Soldatenbrücke

Die ersten Pfähle sind eingerammt.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

Vorbereitungen für den Brückenbau.

Für das weitere Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.3
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

Bau der Soldatenbrücke

Wenn ein Wohnort links und rechts eines Flusses liegt, dann braucht es Brücken. Das war schon 1253 so, als erstmals von einer Brücke über die Reuss in Mellingen berichtet wurde.1794 baute Joseph Ritter aus Luzern eine pfeilerlose Holzbrücke über die Reuss, die1927/1928 durch die heutige Eisen-Brücke ersetzt wurde.
Während deren Bauzeit nahm etwa hundert Meter weiter oben eine Notbrücke auf Pfählen den Verkehr auf, und genau an dieser Stelle ist nun eine neue Fussgängerbrücke entstanden.

Wie es zu dieser Brücke kam, liest sich fast wie ein Märchen. Die Gemeinde Mellingen will das 1897 gebaute Schulhaus an der Bahnhofstrasse gründlich renovieren. Dazu müssen die dortigen Schüler eine Zeitlang ausquartiert werden. Die meisten von ihnen wohnen auf der rechten Reussseite und müssen zum neuen Schulort in der Kleinen Kreuzzelg die Reuss überqueren. Täglich fahren über 13 000 Autos und Lastwagen durch das Brückentor mit den engen Gehsteigen und wären eine Gefahr für diese Schüler.

Da tauchte die Idee auf, man könnte das Militär um Hilfe bitten. Ende Mai 1993 erfolgten die ersten Kontakte mit dem Militär. Dieses war schnell bereit, einen Fussgängersteg zu bauen. In unbürokratischer Eile wurde das Projekt durch die verschiedenen Amtsstellen geschleust, und Ende September lagen alle Bewilligungen vor.
Diese Eile war notwendig, denn die Genieabteilung 45, die diese 66 Meter lange Brücke schlagen sollte, war vom 11. bis 22. Oktober im Dienst. Einen Tag nach dem Einrücken begann der Rammzug der Stabskompanie 45 mit dem Rammen der 20, bis 16 Meter langen Holzpfähle, die bis zu zehn Meter tief in den weichen Flussgrund getrieben wurden. Je vier nebeneinander stehende Pfähle wurden zu einem Brückenjoch abgebunden und verschalt. Zeitlich überlappend erfolgte die Montage der Brückendecke und schliesslich die Geländer- und Rampenarbeiten. Ständig waren 20 bis 40 Mann im Einsatz, darunter auch etliche aus Mellingen, die in dieser Einheit Dienst tun. Die Bauführung oblag der KP 1/45 unter dem Kommando von Hptm. R. Renggli; Bauführer war Oblt. G. Schenker.

Bereits am 22. Oktober konnte unter grosser Beteiligung der Bevölkerung die Brücke eingeweiht werden. Ihrer Freude über den Brückenschlag gaben zum Ausdruck Stadtammann Peter Binggeli, Stadträtin Christine Egerszegi-Obrist, Major Wyss als Kdt der Genieabteilung 45, Brigadier Peter Wolf als Kdt. der Grenzbrigade 5, und Baudirektor Dr. Thomas Pfisterer. Die beiden Pfarrherren Jacques Keller (kath.) und Leonhard Merkli (ref.) segneten die Brücke, und die Schulkinder nahmen ballonbewehrt von "ihrer" Brücke Besitz. Sie wird drei Jahre lang stehen bleiben und Zeugnis ablegen vom guten Einvernehmen Bevölkerung -Milizarmee aber auch vom letzten grossen Werk der Genieabteilung 45, die wie die Grenzbrigade 5 im nächsten Jahr aufgelöst wird.


Bild-Nr.: 03022.01
Bild: Mellinger Städtlichronik 1993
Text: Mellinger Städtlichronik 1993
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1993

1993

Genietruppen schlagen eine Brücke über die Reuss


Bild-Nr.: 03022.02
Bild: Mellinger Städtlichronik 1993
Text: Mellinger Städtlichronik 1993
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1993

1993

1993 Soldatenbrücke

Die Pfähle für die Brückenpfeiler werden eingerammt.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.4
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

Bald kann der Brückenboden befestigt werden.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.5
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

Die Soldaten beginnen das Geländer zu montieren.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.6
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Bau der Soldatenbrücke

Noch fehlen die Geländer.


Bild-Nr.: 03022.8
Bild: Robert Höhener
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

Im Jahre 1993 wurde das Gemeindeschulhaus an der Bahnhofstrasse grundlegend umgebaut. Dies hatte zur Folge, dass die Schüler über längere Zeit im Schulhaus „Kleine Kreuzzelg“ unterrichtet wurden. Damit man den Schülern den gefährlichen Weg durch das Städtchen ersparen konnte, baute ihnen die Sappeur-Kompanie I/45, die in Mellingen ihren letzten Wiederholungskurs leistete, einen Holzsteg über die Reuss, die Soldatenbrücke.

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Die Realisierung dieser Brücke erfolgte in enorm kurzer Zeit. Ende Mai 1993 nahm Stadträtin Christine Egerszegi Kontakt mit den Militärinstanzen auf. Schon Ende September lagen alle Bewilligungen vor. Am 12. Oktober begannen die Soldaten mit dem Bau des Holzstegs. Bereits am 22. Oktober konnte der neue Flussübergang eingeweiht werden. Man hoffte den Steg etwa drei Jahre lang benutzen zu können. Doch blieb dieser dann bis 1999 stehen und wurde damals vom eleganten Städtlisteg abgelöst.
Literatur: Die „Soldatebrugg“ über die Reuss. In: Mellinger Städtlichronik 1993, 108-111.


Bild-Nr.: 03022
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03024
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Soldatenbrücke

Das Werk ist vollendet.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03023
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Die Soldatenbrücke ist fertig


Bild-Nr.: 03022.1.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1993

1993 Die Soldatenbrücke vor der Einweihung


Bild-Nr.: 03023.1
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Fotoarchiv-Mellingen
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

1993

nach 1993 Kindergartenkinder auf der Soldatenbrücke

Im Hintergrund Mehrfamilienhaus Stetterstrasse 6


Bild-Nr.: 03024.1
Bild: Chronik Kindergarten
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1993

Die Brigade geht, die Brücke bleibt

Einen mehr als sympatischen Brückenschlag leisteten die Genietruppen der Grenzbrigade 5: In Mellingen wird eine Brücke als sicherer Schulweg für Kinder gebaut - ein Werk, das bleibend ist und in der Bevölkerung auf gutes Echo stiess


Bild-Nr.: 03023.2
Bild: Brigade Nachrichten 19.10.1993
Text: Brigade Nachrichten 19.10.1993
Copyright: Brigade Nachrichten 19.10.1993

19.10.1993

1993 - Brücke für die Kinder - kein Kinderspiel

Übung «Brückenschlag» der G Abt 45: Die Mellinger Kinder erhielten als Abschiedsgeschenk von den
«Geniesten» eine Brücke über die Reuss. «Es ist motivierend, etwas zu bauen, das nicht am Ende des EK abgerissen wird», so die begeisterte Sap Hufschmied.
Hochspannung am letzten Mittwoch: Langsam gräbt sich der 17 Meter lange Holzpfahl in den lehmigen Untergrund der reissenden Reuss. Ramm Sap Edi Merz führt in schwindelerregender Höhe sicher die Befehle seines Gruppenführers aus. Jeder Handgriff sitzt und lässt keine Zweifel offen: Hier sind Spezialisten am Werk. Vom sicheren Ufer aus verfolgen zahlreiche Mellinger Schaulustige das aussergewöhnliche Spektakel «Wenn wir tatsächlich bauen können, sind wir besonders motiviert», sagt Oblt René Gfeller Zugführer des Rammzuges. Während der erste Pfahl der neuen, 18 Tonnen schweren Holz- und Stahlbrücke verankert wird, erklärt Gemeindeschreiber Ernst Pelloli den Brigadenachrichten die Entstehungsgeschichte der Brücke. Weil ein Schulhaus umgebaut werde, müssten 120 sieben bis zehnjährige Kinder auf dem Schulweg die gefährliche Kantonsstrasse überqueren. In der Gemeinde kam die Idee auf, eine Brücke über die Reuss zu bauen.
Die Realisierbarkeit eines solchen Projektes löste jedoch Skepsis aus. «Dank guter Zusammenarbeit mit den militärischen Behörden wird das Projekt Wirklichkeit. Die Bevölkerung freut sich sehr über die neue Brücke,» ergänzt der Gemeindeschreiber. «Als Mutter von Sandra (4) und Daniel (7) bin ich sehr glücklich über den neuen Steg, dadurch wird die Sicherheit unserer besser gewährleistet», so Marianne Mühlethaler.
Obwohl der Brückenbau für die 45er etwas Alltägliches ist, stellt der Mellinger Reussübergang aussergewöhnliche Anforderungen. Der Zivilbau verlangt eine hundertprozentige Qualität. Die sehr engen Platzverhältnisse und der schwierige lehmige Untergrund im Flussbett bilden zusätzliche Erschwernisse.
Oblt Georg Schenker: «Die präzisere Bauweise bedingte einen grossen vordienstlichen Aufwand. Die Baupläne mussten vor dem EK gezeichnet werden.»
Der Dank der Bevölkerung liess nicht lange auf sich warten. Für das leibliche Wohl der Soldaten hat der Pontonierfahrverein sein schmuckes Clubhaus zur Verfügung gestellt. Wie aus gut unterrichteter Quelle bekannt wurde, sollen die «Kaffimit» diese Jahr besonders häufig und kräftig ausgeschenkt worden sein.


Bild-Nr.: 03023.3
Bild: Brigade Nachrichten 19.10.1993/Kpl Heiner Schmitt
Text: Brigade Nachrichten 19.10.1993/Sdt Christophe Haller
Copyright: Brigade Nachrichten 19.10.1993

19.10.1993

Soldatenbrücke 1993 bis 1999

Die Soldatenbrücke wurde 1993 von der Sapeur-Kompanie I /45 erstellt.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

20.10.1993

Soldatenbrücke 1993 bis 1999

Liste aller Wehrmänner, welche am Bau der Soldatenbrücke mitgewirkt hatten.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.0
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

20.10.1993

1993 Soldatenbrücke

Die Soldatenbrücke diente von 1993 bis 1999 als Fussgängerübergang und wurde 1999 durch den Städtlisteg ersetzt.


Bild-Nr.: 03022.12
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 20.12.1993

1993 Soldatenbrücke

s. Bild-Nr. 03022


Bild-Nr.: 03022.11
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

20.12.1993

vor 1999 Soldatenbrücke

Die Soldatenbrücke während eines Hochwassers vor 1999. Es kann sich nicht um das Jahrhundert wasser vom Mai 1999 handeln, denn im Juni 1999 wurde bereits der neue Städtlisteg eingeweiht.


Bild-Nr.: 03025
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1999

vor 1999 Soldatenbrücke

Die Soldatenbrücke während eines Hochwassers vor 1999. Es kann sich nicht um das Jahrhundert wasser vom Mai 1999 handeln, denn im Juni 1999 wurde bereits der neue Städtlisteg eingeweiht.


Bild-Nr.: 03025.7
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1999

vor 1999 Soldatenbrücke

Die 1993 erbaute Soldatebrugg während eines Hochwassers. Es kann sich nicht um das Jahrhunderthochwasser vom Mai 1999 handeln, denn im Juni 1999 wurde bereits der neue Städtlisteg eingeweiht.


Bild-Nr.: 03025.8
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1999

Grosses Interesse: Brückenteile des Städtlistegs werden montiert

Eine vermeintlich letzte grosse Belastungsprobe musste die alte Soldatenbrücke am Dienstag, 4. April 1999 über sich ergehen lassen, hatte sie doch den ganzen Tag über fast ständig 60 bis 70 Zuschauer zu tragen, die bei der Montage des neuen Städtlistegs dabei sein wollten.
Es war aber auch faszinierend, wie die Männer auf dem etwas schwankenden Arbeitsfloss mit den drei Tonnen wiegenden Brückenteilen umgingen und sie präzis auf die wartenden Betonpfeiler aufsetzen. Zwar fehlt noch dies und das, bis es für den Verkehr freigegeben werden kann, aber man darf sich schon jetzt über das gelungene Bauwerk freuen, das elegant und leicht gewölbt die Reuss überspannt und dem Fussgänger einen gefahrlosen Übergang zum jenseitigen Ufer ermöglicht.


Bild-Nr.: 03026.3
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999
Text: Mellinger Städtlichronik 1999
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1999

04.04.1999

Die Soldatenbrücke hat ausgedient, sie wird abgebrochen

Vor nur wenigen Tagen hat man noch darum gezittert, dass die alte Soldatenbrücke den Fluten des Hochwassers standhalten möge; jetzt hat ihr letztes Stündlein geschlagen. Ca. 30 Soldaten der Sap KP I/45 haben sich auftrags- und abmachungsgemäss daran gemacht, vorerst das Geländer und den Gehweg abzubrechen. Die Joche müssen noch warten, bis sich der Pegelstand hinreichend normalisiert hat.


Bild-Nr.: 03027.1
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999
Text: Mellinger Städtlichronik 1999
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1999

.05.1999

Städtlisteg 1999

Am 5. Juni 1999 wurde die neue Fussgängerbrücke in Betrieb genommen - der Städtlisteg.
Eine letzte Belastungsprobe musste die alte Soldatenbrücke am 4. April 1999 über sich ergehen lassen, hatte sie doch den ganzen Tag über fast 70 Zuschauer zu tragen, die bei der Montage des neuen Städtlistegs dabei sein wollten.

An der gleichen Stelle stand von 1926-28 die Notbrücke, als die Holzbrücke 1927 abgebrochen und 1928 die eiserne Strassenbrücke gebaut wurde.

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Der neue Städtlisteg Von Christoph Fuhrmann und Walter Sigrist

Im Jahre 1993 wurde das Gemeindeschulhaus Bahnhofstrasse grundlegend umgebaut. Dies hatte zur Folge, dass die Schüler über längere Zeit im Schulhaus Kleine Kreuzzelg unterrichtet wurden. Um ihnen einen möglichst sicheren Schulweg anbieten zu können, wurde die Idee einer temporären Militärbrücke schliesslich realisiert.
Im Beschlussprotokoll vom 8. Oktober 1993 wurde u. a. folgendes festgehalten:
«Geplant wird die Brücke durch den Stab G Abt 45, ausgeführt durch die Sap Kp I/45». Bauherr sei die Stadt Mellingen, vertreten durch Frau Christine Egerszegi-Obrist, welche als treibende Kraft dem Projekt jenen nötigen Schwung verlieh, ohne den kein ernstzunehmendes Vorhaben verwirklicht werden kann.

Am 22. Oktober 1993 wurde die Soldatenbrücke der Bevölkerung von Mellingen übergeben. Aus der vereinbarten Nutzungsdauer von drei Jahren wurden schliesslich ganze sechs Jahre. Denn in der Zwischenzeit hatten sich die Mellinger so an den sicheren Übergang gewöhnt, dass ernsthaft nach einem Ersatz gesucht werden musste.

Im September 1997 hat der Gemeinderat sieben Ingenieurbüros eingeladen, Ideenvorschläge für einen neuen Reusssteg als Ersatz für die Soldatenbrücke auszuarbeiten. Insgesamt sind 19 Vorschläge eingereicht worden. Diese Ideenvorschläge wurden einer ersten Beurteilung unterzogen, wobei ein Fachexperte der ETH Zürich sowie Vertreter des kantonalen Baudepartementes und der Denkmalpflege beigezogen wurden. Zunächst wurden dann drei Vorschläge zur weiteren Bearbeitung ausgewählt und von den Verfassern auf einen vergleichbaren Stand aufgearbeitet. Letztlich hat sich der Gemeinderat für das jetzt ausgeführte Projekt entschieden. Mit der Einweihungsfeier vom 5. Juni 1999 konnte die mittlerweile arg in die Jahre gekommene Soldatenbrücke offiziell durch den neu erbauten Städtlisteg abgelöst werden.

Der neue Städtlisteg dient der Bevölkerung als sicherer, zusätzlicher Übergang über die Reuss. Die Benützung der nächstgelegenen Verbindung über die Brücke der Kantonsstrasse beim Reusstor ist wegen des Strassenverkehrs für Fussgänger und Radfahrer, insbesondere für Kinder, gefährlich. Die Situation wird sich dort für Fussgänger und Radfahrer erst nach der Erstellung einer Umfahrungsstrasse, mit deren Realisierung in absehbarer Zeit aber nicht gerechnet werden kann, verbessern. Dass der neue Städtlisteg rege benützt wird, lässt schliessen, dass der Standort richtig gewählt wurde und dass ein echtes Bedürfnis für diesen zusätzlichen Übergang besteht.


Bild-Nr.: 03027
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999 Rolf Jenni
Text: Mellinger Städtlichronik 1999, Christoph Fuhrmann/Walter Sigrist
Copyright: Rolf Jenni/Christoph Fuhrmann/Walter Siegrist

05.05.1999

1999 - Der neue Städtlisteg

Bild: Zwei Brückenelemente werden mit der Schwimmbatterie eingeschwommen.


Bild-Nr.: 03025.9
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999
Text: Mellinger Städtlichronik 1999 / Christoph Fuhrmann und Walter Sigrist
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1999

15.05.1999

Das rechtsseitige Widerlager wird betoniert

Vorgeschichte unter 03027

Der neue Städtlisteg, mit einer Gesamtlänge von rund 58 m und einer Fahrbahnbreite von 2,50 m, ist als Balkenbrücke konstruiert. Dieser Balken mit Fahrbahnplatte und transparentem Geländer lagert auf zwei schlichten Flusspfeilern in der Reuss und den beiden uferseitigen Widerlagern. Dadurch ergeben sich Stützweiten, d. h. Abstände der Auflagepunkte von 1 8 m, 22 m und l8 m, wobei die Randelemente über die Flusspfeiler auskragen und das eingehängte Mittenelement tragen (Gerbersystem).

Die Form des Steges wurde durch die gegebenen Höhenunterschiede und dem vorgeschriebenen Abstand zwischen dem Überbau und einem möglichen Hochwasser, der sogenannten Freibordhöhe, bestimmt. Das hat dazu geführt, dass alle drei Brückenelemente unterschiedlich geformt sind. Für den Unterbau hat Alfred Furter, dipl. Ing. ETH, eine für die schwierigen Baugrundverhältnisse geeignete Lösung erarbeitet.
Die beiden uferseitigen Widerlager sind als Hohlkästen ausgebildet, um die Beanspruchung des wenig tragfähigen Baugrundes möglichst gering zu halten. Die beiden als Stahlbetonscheiben ausgebildeten Flusspfeiler stehen auf einer Fundamentplatte, die sich ihrerseits auf gerammte Stahlpfähle abstützt. Die Fundation wurde in einer mittels Spundwänden und Unterwasserbeton trocken gelegten Baugrube erstellt, wobei der im Flussbett steckende Teil der Spundbohlen als Erosionsschutz belassen wurde. Probleme bescherten die des Wetters (Hochwasser). Sie wurden aber von der Rothpletz Lienhard & Cie AG, Aarau, souverän gemeistert.

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Der Brückenquerschnitt ist nach dem Prinzip einer sogenannten Deckbrücke aufgebaut und setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Konstruktionselementen zusammen:
-vier Hauptträger aus wetterfest verleimtem Brettschichtholz aus Fichte, mit einer Trägerbreite von 20 cm und einer Trägerhöhe von 63,3 cm;
-Querscheiben aus wetterfest verleimter, fünfschichtiger Holzplatte aus Fichte mit einer Dicke von 11 ,5 cm (zwischen den Hauptträgern) und
-einer Fahrbahnplatte aus wetterfest verleimter, fünfschichtiger Holzplatte aus Fichte mit einer Dicke von 8,5 cm.

Durch die Verleimung der Fahrbahnplatte mit den Hauptträgern mittels Schraubpressung entsteht ein zusammengesetzter Brückenquerschnitt, was sich auf die Gebrauchstauglichkeit (Steifigkeit, Durchbiegungen und Schwingungen) positiv auswirkt. Die Fahrbahnplatte dient zugleich als horizontale Scheibe und überträgt Wind- und Stabilisierungskräfte.
Obwohl der neue Steg kein Dach hat, wird die Tragkonstruktion mit der Abdichtung und dem Gussasphaltbelag auf der Fahrbahnplatte wie bei einer gedeckten Brücke vor der Witterung geschützt.

Bei der statischen Berechnung und Bemessung der Tragkonstruktion wurde neben dem Eigengewicht des Steges Schnee, Wind und eine Nutzlast von 400 kg/m2 berücksichtigt. Der Städtlisteg kann zudem mit einem leichten Unterhaltsfahrzeug befahren werden.
Für die Bemessung des Brückenquerschnittes wurde aber nicht der Tragsicherheitsnachweis mit der Nutzlast massgebend, sondern das Schwingungsverhalten des Steges im Rahmen des Gebrauchstauglichkeitsnachweises. Ein Fussgänger versetzt mit jedem Schritt dem Steg einen leichten Stoss. Weil man bei normalem Gehen ziemlich gleichmässig rund zwei Schritte pro Sekunde macht (entspricht einer Schrittfrequenz von 2 Hertz),
besteht die Gefahr, dass der Steg zu Schwingungen angeregt wird und im ungünstigsten Fall mit einer
Resonanzanregung ein Aufschaukeln des Steges zu sehr starken Schwingungen erfolgt.
Das wäre möglich, wenn die Eigenfrequenz des Brückentragwerkes gleich ist wie die Anregungsfrequenz, also die Schrittfrequenz eines Fussgängers. Um das Aufschaukeln des Steges zu verhindern, wurden die Querschnittsabmessungen so gewählt, dass die Eigenfrequenz des Brückentragwerkes nicht im Bereich der einfachen oder der doppelten Schrittfrequenz liegt.


Bild-Nr.: 03026.1
Bild: Christoph Fuhrmann
Text: Mellinger Städtlichronik 1999, Christoph Fuhrmann/Walter Sigrist
Copyright: Christoph Fuhrmann / Walter Siegrist

15.05.1999

Der Pfeiler ist bereit für die Aufnahme der Brückenelemente des Städtlistegs


Bild-Nr.: 03026.2
Bild: Städtlichronik 1999 / Christoph Fuhrmann
Text: Christoph Fuhrmann / Walter Siegrist
Copyright: Christoph Fuhrmann / Walter Siegrist

15.05.1999

1999 Städtlisteg

Der Vorgängerbau, die 1993 errichtete Soldatenbrücke, wurde für eine Benützungsdauer von zirka drei Jahren konzipiert. Schliesslich diente der Übergang der Bevölkerung bis zu seiner Baufälligkeit volle sechs Jahre. In der Zwischenzeit hatte sich die Mellinger Bevölkerung derart an den praktischen und sicheren Reussübergang gewöhnt, dass ernsthaft ein Ersatz gesucht werden musste. Man fand ihn im Bau des „Städtlistegs“, der bereits am 5. Juni 1999 eingeweiht werden konnte.
Die elegante Holzkonstruktion mit einer Gesamtlänge von 58 m ruht auf zwei schmalen Betonpfeilern. Auf dem Bild sehen wir, wie mit der Schwimmbatterie das mittlere Brückenelement eingeschwommen wird.
Literatur: Christoph Fuhrimann (Architekt) und Walter Sigrist. Der neue Städtlisteg. Mellinger Städtlichronik 1999, S. 17-24.
Über die Soldatenbrücke s. Bild-Nr. 03022.


Bild-Nr.: 03026
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 15.05.1999

Fahnencorso zur Einweihung des Städtlistegs


Bild-Nr.: 03026.4
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999
Text: Mellinger Städtlichronik 1999
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1999

05.06.1999

1999 Städtlisteg

Blick von der Altstadt her Im Hintergrund links das Mehrfamilienhaus Zentralplatz
Nr. 2.

Weitere Angaben s. Bild-Nr. 03027 ff.


Bild-Nr.: 03028
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 05.06.1999

2008 Januar - Zwei Brücken im Einklang: Strassenbrücke und Städtlsteg

Über den Städtlisteg s. Bild-Nr 03026


Bild-Nr.: 03035
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Viktor Zimmermann / Rainer Stöckli
Copyright: © Viktor Zimmermann

2008