Ernst I. Busslinger

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1977 - Ernst Busslinger und seine Frau werden Ehrenbürger von Mellingen

Ernst Busslinger und seine Gattin Rosa erhalten 1977 das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Mellingen.

Ernst Busslinger amtete von 1945 bis 1965 als Gemeinderat.
Ab 1965 bis 1977 war er Mellingens Stadtammann.

Sowohl Ernst Busslinger als auch seine Gattin Rosa lebten von 1912 bis 2002.


Bild-Nr.: EB003
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Madlen Zimmermann
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

09.12.1977

1977 - Ernst Busslinger und seine Frau werden Ehrenbürger, Urkunde


Bild-Nr.: EB002
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Madlen Zimmermann
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

09.12.1977

Zum Tod von alt Stadtammann Ernst I. Busslinger

Treffender könnte der gewählte «Leidspruch» in der Todesanzeige für Ernst I. Busslinger nicht sein:

«Nun ruhen Deine nimmermüden Hände
Für das Gute hast Du stets gekämpft
Dein Kampf ist nun beendet
Dank sei Dir bis an unser Ende»

Am Mittwoch, 21. August 2002 hat sich der Lebenskreis von alt Stadtammann Ernst Busslinger geschlossen.
Nach einem reicherfüllten Leben durfte er – drei Monate nach dem Tod seiner Gattin Rosa - seine Seele dem Schöpfer zurückgeben.
Mellingen verliert eine starke, charaktervolle Persönlichkeit, der es äusserst viel zu verdanken hat.

Ernst Busslinger erblickte am 30. Januar 1912 in der damaligen «Obern Mühle» das Licht der Welt. Zusammen mit seinen beiden Brüdern Jean und Julius verlebte er nur kurz eine ungetrübte Jugendzeit, da ihre Mutter noch sehr jung starb.

Eine nahe Verwandte der Mutter nahm sich der Familie an, bis Vater Jean in Josefina Frey aus Ehrendingen wieder eine gute Mutter für seine drei Buben fand. Im Laufe der Jahre kamen noch drei Schwestern und ein Bruder hinzu.

Für die drei lebhaften Buben gab es in der Mosterei von Vater Jean immer genug Arbeit. Ernst Busslinger interessierte sich für alles und war immer eine grosse Hilfe.

1936 verehelichte er sich mit seiner Schulkameradin Rosa Schmid. Im gleichen Jahr übergab Vater Jean Busslinger den Mostereibetrieb den drei Söhnen Jean, Ernst und Julius.

1942 übernahm der Verstorbene als Alleinbesitzer die Mosterei mit Spezialitäten-Brennerei, die er mit unermüdlichem Fleiss und grosser Ausdauer vergrösserte. Seine Gattin war ihm durch ihre gute kaufmännische Ausbildung eine grosse Stütze. Sie übernahm neben dem Haushalt auch die Hauptlast in der Erziehung der fünf Kinder.

Die Interessen von Ernst Busslinger blieben nicht bloss in seinem eigenen Betrieb haften – das Wohl der Gemeinde lag ihm sehr am Herzen. Er liess sich vorerst in die Elektrizitäts- und Wasserkommission wählen, dann 1945 in den Gemeinderat, dem er volle 32 Jahre angehörte. Während dreier Amtsperioden leitete er die Geschicke der Gemeinde als Stadtammann.
Eifer, Ausdauer und Temperament zeichneten den unermüdlichen Schaffer aus. Er ging immer wieder mit Freude an das Werk, seine Gemeindeversammlungen waren mit Pfeffer und Salz gewürzt. Ernst Bussliner setzte sich besonders für das Elektrizitätswerk, das Wasserwerk und für die regionale Kläranlage im Grumet ein.
Massgebend beteiligt war er auch an der baulichen Entwicklung: Bezirksschulhaus, Kindergarten, Beteiligung der Gemeinde am Bau von Löwensaal und Altersheim und das Multiprojekt in der Kleinen Kreuzzelg.

Eines aber hat auch Ernst Busslinger nicht realisieren dürfen. Die Umfahrung von Mellingen, obwohl er sich auch dafür stark engagierte. «Wenn es früher oder später gelingt, die geplante Umfahrungsstrasse und den öffentlichen Verkehr den Bedürfnissen unserer Bevölkerung anzupassen, dann haben wir im Interesse von unserer Stadt eine vielversprechende Attraktivität erneut gewonnen», sagte er bei seiner Verabschiedung aus dem Gemeinderat. In Anerkennung der 32-jährigen Tätigkeit wurde Ernst Busslinger mit seiner Gattin 1977 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Mellingen verliehen.

Auch am Vereinsleben nahm Ernst Busslinger teil, als zielsicherer Schütze und Jäger und während zehn Jahren als Es-Hornbläser in der Stadtmusik.

Die letzten Jahre seines reich erfüllten Lebens verbrachte Ernst Busslinger zusammen mit seiner Gattin im Pflegezentrum Reusspark. Dort erfuhren die beiden Eheleute eine liebevolle Betreuung - vor allem auch durch die grosse Zuwendung durch Sohn Ernst und Schwiegertochter Verena. Sie unternahmen alles, um den Eltern noch möglichst viel Freude und Abwechslung schenken zu können.


Bild-Nr.: EB001
Bild: Mellinger Städtlichronik 2002
Text: Mellinger Städtlichronik 2002 / Benedikt Nüssli
Copyright: Mellinger Städtlichronik 2002

2002