Ruth und Bruno Wüst
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Bild: Ruth und Bruno Wüst-Kyburz feiern ein seltenes Jubiläum im Löwen: Seit 35 Jahren bewirtet das Ehepaar seine Gäste.
Der «Löwen» in Mellingen ist ein Haus mit Tradition. Bereits 1437, so ist beurkundet, wurde er als Taverne der Habsburger geführt. Seit 1947 ist das Haus an der Hauptgasse im Besitze der Familie Kyburz, Lupfig, später wurde der Betrieb von der Familie Wüst-Kyburz übernommen.
Ende 1967 begann Ruedi Kyburz, Vater von Ruth Wüst, mit den Umbauarbeiten im Löwen.
Aus feuerpolizeilichen Gründen durfte damals für Veranstaltungen weder der Löwen- noch der Kronensaal benutzt werden. Nach langen Verhandlungen war man sich einig, dass sich die Gemeinde Mellingen mit einem Beitrag am Umbau beteiligen würde.
Damals sah der Löwen noch anders aus. Angebaut war ein Landwirtschaftsbetrieb, darüber befand sich der alte Löwensaal. Längere Zeit hat dieser nicht besonders einladende Zustand in der Altstadt angedauert, bis die Stallungen samt dem hinteren Teil des Löwensaals abgerissen wurden. Das angebaute Linder-Haus an der Hauptgasse konnte von der Familie Kyburz zusätzlich erworben werden. Es dient heute (2003) als Eingang und Treppenhaus.
Im September 1968 konnte sich die Bevölkerung vom gelungenen Umbau mit Saal, Restaurant, Bar, Kegelbahn und Metzgerei überzeugen.
Seit der Wiedereröffnung führen Ruth und Bruno Wüst-Kyburz den Betrieb mit grossem Engagement und Fachkompetenz. Ruth Wüst wurde das Wirten quasi in die Wiege gelegt. Ihre Eltern führten den Gasthof Ochsen in Lupfig. Bruno Wüst hat die Ausbildung zum Kaufmann absolviert und ergänzt das Fachwissen seiner Ehefrau bestens.
Auch wenn es nicht immer einfach war, haben die beiden ihre Freude an ihrem Beruf nicht verloren. In all den Jahren war es möglich, eine schöne Beziehung zu ihrer Stammkundschaft aufzubauen. Dies ist der Lohn für ihren unermüdlichen Einsatz. Verändert hat sich in den 35 Jahren sehr viel. Das Angebot sei heute interessanter, abwechslungsreicher und vielseitiger, sagen beide. Die Kundschaft sei preisbewusster und kompetenter geworden. Verändert habe sich auch das Essverhalten. Vor allem über Mittag müsse es heute schnell gehen. Ruth und Bruno Wüst überraschen ihre Gäste immer wieder mit Spezialwochen.
Mit Restaurant, Säli, Saal mit Bühne, Bar, Schünegärtli und Kegelbahn bietet der Löwen Lokalitäten für jeden Anlass.
Bild-Nr.: 04601
Bild: Mellinger Städtlichronik 2003 / Benedikt Nüssli
Text: Mellinger Städtlichronik 2003 / Benedikt Nüssli
Copyright: Mellinger Städtlichronik 2003 / Benedikt Nüssli
2003
Das Hotel verfügt über 30 Betten in verschiedenen Kategorien.
In regelmässigen Abständen wurde in die Infrastruktur investiert: Jüngstes Beispiel sind die runden Tische, die dem Saal ein festliches Ambiente verleihen. Heute (2003) beschäftigen Ruth und Bruno Wüst 14 Fest- und sechs Teilzeitangestellte. Im Löwen haben schon viele Lehrlinge ihre Ausbildung mit gutem Abschluss bestanden.
Über 30 Jahre waren Hedy und Kasi Rösch der Familie Wüst als Mitarbeitende treu.
Und was bringt die Zukunft? Sandra und Marc haben beide ihre höhere Fachausbildung abgeschlossen. Vorerst bleiben Ruth und Bruno Wüst noch ein paar Jährchen auf dem Löwen, doch es wäre schön, wenn eines der Kinder den Betrieb übernehmen und fortführen würde.
Nachtrag: 2011 ging der Löwen an Daniel und Martina Wagen über.
2021 starb Bruno Wüst (geb. 1944) und ein Jahr später Ruth Wüst (geb. 1941).
Korrektur: Der Löwen ist erstmals 1454 urkundlich bezeugt. Der Gasthof war damals keine Taverne der Habsburger.
Rainer Stöckli
Bild-Nr.: RuBWü001
Bild: Mellinger Städtlichronik 2003
Text: Mellinger Städtlichronik 2003 / Benedikt Nüssli
Copyright: Mellinger Städtlichronik 2003 / Benedikt Nüssli