Heinz Karner

Personen > Kunst

Geboren wurde Heinz Karner am 10. Mai 1940 in Wien, genauer gesagt in Klosterneuburg, das von 1939 bis 1954 Wiens 26. Bezirk war. Der Vater war ein kreativer Mensch, der seine Brötchen als Postbeamter verdiente. Die Mutter wirkte nicht nur als Hausfrau, sie besserte die Haushaltskasse als Generalsekretärin im Verband der Elektrizitätswerke auf. Karner hatte zwei Geschwister, Schwester Traude und Bruder Helmut, der auch ein Talent zum Zeichnen hatte.
Ausgelöst wurde die Freude, mit Zeichenstift und Farbe umzugehen, in der Nachkriegszeit. 1949/50 wird er am Ende seiner Volksschulzeit durch Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes für fast ein Jahr von einer Familie im spanischen Fuentesauco, einem kleinen Ort nahe bei Salamanca, in Pflege aufgenommen. Der „geschulte" Österreicher tauchte somit in einen völlig anderen Kulturkreis ein, lernte unbewusst ein Land kennen, von dessen Farben und Glanz, den anderen Sitten und Bräuchen er begeistert ist. Dieser Jugendaufenthalt wird Jahrzehnte später zum Auslöser für seine intensive künstlerische Beschäftigung mit der Malerei und dem Zeichnen.

Heinz Karner (geb. 1940), Kartolithograph, Maler, Grafiker

Wieder in die Heimat (Wien) zurückgekehrt und nach Beendigung der Volksschule tritt er in die Hauptschule über, wo er als bester Zeichner der Schule bekannt wird. Die zeichnerischen Wurzeln von Heinz Karner finden sich schon bei seinem Großvater und Vater, die sehr begabte Zeichner waren. Nach der Hauptschule sollte Karner in die Handelsakademie eintreten. Doch nachdem der Vater vom künstlerischen Talent seines Sohnes überzeugt werden konnte, gelingt es, dass Heinz beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Aufnahme findet. Hier haben nur die besten Zeichner eine Chance in die über vier Jahre dauernde Lehre eintreten zu können.
Heinz war von der Ausbildung begeistert, da sie seinem Talent entgegenkam und seine Grundtalente ausformte: „Die Ausbildung war rundum phantastisch, denn wir wurden in den guten alten Drucktechniken ausgebildet, weil die Karten damals noch auf Lithosteinen gezeichnet oder radiert und in Kupfer gestochen wurden."
Das Berufsziel Kartolithograph zählt für Karner, der gerade 19 Jahre alt war, nicht unbedingt zum Ziel seiner damaligen Träume. „Ich habe versucht aus der Lithographieabteilung herauszukommen, denn wenn du auf einem Gebiet sehr gut bist, dann bleibst du dort allzuleicht hängen und schränkst deine Weiterbildung ein."
Der Weg Neues zu erlernen geht weiter zur Fotogrammetrie, der Luftbildauswertung und zur Topographie. Im Sommer führte ihn der Außendienst in das Hochgebirge als Hochgebirgstopograph. „Die Österreich-Karte im Maßstab von 1 : 50.000 basiert auf Luftbildern. Deren Auswertung haben wir über den Sommer in der Natur, vorwiegend in Tirol verifiziert. Das heißt, was man aus dem Luftbild nicht erkennen kann, das muss in der Natur erarbeitet werden. Als begeisterter Bergsteiger war diese Arbeit für mich ein Traum. Vor allem wenn man in den Zillertaler Alpen oder Ötztaler Alpen unterwegs ist."

Mehr

1966 erhielt er von einem Kollegen aus Hamburg das Angebot, in dessen Büro als Luftbildauswerter tätig zu sein. Karner kündigte in Wien und begann in Hamburg als Vermessungstechniker und Luftbildauswerter eine neue Berufslaufbahn. Nach zwei Jahren kehrte er jedoch wieder nach Graz zurück, da ihm hier eine Stelle als Luftbildauswerter angeboten wurde.
Die alten Baudenkmäler der Stadt Graz wurden Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. Während dieser Zeit lernte er auch seine zukünftige Frau Harrit Trummer kennen.
Er holt auch die Matura nach und legt an der Bulme in Wien die Ingenieursprüfung ab.
1980, mit 40 Jahren, beschloss er sich intensiv der künstlerischen Arbeit zu widmen und es folgten einige Ausstellungen. Das Ehepaar Karner ließ sich in der Oststeiermark nieder, weshalb die Motivwahl fortan oststeirisch dominiert ist.
Auf der Suche nach neuen Techniken, stieß Karner auf die Radierung. Luigi Kasimir wird nun zu einem seiner Vorbilder. Die Radierung kommt Karners Talent entgegen und wird nach kürzester Zeit von ihm perfekt angewendet.
Obwohl man bereits im Kindesalter das besonderes Talent für bildnerische Arbeiten erkannte, dauerte es fast 4 Jahrzehnte, bis er Feder, Tusche, Bleistift, Pinsel und Farbe wieder zur Hand nahm und von diesem Zeitpunkt an neben seinem Beruf die Kunst als gleichwertigen Partner wählte. Um diesen Weg des Einzelgängers, der die Perfektion liebt, gehen zu können, war eine finanzielle Unabhängigkeit notwendig, die er sich zuvor mit seiner Berufslaufbahn geschaffen hatte.
Will man Karner in den Rahmen der Gegenwartskunst einordnen, so muss man den vielstrapazierten Begriff „Traditionelle Malerei" verwenden. Er ist ein Klassiker der gegenstandsverbundenen Malerei, wie Alt, Gauermann oder Daffinger es waren.
Die Malereien, Zeichnungen und Radierungen von Heinz Karner sind den traditionellen Zeichen- und Malereitechniken verbunden. Hier spielen weder expressionistische noch impressionistische Einflüsse eine Rolle. Alles was zählt ist die detailgenaue Wiedergabe des gewählten Motives.
Karner geht als Künstler einen eigenständigen Weg, ohne Mitgliedschaft bei einer Künstlervereinigung und ohne sich von zeitgemäßen Modeströmungen lenken zu lassen. Kompromisslos verfolgt er seinen Weg als Abbilder der Realität, der so zeichnet wie er das Motiv mit geschultem Blick wahrnimmt.
Ausstellungen
• 1981 Stainzerbauer
• 1982 Winzereck
• 1983 Stift Rein
• 1985 ADEVA Graz
• 1985 München
• 1987 Baden bei Zürich
• 1989 Galerie Moser
• 1992 Fürstenfeld Gemeinschaftsausstellung
• 1993 Galerie Moser
• 1994 Ilz Heimatmuseum
• 1996 Paldau
• 1996 Grünau / Almtal
• 1997 Weingut Thaller
• 1997 Bad Waltersdorf (Hotel Steigenberger)
• 1998 Kitzeck
• 1999 Malerwinkel Hatzendorf
• 1999 Traunkirchen
• 2000 BH Feldbach
• 2000 Gleisdorf Heimatmuseum
• 2001 Burg Rabenstein
• 2004 GKK Galerie Graz
• 2009 Marktgemeinde ILZ
• 2016 Kultursommer Breitenfeld
• 2017 Heiligenbrunn/ Burgenland
• 2017 Schloss Freiberg / Gleisdorf
Für einen Wiener Kunstkartenverlag malte ich 2 Aquarelle ( Stephansdom und Rathaus ), die als Kunstdrucke in Wien in Museen und Kunsthandlungen verkauft werden. Zusätzlich gibt es seit einiger Zeit ein Motiv mit vier Bildern, auf dem ich nicht ohne Stolz, aber mit Demut neben meinem verehrten Rudolf von Alt zu sehen bin. (Siehe Bild "Vier Motive").


Bild-Nr.: HK000
Bild: Heinz Karner
Text: https://austria-forum.org/af/Community/Zeitgenössische_Bildende_Kunst/Karner,_Heinz
Copyright: https://austria-forum.org/af/Community/Zeitgenössische_Bildende_Kunst/Karner,_Heinz

1987

Reusstor reussseits

Malte Karner nach einer früheren Vorlage? 1987 war das Brückentor nicht mehr mit Fensterläden versehen.


Bild-Nr.: HK001
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

1987

Reusstor Stadtseite


Bild-Nr.: HK002
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Heinz Karner
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

1987

Reussfront mit Kirchturm


Bild-Nr.: HK003
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Heinz Karner
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1987