Riegger

Bruggerstrasse und Scheunengasse > Bruggerstrasse

Vor 1926 Geschäft für Haushaltungsartikel und Kolonialwaren Heiri Meier - Bruggerstrasse Nr 42

1926 übernahmen Franz Riegger und seine Frau aus Zug das Geschäft Bruggerstrasse 42, in welchem auch Konrad, der Bruder von Franz, mithalf.
Vorherige Besitzerin war die Familie Heiri Meier. In deren Laden wurden Kolonialwaren, Bauerngerätschaften, Seile und Kannen verkauft.
Zu Meiers Zeiten hatte das Gebäude zwei Eingänge. Links war das Geschäft Meier und rechts war eine Schneiderin und Glätterin.
-->s. Bild-Nr. 05041 mit der Firmentafel „Wtwe Meier, Blättler-Handlung“.

Für das Weitere s. Bild-Nr. 05041.1

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Im Gegensatz zu Bild 05041.1 stehen hier verschiedene Haushaltgeräte, wie Gabeln, Giesskannen, Zainen usw. vor dem Laden, was darauf hinweist, dass dieses Foto aus der Zeit stammt, als das Geschäft noch von Meiers geführt wurde.


Bild-Nr.: 05041.2
Bild: Elisabeth van Heijningen
Text: Elisabeth Van Heijningen-Riegger / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1926

ca. 1930 Lebensmittelgeschäft und Weinhandlung Riegger (links) Bruggerstrasse 42 und Restaurant „Schöneck“

1926 übernahmen Franz Riegger und seine Frau aus Zug das Geschäft Bruggerstrasse 42, in welchem auch Konrad, der Bruder von Franz, mithalf.
Beachte über dem Ladeneingang das Firmenschild "Weinhandlung Riegger".
Vorherige Besitzerin war die Familie Heiri Meier. In deren Laden wurden Kolonialwaren, Bauerngerätschaften, Seile und Kannen verkauft.
Zu Meiers Zeiten hatte das Gebäude zwei Eingänge. Links war das Geschäft Meier und rechts war eine Schneiderin und Glätterin -->s. Bild-Nr. 05041 mit der Firmentafel „Wtwe Meier, Blättler-Handlung“.

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Um ein grosses Ladenlokal zu gewinnen, verlegten Rieggers den Eingang in die Wohnung in den Obergeschossen durch eine reussseits
angebrachte Aussentreppe. Das Gesamthaus hat eine lange Front: Gegen Südosten ist es recht tief, gegen Nordwesten aber wesentlich schmäler.

1936 heiratete Franz Riegger, Sohn des aus Zug hergezogenen Ehepaars, Elisabeth Frey von der Säge. Diese führten das Lebensmittelgeschäft (Usegoladen) und die Weinhandlung ihrer Eltern fort. Rieggers führten am Anfang nur vier Weinsorten: zwei im tieferen und zwei im etwas höheren Preissegment. Im „Waschhüsli“ -->Bruggerstrasse 42a, fanden im Keller die grossen Holzfässer, aus denen der Wein abgezapft wurde, Platz. Das reussseitige Haus --> Bruggerstrasse 42b diente als Lagerraum.

Die fensterlose Hausfassade gegen Nordwesten wurde für das Montieren von Reklametafeln zur Verfügung gestellt.
Die Werbeplakate klebte jeweils Polizist Schneider auf. Einmal kam Franz Riegger ganz erregt ins Haus gerannt und fragte Mutter Riegger konsterniert:
„Weisst du, was für ein Plakat aufgehängt wurde?“ Mutter Riegger: „Keine Ahnung.“ Vater Riegger: „Auf dem Plakat steht:
'Es gibt sinnvollere Geschenke als alkoholische Getränke'."

Franz und Elisabeth Riegger wurden vier Kinder geschenkt, welche bald in Geschäft und Weinhandlung mithelfen mussten.
Um 1960 herum traten die Söhne Mario und Franz ins Geschäft ein. Der Weinhandel wurde stark diversifiziert.
1986 wurde der Lebensmittelladen aufgegeben und 1987 bezog die Familie Riegger ihre neuen Geschäftsräumlichkeiten für den Weinhandel in Birrhard. Seit 6. Januar 2017 gehört die Weinhandlung Riegger der Transgourmet Schweiz.

1997 wurde die Liegenschaft in Mellingen samt dem danebenstehenden Haus umgebaut. Im Erdgeschoss war noch eine Zeitlang
ein Dentallabor untergebracht. Diese Geschäftsräumlichkeiten wurden nachträglich auch als Wohnraum umfunktioniert, s. Bild-Nr. 05041.33.

Zur Liegenschaft gehören auch das oben erwähnte „Wöschhüsli“ -->Bruggerstrasse 42a. Dieses Gebäude diente den Mellinger Frauen
früher als Waschaus. Dieses gelangte 1926 auch in Rieggers Besitz. In den 1930er-Jahren wurde das Gebäude erweitert.
Bis in die 1990er-Jahre wurde darin Ware gelagert, v.a. im Keller unten Wein. Es kam mehrmals vor, dass Weinflaschen bei Hochwasser
im Wasser lagen und umetikettiert werden mussten.
1997 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut.

Die reusseits gelegene Liegenschaft -->Bruggerstrasse 42b, die mit einer Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden ist, erwarben Rieggers ebenfalls 1926. Das ehemalige Lagerhaus baute man um 1997 gleichfalls zu einem Wohnhaus um.

Heute (2017) gehören Bernadette Riegger-Abbt (Witwe des 1987 verstorbenen Mario Riegger) und deren Familie neben den obgenannten beiden Liegenschaften Bruggerstrasse 42a und b sowie dem Stammhaus Riegger -->Bruggerstrasse 42 auch die Gebäude Bruggerstrasse 40 (hier wohnte im letzten Jahrhundert die Familie Gretener) und 38 (hier wohnte im letzten Jahrhundert die Familie Niggli.)
Um Raum zu sparen, baute man im Haus Nr. 40 einen Lift und ein Treppenhaus, von welchem man auch in die Wohnungen der Häuser 42 und 38 gelangt.









Bild-Nr.: 05041.1
Bild: Rudolf Suter, Oberrieden ZH Postkarte 4109
Text: Elisabeth Riegger-Frey / Elisabeth Van Heijningen-Riegger / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1930

1954 Bruggerstrasse gegen Südosten

1954 Im Vordergrund Lebensmittelgeschäft und Weinhandlung Riegger, Bruggerstrasse 42
Für das Weitere s. Bild-Nr. 05041.1

Man beachte die Reklametafeln an der Aussenwand des Geschaftes. Die Rieggers konnten auf die Plakate keinen Einfluss nehmen.
Folgendes hat sich abgespielt:
Einmal kam Vater Riegger ganz aufgeregt in den Usego-Laden und sagte zu Mutter Riegger:" Weisch was für en Reklame do usse ufghänkt worde isch?" Neugierig wollte es Mutter Riegger wissen. Vater Riegger:" Es gibt sinnvollere Geschenke, als alkoholische Getränke."

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Am 8. Februar 2024 schieb Elisabeth van Heijningen-Riegger (geb. 13.3.1943), die in diesem Haus aufwuchs, als fast 81-Jährige ihre Erinnerungen über ihre Jugendzeit auf:

"Vor 70 Jahren……
Im Unterstädtchen gabs zwei Häuserzeilen, den Hexenturm, die «Schöneck», die Strasse mit den Bsetzi-Steinen, kinderreiche Familien, unser Laden und die Reuss.
Sie war zu jeder Jahreszeit spannend! Sie hatte je nach Witterung alle Farben: grün-blau-grau-braun-schwarz. Der Wasserstand wechselte mit den Jahreszeiten. Nach heftigen Gewittern im Entlebuch schossen riesige Wassermengen der kleinen Emme in die Reuss und sorgten sogar bei uns für Wasser im Keller. In aller Eile mussten die Flaschen hochgelagert werden. denn der Grundwasserdruck verursachte dort bis 50 cm hohen Wasserstand. Danach mussten wir die Weinflaschen neu etikettieren.
Auch Schmelzwasser und Regengüsse im Frühsommer führten zu Hochwasser. Entwurzelte Baumstämme und Sträucher tanzten auf den Wellen und trieben in rasendem Tempo abwärts … unheimlich war das! Viel feiner Sand blieb danach auf der Reussplatte hinter dem Haus zurück! Der Sandhaufen zum Spielen war wieder da. Die Reuss hat ihn gebracht!
BBC- Schichtarbeiter angelten schon ab 6.00 nach Forellen, Barben, Alet, Breiteli. Sie standen und warteten auf ihre Beute bei der Mündungs-Röhre des Stadtbachs. Am Dienstagmorgen lohnte es sich besonders. Das Wasser war blutig. In der Löwen-Metzgerei war Schlachttag! Für hungrige Schwäne und Enten gabs Altbrot ... wenn es hatte!
Am Sonntagmorgen trainierten die Pontoniere und winkten fröhlich wenn sie mit der Strömung vorbeiglitten. Beim Stacheln flussaufwärts schwitzten sie tüchtig und keuchten! Am Nachmittag trieben die Faltboote vorbei, später die Luftmatratzen, die Gummiboote, die selbstgezimmerten Flosse …und dazwischen schwammen wir ans andere Ufer, rannten auf der Zeier-Wiese flussaufwärts und sprangen beim Beck Huwyler wieder in die Fluten.
'Haushaltartikel und Kolonialwaren' stand in grossen Lettern an unserer Hauswand.
Im Laden verkauften wir Zucker, Mehl, Hörnli, Haferflocken, Mais, Griess. Wir füllten 500g oder 1 kg in die Papiersäcke für die Unterstädtli-Hausfrauen. All diese Grundnahrungsmittel waren in grossen Schubladen im Laden-Corpus. In der obersten Schublade war die Kasse mit dem Münz und den 5-er und 20-er Noten. Daneben lagen die 'Büechli'. Einige Familien liessen die Waren aufschreiben und bezahlten erst Ende Monat, wenn der Vater von der BBC den Zahltag heimbrachte.
Auch 2 Sorten Rotwein und Weisswein verkauften wir! Für das Speiseöl brachten die Kunden die Flasche mit. Wer kannte das Wort 'Hygiene' damals? Wir nicht!
Auf dem Ladentisch hatte es ein Gestell mit Papierrollen in 3 verschiedenen Grössen. Mit Papier wurden die Käsestücke umwickelt…..und auch die Servelats, die an der Glasstange über der Verkaufsfläche baumelten.
Es gab noch andere Büechli und ein Stempel dazu. Pro 1 Fr.-Einkauf gabs einen Stempel in das vorgedruckte Feld. Weil die Grossmutter eine Brille mit dicken Gläsern trug und trotzdem die feinen Linien nicht mehr erkannte, durften die Kinder selber stempeln. Das sei «das Grösste» gewesen, sagten Doris und Heidi von der Bahnhofstrasse viele Jahre später…und Grund für den weiten Weg ist Unterstädtli !
Im Laden gabs auch 'Fischerei-Artikel'! In einer Ecke standen Stangen in verschiedenen Längen. Die Ruten mussten erst zusammengesteckt werden! In einem grossen Möbelstück mit vielen Schubladen waren die Bleikügelchen und Würfel in unterschiedlichen Grössen. Alle hatten Löchlein um sie am Silk zu befestigen. Auch Silk gabs in verschiedenen Qualitäten und Preislagen und gross war die Auswahl an Angelhacken! Eine ganz besondere Schublade faszinierte mich. 'Köder' stand darauf und spezielle Würmer, nackte Schnecklein, Fliegen aus Kunststoff lagen darin! Das mussten sie sein, die 'Kolonialwaren'.
In der «Schöneck» gings oft hoch zu und her. Vor allem am Monatsende! Die BBC-Männer gönnten sich ein Bier….und dann noch eines ...! Der Wirt spielte auf der Handorgel erst lustige Volkslieder, je später der Abend immer deftigere! Die Männer sangen lautstark mit und aus dem beschaulichen Unterstädtli wurde ein tolles 'Hafenviertel'. "




Bild-Nr.: 05041.15
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Elisabeth van Heijningen-Riegger
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1954

Ca. 1960 Bruggerstrasse Nr. 44 und Nr. 42a

Blick vom Platz zwischen Hexenturm und Liegenschaft Riegger die Bruggerstrasse hinunter, mit zahlreichen Stromleitungen. Zur Datierung: 1974 bis 1976 wurden alle Stromleitungen im Bereich der Altstadt verkabelt.

Links: Haus Bruggerstrasse 44
Rechts: Haus Bruggerstrasse 42a. Dieses Gebäude diente den Mellinger Frauen früher als Waschhaus.
Dieses gelangte 1926 in Franz Rieggers Besitz, der zusammen mit seiner Frau einen Lebensmittelladen mit Weinhandlung an der Bruggerstrasse 42 betrieb.

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In den 1930er-Jahren wurde das Gebäude mit einem Anbau gegen die Bruggerstrasse hin erweitert.
Bis in die 1990er-Jahre wurde darin Ware gelagert, v.a. im Keller unten der Wein der Weinhandlung Riegger.
Gegen die Bruggerstrasse hin sind die Getränkeharassen aufgestapelt. Es kam mehrmals vor, dass Weinflaschen im Keller bei Hochwasser im Wasser lagen und umetikettiert werden mussten.
1997 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut und ist heute (2017) im Besitz von Bernadette Riegger-Abbt und Familie.


Bild-Nr.: 05041.20
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli / Elisabeth Van Heijningen
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1960

Ca. 1975 Elisabeth Riegger-Frey (1907-2000) vor dem Usego-Laden, Bruggerstrasse 42

Über den von Frau Riegger geführten Kolonialwarenladen und die Weinhandlung Riegger s. Bild-Nr. 05041.1


Bild-Nr.: 05041.5
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1975

Um 1980 Blick auf ehemalige Liegenschaft Riegger

Liegenschaft Riegger, Bruggerstrasse 40/42, Bruggerstrasse 42b (nur Dach gegen Reuss sichtbar) und Bruggerstrasse 42a (links der Liegenschaft Riegger). Das Gebäude 40a war ursprünglich eine Trotte und ein Waschhaus und wurde Ende 1920 vom Gemeinderat zum Verkauf angeboten. Der Weinhandlung Rieger diente das Gebäude als Lager. Heute (2022) dient es als Wohnhaus. Im Vordergrund links: Teil des Kegeldachs des Hexenturms, im Vordergrund rechts ehemaliges Restaurant Schöneck.


Bild-Nr.: 05041.10
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. 1980

1987 Franz und Elisabeth Riegger-Frey (1907-2000)

1987 Franz und Elisabeth Riegger: Lange betrieben die beiden das Kolonialwarengeschäft und die Weinhandlung. Das Kolonialwarengeschäft wurde 1986 geschlossen, die Weinhandlung unter Rieggers Söhnen Peter und Mario nach Birrhard verlegt, s. Bild.Nr. 05041.1.

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2001 - 75 Jahre Riegger
Die Geschichte der Firma Riegger AG beginnt am 1. März 1926, als Franz Riegger, der Grossvater des jetzigen (2001) Firmenpatrons, mit seinem Bruder Konrad in Mellingen beim Hexenturm an der Bruggerstrasse einen Kolonialwarenladen übernahm. Neben Lebensmitteln und allerlei Gerätschaften für Bauern- und Handwerksbetriebe gehörte auch Wein vom Fass zum Angebot. Als der Firmengründer 1933 starb, führte sein Sohn Franz, gelernter Konditor, mit seiner Mutter das Geschäft. 1936 heiratete er Elisabeth Frey, die älteste Tochter des Mellinger Sägereibesitzers und Stadtammann Marin Frey. Mit Fleiss und grosser Schaffensfreude versorgte sie neben Haushalt und Familie das Lebensmittelgeschäft so gut, dass sich Franz Riegger vermehrt dem Weingeschäft widmen konnte, um es zum Grosshandel auszubauen. Er belieferte die umliegenden Restaurants und erweiterte sukzessive sein Angebot. Als nach dem Ende des Krieges die Handelswege wieder offen waren, begann er 1946 die ersten Flaschen selbst abzufüllen: Kalterersee, Magdalener, Beaujolais und Algerierwein.
1958 erlitt Franz Riegger einen schweren Unfall, sodass die Weiterführung des Geschäftes nur dank Einsatz der ganzen Familie, besonders der Söhne Mario und Peter gelang. 1963 übernahm Peter Riegger nach entsprechender Ausbildung das Weingeschäft und entwickelte es mit seinem Bruder Mario zu einer Weinhandlung, die sich bald auch über die Kantonsgrenzen hinweg, sowohl bei den Spitzenrestaurants und Hotels, als auch bei privaten Weinkennern und Weingeniessern, einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Im Shoppingcenter Spreitenbach und im benachbarten Tivoli, ebenso in Lenzburg wurden Geschäfte eröffnet und viele neue Handelsbeziehungen zu bekannten und weniger bekannten, aber exquisiten Kellereien und Weingütern geknüpft.
Im April 1986 gaben Franz und Elisabeth Riegger sen. nach 60jähriger harter Arbeit das vielen Mellingern lieb gewordene Lebensmittelgeschäft auf, um sich zur Ruhe zu setzen. Die Räumlichkeiten wurden zum Spezialgeschäft für edle Weine umgestaltet, doch bereits am 5. August des gleichen Jahres erfolgte in Birrhard an der Langgass der Spatenstich für den Bau eines grosszügig bemessenen Lagergebäudes. Im März 1987 wurde es bezogen. Marios unerwarteter Tod im Juni überschattete den Neubeginn. Das neue Domizil bietet neben Büros, Sitzungs- und Schulungsräumen Platz für rund 1,3 Millionen Flaschen, in denen die ca. 1000 Weinsorten angeboten werden. Für die kompetente Beratung und Bedienung im Direktverkauf bürgt Schwägerin Bernadette Klara Riegger-Abbt. Wer in die Geheimnisse der Degustation eindringen möchte, dem steht die Tür zur Vindcole Riegger, der ersten Weinschule für Amateure und Fachleute offen. 2001 beschäftigt die Firma 28 Mitarbeiter.
In den ehemaligen Mellinger Wohn- und Geschäftsräumen sind Wohnungen mit Cachet entstanden.
Dass es auf dem zurückgelegten Weg Stolpersteine gab, die den Firmenpatron Peter Riegger einige Male zum Straucheln brachten, darüber berichtete er in der Jubiläumsschrift selbst augenzwinkernd. Dass er dabei nicht zu Fall kam, spricht für ihn. Das Lehrgeld ist gut angelegt, sodass man mit Optimismus in die nächsten 25 Jahre gehen kann.
Elisabeth van Heijningen-Riegger/ Johannes Schober

Nachtrag
Leider war es Peter Riegger nicht vergönnt, sein Werken weitere 25 Jahre lang zu geniessen. Im September 2017 verlor er leider seinen Kampf gegen eine schwere Krankheit. Er wurde 77 Jahre alt.


Bild-Nr.: 05041.8
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Elisabeth van Heijningen/Johannes Schober
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1987

1997 Renovation Bruggerstrasse Nr. 40 und Nr. 42

s. Zeitungstext


Bild-Nr.: 05041.30.
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1997

1997 Renovation Bruggerstrasse Nr. 40 und Nr. 42

Früher war in diesem Gebäude ein Kolonialwarenladen und die Weinhandlung Riegger untergebracht; s. Bild-Nr. 05041.1.
Heute (2017) gehören die beiden Gebäude der Familie Bernadette Riegger-Abbt.
Ansicht der beiden restaurierten Gebäude s. Bild-Nrn. 05041.33 und 05041.34


Bild-Nr.: 05041.30
Bild: Reussbote April 1997
Text: Reussbote
Copyright: Reussbote

.04.1997

2001 - 75 Jahre Weinhandlung Riegger

Franz Riegger (1909-1991) und Elisabeth Riegger (1907-2000) vor ihrem Geschäft Bruggerstrasse 42
ca. 1975 Franz und Elisabeth Riegger: Während Elisabeth Riegger den Kolonialwarenladen führte, war Franz Riegger jahrzehntelang hauptsächlich für die Weinhandlung zuständig: s. Bild-Nr. 05041.1.

Text aus der Städtlichronik:
Die Geschichte der Firma Riegger AG beginnt am 1. März 1926, als Franz Riegger, der Grossvater des jetzigen Firmenpatrons, mit seinem Bruder Konrad in Mellingen beim Hexenturm an der Bruggerstrasse einen Kolonialwarenladen übernahm. Neben Lebensmitteln und allerlei Gerätschaften für Bauern- und Handwerksbetriebe gehörte auch Wein vom Fass zum Angebot. Als der Firmengründer 1933 starb, führte sein Sohn Franz, gelernter Konditor, mit seiner Mutter das Geschäft.
1936 heiratete er Elisabeth Frey, die älteste Tochter des Mellinger Sägereibesitzers und Stadtammanns Marin Frey. Mit Fleiss und grosser Schaffensfreude versorgte sie neben Haushalt und Familie das Lebensmittelgeschäft so gut, dass sich Franz Riegger vermehrt dem Weingeschäft widmen konnte, um es zum Grosshandel auszubauen. Er belieferte die umliegenden Restaurants und erweiterte sukzessive sein Angebot. Als nach dem Ende des Krieges die Handelswege wieder offen waren, begann er 1946 die ersten Flaschen selbst abzufüllen: Kalterersee, Magdalener, Beaujolais und Algerierwein.

1958 erlitt Franz Riegger einen schweren Unfall, sodass die Weiterführung des Geschäftes nur dank Einsatz der ganzen Familie, besonders der Söhne Mario und Peter gelang.
1963 übernahm Peter Riegger nach entsprechender Ausbildung das Weingeschäft und entwickelte es mit seinem Bruder Mario zu einer Weinhandlung, die sich bald auch über die Kantonsgrenzen hinweg, sowohl bei den Spitzenrestaurants und Hotels, als auch bei privaten Weinkennern und -geniessern, einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Im Shoppingcenter Spreitenbach und im benachbarten Tivoli, ebenso in Lenzburg wurden Geschäfte eröffnet und viele neue Handelsbeziehungen zu bekannten und weniger bekannten, aber exquisiten Kellereien und Weingütern geknüpft.
Im April 1986 gaben Franz und Elisabeth Riegger sen. nach 60jähriger harter Arbeit das vielen Mellingern lieb gewordene Lebensmittelgeschäft auf, um sich zur Ruhe zu setzen. Die Räumlichkeiten wurden zum Spezialgeschäft für edle Weine umgestaltet, doch bereits am 5. August des gleichen Jahres erfolgte in Birrhard an der Langgass der Spatenstich für den Bau eines grosszügig bemessenen Lagergebäudes. Im März 1987 wurde es bezogen. Marios unerwarteter Tod im Juni überschattete den Neubeginn. Das neue Domizil bietet neben Büros, Sitzungs- und Schulungsräumen Platz für rund 1,3 Millionen Flaschen, in denen die ca. 1000 Weinsorten angeboten werden. Für die kompetente Beratung und Bedienung im Direktverkauf bürgt Schwägerin Bernadette Klara Riegger-Abbt. Wer in die Geheimnisse der Degustation eindringen möchte, dem steht die Tür zur Vinécole Riegger, der ersten Weinschule für Amateure und Fachleute offen. Heute -2001- beschäftigt die Firma 28 Mitarbeiter.

In den ehemaligen Mellinger Wohn- und Geschäftsräumen sind Wohnungen mit Cachet entstanden.

Dass es auf dem zurückgelegten Weg Stolpersteine gab, die den Firmenpatron Peter Riegger einige Male zum Straucheln brachten, darüber berichtete er in der Jubiläumsschrift selbst augenzwinkernd. Dass er dabei nicht zu Fall kam, spricht für ihn. Das Lehrgeld ist gut angelegt, sodass man mit Optimismus in die nächsten 25 Jahre gehen kann.

Mehr

Nachtrag: Leider konnte Peter Riegger nur noch 16 Jahre dem Betrieb vorstehen. Er verstarb 2017. Im gleichen Jahr ging die Firma an die Transgourmet Suisse über.


Bild-Nr.: 05041.6
Bild: Mellinger Städtlichronik 2001
Text: Mellinger Städtlichronik 2001/Elisabeth van Heijningen-Riegger/Johannes Schober
Copyright: Mellinger Städtlichronik 2001

ca. 2001

2013 Bruggerstrasse Nr. 40 und Nr. 42

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 05041.30


Bild-Nr.: 05041.33
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

2013

2013 Bruggerstrasse Nr. 40 und Nr. 42

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 05041.30


Bild-Nr.: 05041.34
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

2013