Gewerbe
Obere Bahnhofstrasse ab Bahndamm und Kreisel > Obere Bahnhofstrasse
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Weil in diesem Gebiet Ton für die Ziegelei abgebaut wurde, füllte sich diese Grube mit Grundwasser. Heute fliesst durch den Weiher Nünbrünne auch der Birchbach.
Über die Firmengeschichte s. Bild-Nr. 02b002
Bild-Nr.: 02b150
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Betriebsgebäude
Die Firma wurde 1945 von Hans Meierhofer gegründet. Bevor er 1948 seinen Neubau an der Oberen Bahnhofstrasse beziehen konnte, produzierte Meierhofer für kurze Zeit in den ehemaligen Räumen der Widenmühle an der Reuss. 1959 zerstörte ein Brand teilweise die Gebäude (s. Bild-Nrn. 02b610 und 02b612).
Nach Hans Meierhofers Tod übernahm dessen Sohn Peter die Firma. 1990 wurde anstelle der Kunststeinfabrik Bittig und Dirr (s. Bild-Nr. 02b613.2) ein Neubau an der Oberen Bahnhofstrasse 13 (s. Bild-Nr. 02b625) realisiert. Als auch Peter Meierhofer relativ jung starb, ging der Betrieb rückwirkend auf den 01.01.2000 an die SCHURTER Holding AG in Luzern über: s. Bild-Nr. 02b680.
In Mellingen produzierte man bis Anfang der 1980er-Jahre eloxierte Platten und Frontplatten. Als einer der ersten Hersteller in Europa wurden Folientastaturen am Standort Mellingen entwickelt und produziert.
Literatur: Hans Meierhofer, Schilderfabrik. In: Mellingen lernt seine Industrie kennen. Separatdruck aus "Der Reussbote", S. 2-6: s. Bild-Nr. 02b605.
Bild-Nr.: 02b604
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Erich Matter, SCHURTER Input Systems AG
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Auszug aus dem Text über die Schilderfabrik Meierhofer aus: Mellingen lernt seine Industrie kennen. Separatabzug aus "Der Reussbote", Mellingen 1952, S. 2-6:
"De Chämifäger bringt Glück! Als ich mich bei Herrn Meierhofer erkundigte, warum er seine neue Fabrik gerade in Mellingen errichtet habe, antwortete er mir: „Wägem Chämifäger“! Ich glaubte nicht recht gehört zu haben, und da ich Herrn Meierhofer nicht für so abergläubisch halte, dass er auf einen über seinen Weg gelaufenen schwarzen Chämifäger abstellt, fragte ich ihn nochmals.
Darauf vernahm ich, dass es tatsächlich der Mellinger Kaminfeger war, der ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass unsere Gemeinde neue Industrien sucht.
Herr Meierhofer, der schon seit seiner Jugend mit der B.A.G. in Turgi verbunden war, hat dort später als Aufgabe u.a. auch die Leitung der damaligen Aetzerei, d.h. der Fabrikation von geätzten Metallschildern, erhalten. Diese Abteilung, die kurz nach dem ersten Weltkrieg durch schweizerische Rückwanderer aus Österreich eingeführt wurde, hat sich immer mehr entwickelt, zusammen mit der gleichzeitigen Ausdehnung der Maschinenindustrie. Als dann in dieser Abteilung 1938 zum ersten Male in der Schweiz die Anwendung der anodischen Oxydation für die Schilderfabrikation ermöglicht wurde, hat dieser Fortschritt der Firma gestattet, anstelle der während des Krieges verbotenen Messingschilder ein noch besseres Produkt, eben die anodisch oxydierten Aluminiumschilder – Anoxal – anzubieten.
Die Schilderabteilung dehnte sich immer mehr aus, und der in der B.A.G. verfügbare Raum wurde zu klein. Es musste an einen Neubau gedacht werden. Herr Meierhofer übernahm käuflich die ganze Fabrikation von der B.A.G., gleichzeitig mit der Vertretung der Gussschilder, welche diese Firma noch fabriziert. Da Turgi schon genügend Industrie hat, suchte er nach einem neuen Standort für den geplanten Fabrikbau. Dieser durfte vom alten nicht zu weit entfernt sein, denn einerseits sollten die bisherigen eingeführten Arbeiter behalten und andererseits bereits in Turgi einige Arbeiter aus der neuen Gegend eingearbeitet werden können. Mellingen schien für ihn günstig, da wir wenig Industrie haben und von den nächsten Fabrikationszentren Baden, Lenzburg, Wohlen ziemlich entfernt sind. Auch wurde ihm hier gerade die Widenmühle zum Umbau angeboten. Allerdings hat sich dann dieser Umbau als zu teuer erwiesen, so dass an einen Neubau herangegangen werden musste. Dieser wurde beim Bahnhof auf dem alten Ziegeleigebäudeplatz durch Herrn Architekt Hunziker und seinen Mitarbeiter, Herrn Architekt Theiler, erstellt. Die Betonarbeiten führten die Gebrüder Heimgartner, Fislisbach aus, die Innenmauern Herr Kuhn, Baugeschäft, Mellingen.
Ein Gang durch die Fabrik hat mir gezeigt, dass die Einteilung dem Arbeitsfluss gemäss erfolgte. Überall freundliche, helle Räume und moderne, sauber gehaltene Garderoben und Toiletten. Im Aufenthaltsraum steht ein Wärmeschrank zum Wärmen der mitgebrachten Speisen. Die Wand ziert ein grosses Freskogemälde der Badener Künstlerin Anneliese Merk, einen ruhenden Bauer darstellend, dem seine Frau, ein Kindlein an der Hand, das Znüni bringt.
An den zum Teil neuen Maschinen sieht man, dass der Firmeninhaber bemüht ist, den Betrieb ständig den modernsten Anforderungen anzupassen.
Und überall liegen auf den Gestellen angefangene und halbfertige Schilder. Da sieht man erst, dass sich die Kundschaft der Schilderfabrik aus allen Branchen rekrutiert. In erster Linie sind es die Maschinen- und Apparatefabriken, die Schilder benötigen für die vorgeschriebene Bezeichnung der Leistungen, Spannungen usw. Dann gibt es weiter Anleitungsschilder, Verbotstafeln, Firmentafeln, Schalttafel-Bezeichnungsschilder usw. Frappiert hat die Anwendung des Anoxal-Verfahrens für Rechenscheiben aller Art, deren Glanzstück wohl der „Swissair-Navigator“, ein Navigationsinstrument für Flugzeugpiloten, ist. Wie ich hörte, wird er von Fliegern aus allen Teilen der Welt begehrt - englische, portugiesische, schweizerische und deutsche Fachzeitschriften haben ihn schon beschrieben und seine handliche Art, sowie die vielen Anwendungsmöglichkeiten gelobt.
Das erinnert mich an das Labyrinth von Sprachen, die ich auf den Schildern gesehen habe – sogar arabisch – und das Mädchen, das diese Texte für die russischen Schilder geklebt hat, beherrscht dieses Alphabet, wie wenn es die Schule hinter dem eisernen Vorhang besucht hätte."
Über die Firmengeschichte bis heute: s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b605
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Mellingen lernt seine Industrie kennen
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Ausführliche Angaben s. Bild-Nr 02b612.
Zwischen der Frirma Meierhofer und der Kunststeinfabrik Bittig & Dirr sehen wir die beiden grossen Gebäude mit Satteldächern. Letztere stammten noch von der Ziegelei Biland, auf deren Gelände sich dann die Firmen Meierhofer und Bittig & Dirr niederliessen. Die Ziegeleigebäude wurden 1988 abgerissen, s. Bild-Nr. 02b613.1.1.
Über die Firma Meierhofer s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b613
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Am 18. Juni 1959 ereignete sich in der neben der Packerei befindlichen Raum der Fabrik Hans Meierhofer eine heftige Explosion. In diesem auf dem zweiten Boden befindlichen Raum werden die zum Druck verwendeten Zinkplatten mit einer äusserst feuergefährlichen Lösung präpariert. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, wird mit einem Föhn nachgeholfen. Vermutlich durch einen Funken scheint die Explosion hervorgerufen worden zu sein. Eine gewaltige Rauchentwicklung verbreitete sich im Nu über die ganze Länge des Fabrikgebäudes. Das entstehende Feuer griff rapid nach der auf der Nordseite befindlichen Wohnung und in den Dachstock weiter. Riesige Feuermassen wälzten sich über das langgezogene Gebäude hinweg und verzehrten in wenigen Minuten das ganze Dachgebälk samt den auf dem dritten Boden befindlichen Warenvorräten. Dank der soliden Baukonstruktion des noch neuen Fabrikgebäudes erlitten die Büro- und Arbeitsräume auf der Südseite des zweiten Bodens nur geringen Schaden, während sämtliche Fabrikationsräume des ersten Bodens sozusagen unversehrt blieben. Dadurch ist es möglich, dass die ganze etwa 80 Personen zählende Belegschaft weiterbeschäftigt werden kann und die Fabrikation keinen Unterbruch erleidet. Der Schaden, der noch nicht annähernd abgeschätzt werden kann, dürfte weit über 100`000 Franken betragen. Die unter erschwerenden Umständen zielbewusst operierende Feuerwehr wurde wirkungsvoll unterstützt durch die aus Baden angeforderte Motorspritze.
s. Bild-Nr. 02b610
Firmengeschichte s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b612
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Das Feuer brach im 2. Stockwerk aus und war durch eine Explosion ausgelöst worden. Diese entstand, weil man die für den Druck verwendeten Zinkplatten mit einer äusserst feuergefährlichen Lösung präparierte.
Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, half man mit einem Föhn nach. Vermutlich durch Funkenwurf entstand eine Explosion, welche sich zu einem Brand ausdehnte und Teile des zweiten Geschosses und des Dachgeschosses mit den Lagerbeständen in Mitleidenschaft zog. Dank guter Bausubstanz wurde aber die Produktion im Erdgeschoss nicht tangiert, weshalb diese ohne Unterbruch weitergeführt werden konnte.
Firmengeschichte: s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b610
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Der Reussbote
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Firma wurde 1945 von Hans Meierhofer gegründet und liess sich 1948 in Mellingen nieder. Nach Hans Meierhofers Tod übernahm dessen Sohn Peter die Firma. Als auch Peter Meierhofer starb, ging das Unternehmen 2001 an die Schurter Holding AG über.
Die Firma stellt insbesondere Schilder und Industrietastaturen her.
Der dreistöckige Haupttrakt stammt aus dem Jahre 1948 und wurde auf einem Teil des Areals der ehemaligen Ziegelei Biland errichtet.
1968 wurde das vorgelagerte einstöckige Gebäude hinzugefügt.
1999 beschäftigte der Betrieb 60 Mitarbeiter
2008 waren es 55 Mitarbeitende.
Dieses Unternehmen ist ein Betrieb mit hohem Qualitätsmanagement, grosser Innovationskraft und ausgeprägter Mitarbeiterkultur.
Über die Firma Meierhofer s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b618
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Schilderfabrik Meierhofer mit Neubau von 1991
Im Vordergrund das alte Fabrikgebäude von 1948, Obere Bahnhofstrasse 11
Dahinter der Neubau von 1990, Obere Bahnhofstrasse 13, in welchem auch eine grössere Anzahl weiterer Firmen untergebracht waren. Grundsteinlegung war 1889, die Einweihung 1991. 2000 ging der Betrieb an die Firma Schurter über.
Firmengeschichte: s. Bild-Nr. 02b604
Bild-Nr.: 02b625
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Erweiterungsbau der Firma Meierhofer AG, Obere Bahnhofstrasse 13, 1991
Dieser Neubau steht auf dem ehemaligen Gelände der Kunststeinfabrik Bittig & Dirr. Wie die Firmenstele zeigt, belegtfe die Firma Meierhofer AG längst nicht den ganzen Bau, sondern es hatten sich zahlreiche weitere Firmen eingemietet.
2000 ging der Betrieb an die Firma Schurter über.
Firmengeschichte 02b604
Bild-Nr.: 02b620
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Bild: Belegschaft der Firma Meierhofer AG, Mellingen
Der Bau ist noch nicht einmal neun Jahre alt, und trotzdem kennt in Mellingen fast jeder das Firmengebäude der Meierhofer AG mit seinen auffälligen gelben Fensterrahmen. Genauso,
wie schon manch einer in den letzten Monaten morgens dem schwarz-gelben Smart begegnet
sein dürfte, mit welchem jeweils ein Mitarbeiter des Betriebs zur Arbeit fährt. Aber fast
noch besser als das Unternehmen selbst sind manche seiner Produkte bekannt - auch
wenn man sie vielleicht nicht bewusst mit der Meierhofer AG in Verbindung bringt.
Dem Markt angepasst
Die Meierhofer AG ist ein typischer KMU-Betrieb. Zu den KMU (Kleine und mittlere Unternehmungen) werden Firmen mit bis maximal 250 Mitarbeitern gezählt. Mehr als 99% aller Schweizer Firmen gehören in diese Kategorie und bilden somit quasi das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1945 vom Vater des heutigen Geschäftsleiters Peter Meierhofer. Gestartet als Ein-Mann-Betrieb, produzierte man viele Jahre hauptsächlich Aluminiumschilder für Motoren und Apparate. Dass man sich so lange erfolgreich in der Industrie behaupten kann, ist keineswegs selbstverständlich und unter anderem der Tatsache zu
verdanken, dass man sich stetig dem laufenden Technologiewandel angepasst hat. So fällte vor knapp zwanzig Jahren Peter Meierhofer den ebenso mutigen wie schicksalhaften Entscheid, neben der Schilderherstellung ein neues Geschäftsfeld, Industrietastaturen, aufzubauen. Es hat sich ausgezahlt - erzielt man heute mit - auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet – 60 Mitarbeitern rund l5% des Umsatzes (1998: 13 Mio Fr.) mit der Herstellung von kundenspezifischen, elektronisch bestückten Tastaturen und Bedienelementen für Maschinen
und Geräte. Meierhofers Kunden kommen aus dem Maschinen- und Apparatebau oder der Medizin-, Steuerungs- und Kommunikationstechnik. Rund ein Drittel der Produkte wird exportiert, die Hauptmärkte sind die Schweiz, Deutschland und Frankreich. Es handelt sich vielfach um Grosskunden; prominentester Abnehmer ist die Swisscom, welche unter anderem die Beschilderung ihrer Telefonkabinen bei Meierhofer herstellen lässt. In der
Schweiz gilt die Meierhofer AG als Marktleader, und innerhalb der EU gehört sie unter den 200 bis 300 Firmen aus diesem Segment ebenfalls zu den 15 bis 20 führenden Unternehmen. Aus diesem Grund setzt die Meierhofer AG zuversichtlich auf den europäischen Markt. Dazu wurden eigene Verkaufsgesellschaften in Deutschland, Spanien und Israel gegründet.
Eine Auslagerung der Produktion ins Ausland kommt jedoch nicht in Frage.
Qualität in jeder Hinsicht
Dass diese Erfolge nicht von ungefähr kommen, versteht sich von selbst. Früher als die meisten seiner Mitbewerber hat Meierhofer erkannt, dass die konsequente Überprüfung von Qualität (dabei ist nicht nur die der Produkte gemeint) und Kundenzufriedenheit einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden Geschäftsgang darstellt. Deshalb hat man sich schon in den
80er-Jahren um den damals noch mehrheitlich vernachlässigten Begriff der Qualitätssicherung gekümmert. Vor über elf Jahren (1988) wurde die Firma nach ISO-9000, einer heute nicht mehr wegzudenkenden Qualitätssicherungs - Norm zertifiziert. Auf die Tatsache, dieses Zertifikat als erst siebte Firma der Schweiz erhalten zu haben, ist man heute noch stolz.
Da man sich auch (oder erst recht) nach Erfolgen weiterentwickeln muss, bewarb man sich 1998 um den «Esprix», ein damals neu ins Leben gerufener «Wettbewerb der Besten» der Schweizer Wirtschaft. Dieser Wettbewerb basiert auf dem international anerkannten Führungs- und Bewertungsmodell für
“Business Excellence” der “European Foundation für Quality Management» (EFQM) und wird
jährlich verliehen. Geprüft werden die Resultate der vergangenen drei bis fünf Jahre aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen. 20 Schweizer Unternehmen haben den enormen Aufwand, den eine «Esprix»-Bewerbung bedeutet, auf sich genommen, fünf davon haben es in die Finalistenrunde geschafft, und heute steht der von Bundesrat Pascal Couchepin überreichte Award im Porsche-Design bei der Meierhofer AG. Als wäre dies nicht genug, gehörte das Unternehmen 1999 sogar bei der in Brüssel stattfindenden Preisverleihung, dem «European Quality Award», als einzige Schweizer Firma zu den Finalisten.
Mitarbeitermotivation
Seit ihrer Gründung ist die Meierhofer AG im Familienbesitz. Geschäftsleiter Peter Meierhofer ist Hauptaktionär, für aktive Mitarbeiter existiert ein sogenannter «Stock Option Plan». Dass gut ausgebildete und vor allem motivierte Mitarbeiter zum Grundkapital eines Unternehmens gehören, sollte eine Binsenweisheit sein, und die Idee, dass ein Unternehmen seine Angestellten mittels Aktien, Umsatzbeteiligungen, Bonuszahlungen usw. zu motivieren versucht, ist ebenfalls
keineswegs neu. Für den Firmenchef ist dies jedoch noch nicht genug. Ein wichtiger Bestandteil
der Firmenphilosophie sind flache Hierarchiestrukturen. Jeder Mitarbeiter kann, darf und soll sich zu Wort melden; das Geschäft soll «demokratisch» betrieben werden.
Hierbei steht natürlich auch das interne Vorschlagswesen zur Optimierung von betriebsinternen Abläufen im Vordergrund. Als dieses einzuschlafen drohte, hat die Firma mit einer besonderen
Aktion reagiert: Jeden Monat werden nun unter den eingegangenen Vorschlägen durch das
Personal jeweils fünf Finalisten ermittelt. Der daraus hervorgegangene Sieger darf einen Monat
lang einen in den Firmenfarben Schwarz und Gelb lackierten Smart sein eigen nennen - Versicherung, Benzin und sogar ein spezieller Parkplatz vor dem Firmengebäude inbegriffen.
Zusätzlich gibt es Punkte zu sammeln, welche dann für verschiedenste Preise eingelöst werden können, sei es eine Reise nach Las Vegas oder ein vom Firmeninhaber persönlich zubereitetes Essen.
Betriebskultur
Im Unternehmen Meierhofer AG werden besondere Werte gehandelt. Schon bei der Konzeption
des 1991 bezogenen Neubaus neben der alten Fabrikationsstätte in der Nähe des Bahnhofs
wurde nicht nur auf ökonomische Anliegen geachtet. Der Maschinenpark entspricht aus diesem Grund nicht nur dem letzten technologischen, sondern ebenfalls dem neuesten ökologischen Stand.
Auch was die betriebsinterne Sprache anbelangt, geht der Firmeninhaber, der im Haus nur selten mit Krawatte oder ohne seinen Hund «Winnie» anzutreffen ist, spezielle Wege. So existieren bei der Meierhofer AG keine «Abteilungen», sondern «Teams». Das Führungsteam (andere Firmen sprechen von «Managern») setzt sich aus sogenannten «Coaches» zusammen, und schliesslich nennt man die sonst so beliebten «Schnittstellen» allenfalls «Nahtstellen».
Es geht weiter aufwärts
Peter Meierhofers Vision einer qualitativ hochstehenden Firmenkultur basiert auf hochmotivierten Mitarbeitern, Qualität und Innovation der Produkte und dem Aufbau von dauerhaften Beziehungen zu Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden. Ausserdem gehört auch die ökologische Ausrichtung zum Firmenleitbild. Mit diesem Hintergrund wird sich die Firma mutig zu den nächsten neuen Zielen aufmachen. Denn schliesslich kam rund um die Erarbeitung der «Esprix»-Unterlagen noch einmal ein grosses Verbesserungspotential zum Vorschein. Das ist gut so, denn ein erfolgreiches Unternehmen mit sicheren Arbeitsplatzen ist für Mellingen wichtig.
Nachtrag: Nach dem frühen Tod von Peter Meierhofer ging die Firma am 1. Januar 2000 an die Firma Schurter Input Systems AG über: s. Bild-Nr. 02b680.
Bild-Nr.: 02b635
Bild: Mellinger Städtlichronik 1999
Text: Mellinger Städtlichronik 1999
Copyright: Mellinger Städtlichronik 1999
Restaurant "Bahnhof", Obere Bahnhofstrasse 24, rechts davon die ehemalige Fabrikantenvilla Biland, welche anfang der 1980er-Jahre in den Restaurationsbetrieb integriert wurde.
Über die Geschichte des Restaurants s. Bild-Nr. 02b000
Bild-Nr.: 02b401
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv Mellingen
Copyright: Viktor Zimmermann
Bei diesem Gebäude fällt der überdimensionierte Wohntrakt mit vier Geschossen auf. Diese Liegenschaft gehörte seinerzeit auch zur Ziegelei Biland (Bild-Nr. 02b002). Das fast turmartige Gebäude diente der Ziegelei als Liftgebäude. Unten konnte ebenerdig ins Gebäude hinein gefahren und die Ziegel in den Lift umgeladen werden. Im dritten Obergeschoss war der Lift auf der Höhe des Bahntrassees, sodass die Ware problemlos vom Lift auf die Bahnwagen verladen werden konnte. Später wurde dieser Bauteil zu Wohnzwecken umgebaut.
MehrNach der Schliessung der Ziegelei wurde der anschliessende niedrigere Trakt landwirtschaftlich genutzt, zuletzt von der Bauernfamilie Wyss. Nachdem auch das Land dieses Betriebs vom Tanklager benötigt wurde, wurden die Ökonomiegebäude von verschiedenen Gewerbebetrieben genutzt, so von 1986 bis Ende 2016 von der Autogarage Savoldi AG, die auf Anfang 2017 an Marco Keller, Obere Bahnhofstrasse 16, überging. Seit 1. April 2024 ist Ghamkin Salem Besitzer der Garage.
Bild-Nr.: 02b005
Bild: Berta Stöckli
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Nach dem frühen Tod von Peter Meierhofer, dem Sohn des Firmengründers, ging die Schilderfabrik Meierhofer (s. Bild-Nr. 02b604) rückwirkend auf den 01.01.2000 an die SCHURTER Holding AG in Luzern über. Die Entwicklung und Produktion blieb aber weiterhin in Mellingen. Die Namensänderung von Meierhofer Mellingen AG auf SCHURTER Input Systems AG erfolgte auf den 01.01.2009.
MehrDie Schurtergruppe Imput systems hat heute (2020) Kompetenzzentren für Eingabesysteme in Mellingen, Deutschland, Grossbritannien und China sowie weitere Produktions- und Verkaufsgesellschaften im Bereich elektronischer Komponenten mit heute (2020) ca. 2000 Mitarbeitern in verschiedenen Ländern.
In Mellingen produzierte man bis Anfang der 1980er-Jahre eloxierte Platten und Frontplatten. Als einer der ersten Hersteller in Europa wurden Folientastaturen am Standort Mellingen entwickelt und produziert. Bis heute haben sich die Eingabesysteme stark von der Mechanik zur Elektronik entwickelt. In Mellingen werden komplette Systeme entwickelt und hergestellt. Die Firma schreibt auf ihrer Homepage: "Unsere Kernkompetenz in der Produktion ist die mechanische Integration und die Herstellung von Eingabe- und Touch-Systemen."
Informationen: Homepage SCHURTER Input Systems AG; Erich Matter, Management SCHURTER Input Systems AG
Bild-Nr.: 02b680
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Erich Matter / Rainer Stöckli
Copyright: © Viktor Zimmermann