Holzbrücke
Brücken - alle Reussübergänge > Brücken
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Sie wurde im Jahre 1794 durch den Luzerner Werkmeister Joseph Ritter erbaut, ursprünglich ohne Pfeiler. Wegen einer übermässigen Beanspruchung des Bauwerks in den napoleonischen Kriegen musste man 1816 einen Mittelpfeiler errichten. Bei den hier vorliegenden Plänen handelt es sich vermutlich um Originalpläne Ritters.
Bautechnische Angaben: Peter Hoegger. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VI. Der Bezirk Baden I, Basel 1976,S. 397.
In einer Publikation von 1803 wird neben den Holzbrücken in Schaffhausen und Wettingen die Brücke von Mellingen als eine der bedeutendsten Holzbrücken der Schweiz bezeichnet. Titel der Publikation: Christan von Mechel. „ Plan, Durchschnitt und Aufriss der drey merkwürdigsten hölzernen Brücken in der Schweiz: nämlich: der berühmten Schaffhauser-Brücke über den Rhein, jener zu Wettingen über die Limmat und der zuletzt erbaueten zu Mellingen über die Reuss“, Basel 1803. (siehe andere Pläne)
Weil die Holzbrücke baufällig war und dem wachsenden Verkehr nicht mehr genügte, wurde sie in den Jahren 1927/28 abgerissen und musste der heutigen kunstlosen Eisenbetonkonstruktion Platz machen. Die Stirnfront mit Mellinger Wappen, welche die Brücke gegen den Zentralplatz hin schmückte, kann heute im Ortsmuseum besichtigt werden, dass altstadtseitige Pendant im Zeitturm.
Bild-Nr.: 03001
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Abbildung aus: Christan von Mechel. „ Plan, Durchschnitt und Aufriss der drey merkwürdigsten hölzernen Brücken in der Schweiz:
- der berühmten Schaffhauser-Brücke über den Rhein,
- jener zu Wettingen über die Limmat und
- der zuletzt erbaueten zu Mellingen über die Reuss“,
Basel 1803.
s. auch Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03001.2
Bild: Christian Mechel
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
1253 wird erstmals eine Brücke urkundlich erwähnt. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals durch Neubauten abgelöst.
Die ersterwähnte Brücke wird 1408 durch einen schweren Eisgang zerstört und darauf wieder neu errichtet.
1506 erfordert ein verheerender Orkan den Neubau der Brücke. Auf dem Stich von Matthäus Merian kommt deutlich zum Ausdruck, dass der Flussübergang durch eine kleine Zugbrücke vom Brückentor getrennt werden konnte. 1794 wurde die letzte Holzbrücke durch den Luzerner Werkmeister Joseph Ritter gebaut.
Durch die übermässige Beanspruchung des Bauwerks in den Napoleonischen Kriegsjahren wurde 1816 die Konstruktion eines Mittelpfeilers notwendig.
1927/28 musste die Holzbrücke, weil sie sanierungsbedürftig war und dem wachsenden Verkehr nicht mehr genügte, der heutigen, kunstlosen Brücke Platz machen.
Weitsichtige Bürger standen damals für den Erhalt und die Sanierung der Holzbrücke für den Lokalverkehr ein und forderten eine neue Brücke für den Durchgangsverkehr unterhalb des Städtchens. Die Umfahrung Mellingens wäre perfekt gewesen. Auch der Kanton schlug 1927 eine Umfahrung Mellingens mit einer Brücke unterhalb dem Städtli vor. Wirte und Gewerbetreibende stellten sich aber gegen dieses Vorhaben,
s. Rainer Stöckli. Auf alten Strassen über neue Brücken. Mellinger Städtlichronik 2011, 13-17.
Zur Datierung: Auf diesem Bild sind noch keine Strommasten erkennbar. In Mellingen wurde die Elektrizität 1907/08 eingeführt.
Bild-Nr.: 03004
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Madlen Zimmermann / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Holzbrücke wurde im Jahre 1794 durch den Luzerner Werkmeister Joseph Ritter
erbaut, ursprünglich ohne Pfeiler.
Wegen einer übermässigen Beanspruchung des Bauwerks in den napoleonischen Kriegen musste man 1816 einen Mittelpfeiler errichten.
Weil sie baufällig war und dem wachsenden Verkehr nicht mehr genügte,
wurde sie 1927 abgerissen und musste 1928 der heutigen
kunstlosen Eisenkonstruktion Platz machen.
Weitsichtige Bürger standen in den 1920er-Jahren für den Erhalt und die Sanierung der Holzbrücke ein. Möglicherweise wurde zur Bestandesaufnahme der Plan von H. Hickel beigezogen.
Gleichzeitig forderten sie eine neue Reussbrücke unterhalb des Städtchens. Die Umfahrung Mellinges wäre perfekt gewesen: s. Rainer Stöckli. Auf alten Strassen über eine neue Brücke. Mellinger Städtlichronik 2011, S. 13-17.
Bild-Nr.: 03001.1
Bild: H. Hickel
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Diese Brücke wurde 1794 ohne Mittelpfeiler erbaut. Dieser wurde erst nachträglich 1816 erstellt, weil die Brücke durch die Transporte in den Napoleonischen Kriegen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Bild-Nr.: 03002.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Links die reussseitigen Fronten der Grossen Kirchgasse und rechts jene der Bruggerstrasse. Im Hintergrund sieht man - alle andern Häuser überragend - den Treppengiebel des alten Rathauses.
MehrDie Giebelfront der Brücke mit den girlandenähnlichen Verzierungen und der Kugel des Stadtwappens in einer Ellypse kann man im Ortsmuseum betrachten.
Da 1921 die Tragfähigkeit der Brücke geprüft wurde, brachte man damals drei Tafeln an der Brücke an:
"Die Reussbrücke in Mellingen darf höchstens mit 5000Kg Gesamtlast befahren werden."
"Autos & Motorvelos 5km"
"Schritt fahren"
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03009.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
1253 wird erstmals eine Brücke urkundlich erwähnt. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals durch Neubauten abgelöst.
Die ersterwähnte Brücke wird 1408 durch einen schweren Eisgang zerstört und darauf wieder neu errichtet.
1506 erfordert ein verheerender Orkan den Neubau der Brücke. Auf dem Stich von Matthäus Merian kommt deutlich zum Ausdruck, dass der Flussübergang durch eine kleine Zugbrücke vom Brückentor getrennt werden konnte.
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03002
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 02
Text: Otto Müller / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Blick zur Holzbrücke vom heutigen Zentralplatz her. Sie wird flankiert von den reussseitigen Fronten der Grossen Kirchgasse (links) und der Bruggerstrasse (rechts).Hinter der Brücke das alte Rathaus und das Brückentor.
Die Frontseite der Brücke mit den girlandenähnlichen Verzierungen und der Kugel des Stadtwappens ist im Ortsmuseum ausgestellt. Weitere Angaben über die Brücke s. Bild-Nr. 03001.
Am linken Bildrand sieht man einen Teil der Frontseite der hübschen Fabrikantenvilla Rohr mit Giebelründe. Diese musste 1966 einem Geschäfts- und Mehrfamilienhaus (Gebäude Zentralplatz 2) weichen, für das Weitere s. Bild-Nr. 01003.
Auf der Rückseite der Postkarte steht: Rückseite der Postkarte: "Militärsache Landst. 45 I, 18.9.1914 adressiert an: Fräulein Lotti Neidhart Aarau, jens. dr Aare /246"
Bild-Nr.: 03009
Bild: F. Dichtel, Mellingen/ETH-Bibliothek, Bildarchiv Fel-004080-RE
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Blick zur Holzbrücke vom heutigen Zentralplatz her, weitere Angaben über die Brücke aus dieser Sicht s. Bild-Nr. 03009.
Zur Datierung: Die vermutlich 1921 angebrachten Tafeln betreffend Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung fehlen hier noch, s. dagegen Bild-Nr. 03009.4.
Zu beachten ist, dass die Strasse damals weder geteert noch mit Pflastersteinen versehen war. Die Durchgangsstrasse durch Mellingen wurde kurz, nachdem die neue Brücke befahrbar war, geteert. Den sogenannten „Güggelberg“, d.h. das Strassenstück von der Brücke bis zum Restaurant Rosengarten (heute – 2020 - Restaurant Chang Cheng) erhielt einen Belag aus Pflastersteinen.
Über die Holzbrücke allgemein s. Bild-Nr. 03001.
Bild-Nr.: 03010
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Das 1921 angebrachte Schild, Fahrzeuge dürften die Brücke nur mit einer Geschwindigkeit von 5 km/ befahren, fehlt noch.
Imposant der auf der Brücke montierte Strommast.
Weitere Angaben s. Bild-Nr 03001
Bild-Nr.: 03010.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Bildband Mellingen / Otto Müller
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Blick zur Holzbrücke vom heutigen Zentralplatz her.
Zur Datierung: Die vermutlich 1921 angebrachten Tafeln betreffend Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung fehlen hier noch, s. dagegen Bild-Nr. 03009.4.
Links der Brücke der Glockenturm der Pfarrkirche.
Weitere Angaben über die Brücke s. Bild-Nr. 03001.
Postkarte
Bild-Nr.: 03010.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Blick vom heutigen Zentralplatz auf die Front der Reussbrücke.
Da 1921 die Tragfähigkeit der Brücke geprüft wurde, brachte man damals drei Tafeln an der Brücke an:
Links weisse Tafel: „Die Reussbrücke in Mellingen darf höchstens mit 5000 kg Gesamtlast befahren werden.“
Rechts daneben schwarze Tafel: „Auto & Motovelo 5 km.“
Auf dem Scheitel schwarze Tafel: „Schritt fahren!“
Weiteres über die Brücke bei den Bild-Nrn. 03001 und 03009
Noch im August 1921 erhielt die Holzbrücke einen neuen Bodenbelag.
Bild-Nr.: 03009.4
Bild: Fotoarchiv Mellingen/ GN 08
Text: Rainer Stöckli / Reussbote
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Brücke ist in der Beilage von J. Brunner: Der Bau von Brücken aus Holz in der Schweiz, zum 5. Bericht der EMPA "S.I.A.-Normen für Holzbauten", Zürich 1925, abgebildet. Dieses Heft ist eine sehr interessante Quelle über Schweizer Holzbrücken, da sehr viele inzwischen nicht mehr bestehende Brücken abgebildet sind, wie die Mellinger Holzbrücke mit einer Spannweite von 50 m.
Das Fotoarchiv-Team dankt Prof. Dr.-Ing. Stefan M. Holzer von der ETH Zürich für die Bilder und die Informationen.
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03009.3.1
Bild: J. Brunner, Der Bau von Brücken aus Holz in der Schweiz, zum 5. Bericht der EMPA
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: J. Brunner, Der Bau von Brücken aus Holz in der Schweiz, zum 5. Bericht der EMPA
Projekt von Ingenieur Ernst Bolleter, Aarau. Schon seit 1920 überprüfte man die Tragfähigkeit der baufälligen alten Holzbrücke von 1794.
Unter anderem wurde mit den Berechnungen auch Ernst Bolleter beauftragt. Mehrere Jahre vor dem Abbruch der Brücke brachte man an der Brücke Tafeln an, worauf stand, diese dürfe nur noch mit fünf Stundenkilometern befahren werden. Die Höchstlast legte man auf fünf Tonnen fest. Schliesslich präsentierte Bolleter einen Plan für eine neue gedeckte hölzerne Brücke (s. Foto). Schliesslich siegte aber 1927 das Projekt einer Eisenkonstruktion der Firma Conrad Zschokke, Döttingen.
Für das Weitere s. Bild-Nr. 03001.
Bild-Nr.: 03007
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die 1927 abgerissene Holzbrücke. Da die Brücke auf beiden Seiten von der Fahrbahn bis zum Dach durch Wände abgeschirmt war, wirkte diese recht schwerfällig. Die kunstvolle Balkenkonstruktion kam dadurch nicht zur Geltung.
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03002.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Blick von Süden. Im Pontonierboot Schuhmacher Ernst Frey.
Im Hintergrund sind am rechten Reussufer die Gebäude der ehemaligen Widenmühle zu sehen.
Foto von Yolanda Meier-Frey, Suhr, Tochter von Ernst Frey.
Weitere Angaben über die Brücke s. Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03003.1
Bild: Yolanda Meier-Frey Suhr
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Diese Aufnahme, welche den Blick ins Innere der Brücke freigibt, ist von besonderem Wert.
Auf diesem Bild ist die massive Balkenkonstruktion dieses Bauwerks sichtbar.
Da die Aussenwände mit verschindelten Brettern abgedeckt waren, wirkte die an und für sich sehr kunstvolle Brücke von aussen gesehen eher schwerfällig.
Über die Brücke allgemein s. Bild-Nr. 03001.
Postkarte
Bild-Nr.: 03009.3
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
ca. 1927 Reussbrücke mit reussseitiger Häuserzeile der Bruggerstrasse.
Zur Datierung: Da im Hintergrund bereits die 1926 erstellte Notbrücke steht und im Herbst 1927 die Holzbrücke abgerissen wurde, dürfte die Aufnahme von 1926 oder 1927 stammen.
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03001
Bild-Nr.: 03005.4
Bild: R. Höhener Druckerei Nüssli,
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen