Hexenturm
Bruggerstrasse und Scheunengasse > Scheunengasse
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Diese Wehrtürme dürften in der Stadtgründungszeit erbaut worden sein. Ein gleicher Rundturm wie der Hexenturm stand aufgrund der Abbildungen aus der Chronik von Johannes Stumpf (1548) und dem Werk von Matthäus Merian (1642) an der Reuss im Bereich der nachmaligen Liegenschaft Riegger (Bruggerstrasse 42). Diese mächtige Doppelturmanlage deutet der Mittelalterarchäologe Peter Frey als Machtdemonstration der Kyburger gegen die um die Stadtgründungszeit 1230/40 im Nordwesten (Eigenamt, Brugg) regierenden Habsburger.
Mehr Der Turm an der Reuss dürfte nach dem zweiten Villmergerkrieg 1712 abgebrochen worden sein. Zwischen den beiden Türmen wurde die Stadt durch eine freistehende Stadtmauer geschützt. In diese integriert war das 1836 abgebrochene Bruggertor. Der Hexenturm, dessen Inneres heute leer ist, hat einen Durchmesser von ca. 7.5 m und eine Höhe von 32 m. Das Mauerwerk ist teilweise bis zu 2 m dick. An einigen Stellen sind noch Reste der freistehenden Stadtmauer sichtbar. Dass in diesem Turm je Hexen gefoltert wurden, ist nicht erwiesen. Nach heutigem Wissensstand erhielt das Gebäude seinen derzeitigen Namen erst im 19. Jahrhundert. 1902 brannte das mit Schindeln bedeckte Turmdach vollständig nieder. Über den Brand s. Bild-Nr. 05083. Mit betroffen waren auch sechs benachbarte Häuser. Nach dem Brand begnügte man sich, anstelle des Dachs einen Zinnenkranz aufzumauern. 1951 wurde das Kegeldach rekonstruiert und mit Ziegeln gedeckt.
Bild-Nr.: 05480
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Eine Tochter muss zusehen, wie ihre Mutter gefoltert wird.
Bild: aus „Wickiana-Chronik“, Zentralbibliothek Zürich.
Unter dem Thema „Zeit des Hexenwahns“ wurde in der Wochenzeitschrift „Leben und Glauben“ zum Bild der handschriftliche Originaltext veröffentlicht:„Was sich dieser zyt im Novembre zu Mellingen mit einer mutter und ihrer tochter zuegetragen“
Es ist erwiesen, dass in Mellingen Hexenprozesse stattfanden. Doch haben wir keine Hinweise, dass die Hexen jemals im Hexenturm gefoltert oder eingesperrt worden seien, s. dazu Bild Nr. 05480.
Bild-Nr.: 05481
Bild: Zentralbibliothek Zürich
Text: Zentralbibliothek Zürich / Rainer Stöckli
Copyright: Zentralbibliothek Zürich
Ein freistehendes Stück Stadtmauer befand sich zwischen dem untersten Haus auf der Grabenseite der Scheunengasse und dem heutigen Hexenturm.
Nach dem Brand von 1902, dem auch sechs benachbarte Häuser zum Opfer fielen, wurde diese Mauer leider abgebrochen. Sie ist heute nur noch fragmentarisch erkennbar.
Von 1902 bis 1951 endigte der Turm mit einem notdürftig angebrachten Zinnenkranz aus Beton.
Über den Brand --> s. Bild-Nr. 05083.
Über den Hexenturm und den an der Reuss stehenden Zwillingsturm
--> s. Bild-Nr. 05080
Im Jahre 1951 wurde der Hexenturm gründlich restauriert, wieder mit dem ursprünglichen Spitzkegeldach versehen und mit Ziegeln gedeckt.
Auf der linken Seite steht u.a. das Haus Bruggerstrasse Nr. 11, rechts des Turms der Bauernhof Roth.
An dessen Stelle steht seit 1968 der Doppelkindergarten Weihermatt.
Bild-Nr.: 05482
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
HexenturmAuf dem Stich von Matthäus Merian (1642) und auf der Radierung von Riegel (1680) sind die beiden Rundtürme mit dem Spitzkegeldach deutlich zu erkennen, die einst mit einem Wehrgang verbunden das Bruggertor flankierten. Sie bildeten markante Bauten im Wehrgürtel nach Norden und Westen. Ein freistehendes Stück Stadtmauer befand sich zwischen dem untersten Haus auf der Grabenseite der Scheunengasse und dem heutigen Hexenturm. Nach dem Brand von 1902, dem auch sechs benachbarte Häuser zum Opfer fielen, wurde die Mauer leider abgebrochen. Sie ist heute nur noch in einem Fragment erkennbar. Der reussseits gelegene Rundturm wurde bereits im 18. Jahrhundert abgebrochen. Mit einem Zinnenkranz verschönerte man nach dem Brand von 1902 den nackten Kragen des Hexenturms. Im Jahre 1951 wurde er gründlich restauriert und wieder mit dem ursprünglichen Spitzkegeldach versehen. Bild:Der Hexenturm nach dem Brand von 1902. Die freistehende Stadtmauer ist noch deutlich sichtbar.
Bild-Nr.: 05485
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Am 1. Juli 1902 zerstörte ein Grossbrand das mit Schindeln bedeckte Spitzkegeldach des Hexenturms.
Weitere sechs Häuser wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Da immer noch Rauch sichtbar ist, scheint das Foto am Brandtag selbst oder am nachfolgenden Tag aufgenommen worden zu sein.
Diese Brandkatastrophe löste bei der Bevölkerung grosse Kritik aus: Am 22. September 1901 hatte Mellingen seine Wasserversorgung eingeweiht.
Für Brandfälle standen 26 Hydranten und im Reservoir im Birch oberhalb des alten Bahnhofs Mellingen hatte es eine spezielle Kammer als Löschwasserreserve. Doch offenbar funktionierte die ganze Anlage nur ungenügend. Gegen Ende der Löschaktion ging der Feuerwehr das Wasser aus. Man monierte, die Wasserversorgung sei ein ewiges Flickwerk. Auch die Feuerwehr wurde teilweise kritisiert. Man bemängelte, einzelne Feuerwehrmänner seien erst eine Stunde nach Feuerausbruch auf dem Brandplatz erschienen.
Anstelle des abgebrannten Kegeldachs errichtete man später einen Zinnenkranz aus Beton.
Erst 1951 rekonstruierte man wieder das Spitzkegeldach und deckte es mit Ziegeln.
Weiteres über den Hexenturm --> s. Bild-Nr. 05080.
Bericht über den Brand:
Otto Müller. Vor 100 Jahren löste die Brandbekämpfung beim Hexenturm Lob und Kritik aus. Reussbote 28.6.2002.
Bild-Nr.: 05483
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die freistehende Stadtmauer zwischen dem Hexenturm und den grabenseitigen Häusern der Scheunengasse steht noch.
Leider wurde sie aber nachträglich abgebrochen. Vermutlich war sie im Bereich des rechten Bildrandes auch die im Erdgeschoss integrierte Stadtmauer eines 1902 abgebrannten Hauses. Der sehr dicken Stadtmauer und dem Gemäuer des Hexenturms konnte der Brand nicht viel anhaben.
Über den Brand: --> s. Bild-Nr. 05483
Bild-Nr.: 05486
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die vom Turm her nach rechts gegen die Bruggerstrasse hin gerichtete Mauer scheint die damals noch erhaltene freistehende Stadtmauer zu sein. Dahinter die Steinmauer des an den Hexenturm angebauten Gebäudes. Das Gemäuer links des Turms dürfte ebenfalls die Stadtmauer sein, welche im Untergeschoss eines der damals abgebrannten Häuser integriert war.
Über den Brand --> s. Bild-Nr. 05083
Bild-Nr.: 05484
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Beim Brand des Hexenturms 1902 wurde das mit Schindeln gedeckte Turmdach zerstört. Darauf versah man den steinernen Zylinder mit einem notdürftigen Zinnenkranz. 1951 erhielt der Rundturm mit seinem Spitzkegeldach wieder seine ursprüngliche Form, deckte dieses aber mit Ziegeln ein.
Bild-Nr.: 05487.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Rechts das an den Hexenturm angebaute Haus, heute Salzmattstrasse 1
Bild-Nr.: 05490.2
Bild: Historisches Museum Baden, Foto Werner Nefflen, Q.01.3612, CC BY-SA 4.0
Text: Historisches Museum Baden, Foto Werner Nefflen, Q.01.3612, CC BY-SA 4.0
Copyright: Historisches Museum Baden, Foto Werner Nefflen, Q.01.3612, CC BY-SA 4.0
Mit einem Zinnenkranz verschönerte man nach dem Brand von 1902 den nackten Kragen des Hexenturms.
Im Jahre 1951 wurde der Turm gründlich restauriert und wieder mit dem ursprünglichen Spitzkegeldach versehen.
Auf dem Stich von Matthäus Merian (1642) und auf der Radierung von Riegel (1680) sind die beiden Rundtürme mit dem Spitzkegeldach deutlich zu erkennen, die einst mit einem Wehrgang verbunden das Bruggertor flankierten. Sie bildeten markante Bauten im Wehrgürtel nach Norden und Westen. Ein freistehendes Stück Stadtmauer befand sich zwischen dem untersten Haus auf der Grabenseite der Scheunengasse und dem heutigen Hexenturm.
Nach dem Brand von 1902, dem auch sechs benachbarte Häuser zum Opfer fielen, wurde die Mauer leider abgebrochen. Sie ist heute nur noch fragmentarisch erkennbar. Der reussseits gelegene Rundturm wurde vermutlich nach 1712 abgebrochen.
Bild-Nr.: 05490.1
Bild: Postkarte 4111 Mellingen (Aarg. ) Rud. Steiner, Oberrieden-Zch
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Vorne rechts das Gebäude Bruggerstrasse 1. Der Hexenturm trägt noch einen Zinnenkranz. 1951 wurde wieder das ursprüngliche Rundgegeldach rekonstruiert. Das Gebäude vorne links wurde vermutlich etwa 1967 abgerissen.
Bild-Nr.: 05491
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Links der Hexenturm mit Zinnenkranz. 1951 wurde der Turm wieder mit einem Spitzkegeldach versehen. Rechts davon das Gebäude Bruggerstrasse 11, dessen Aussenansicht sich seither recht stark verändert hat. Das Bild könnte aber auch recht viele Jahre vor 1951 aufgenommen worden sein.
Bild-Nr.: 05488
Bild: R. Höhener, Druckerei Nüssli,
Text: Madlen Zimmermann / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Links vor dem Turm Haus Bruggerstrasse 11, rechts Salzmattstrasse 1 (Firma Läuchli).
Das Scheunendach rechts gehörte zur Bauernliegenschaft Roth, welche 1968 dem Doppelkindergarten Weihermatt weichen musste.
Bild-Nr.: 05600
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Der 1951 restaurierte Hexenturm. Foto aus der Zeit vor 2004. Damals wurde das am Turm angebaute Gebäude der Firma Hans Läuchli AG umgebaut.
Über den Hexenturm --> s. Bild-Nr. 05080
Bild-Nr.: 05692.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Bis zum Brand des Hexenturms im Jahre 1902 befand sich zwischen dem Turm und den letzten grabenseitigen Häusern der Scheunengasse ein Stück freistehende Stadtmauer. Sie wurde leider nach dem Brand, dem auch sechs benachbarte Häuser zum Opfer fielen, abgebrochen. Sie ist, wie wir auf diesem Foto sehen, heute nur noch als Fragment erkennbar. Ca. 2015 beschäftigte man sich mit der Absicht, die Lücke mit einem Neubau zu schliessen. Das Vorhaben wurde aber erst 2022/23 realisiert
Ausführliche Angaben über den Hexenturm s. Bild-Nr. 05480
Bild-Nr.: 05690.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen