Sust
Bruggerstrasse und Scheunengasse > Bruggerstrasse
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Ausführliche Angaben über die Sust: s. Bild-Nr. 05007
Zur Datierung: Dieses Foto stammt sicher aus der Zeit nach 1908. An der Reuss stehen zwei Strommasten. In der Altstadt wurde 1908 die Elektrizität eingeführt.
Bild-Nr.: 05007.6
Bild: Fotoarchiv-Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Erworben wurde sie von Baumeister Macchi, der die Sust umbaute und 1910 die Wohnungen und zwei Geschäfte zur Vermietung ausschrieb, s. Bild-Nr. 05007.12.
Bild-Nr.: 05007.8
Bild: Reussbote 2008
Text: Gemeinderat Mellingen
Copyright: Reussbote
1910 erhielt die Sust seine heutige Form mit Wohnungen und Ladenlokalen, s. das Baudatum 1910 auf dem Wappenstein über dem Eingang der Sust, s. Bild-Nr. 05007.1.
Bild-Nr.: 05007.12
Bild: Reussbote 1910
Text: Jean Macchi, Baumeister
Copyright: Reussbote
Beim ockerfarbenen Gebäude handelt es sich um die Sust., Bruggerstrasse 36. Im Erdgeschoss war damals das Geschäft der Orthopädie Bächtiger untergebracht, s. das Schild mit Schuh.
Zur Datierung: Das Bild muss vor 1986 gemacht worden sein, ist doch noch ganz links das Usego-Schild der Lebensmittel- und Weinhandlung Riegger (Bruggerstrasse 42) angebracht. 1986 wurde dieses Geschäft geschlossen.
Weitere Angaben zur Sust s. Bild-Nr. 05007
Bild-Nr.: 05007.2
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Sust wird in den älteren, schriftlichen Quellen praktisch nie erwähnt. Sie war jedoch zur Zeit des Schiffverkehrs auf der Reuss ein wichtiger Umschlagplatz für Güter, die vom Land auf die Schiffe geladen oder umgekehrt von den Schiffen an Land gebracht wurden. Transportiert wurde auf der Reuss vor allem Metall, Getreide und Salz. Geführt wurde die Sust vom Sustmeister, der zuhanden der Stadt Zoll und andere Gebühren einzog.
Vielfach wurde in der Sust auch Getreidehandel betrieben, weshalb diese auch Kaufhaus hiess.
Im Ortsmuseum befindet sich ein Steinrelief des Stadtwappens mit der Jahrzahl 1600, das auf der Reusseite des Gebäudes angebracht war und den Schiffsleuten den Anlegeplatz anzeigte.
Auf der Strassenseite der Sust erblickt man über dem Eingang einen Wappenstein mit dem Kugelwappen
und den Jahrzahlen 1763 und 1910 -> s. Bild-Nr. 05007.1
1763 wurde die Sust umgebaut und erweitert, weil sie den erhöhten Anforderungen des Schiffverkehrs nicht mehr genügte. Von der Bruggerstrasse führte früher ein Durchgang hinunter zur Schifflände,
vergleichbar mit dem Reusstor beim neuen Rathaus, das zur Spittelscheune führte.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde, als durch den Eisenbahnverkehr die Flussschifffahrt nicht mehr attraktiv war, der Durchgang zur Reuss aufgehoben.
1879 richtete ein Brand eine erhebliche Zerstörung an. Die ehemalige Sust wurde als zweistöckiges Haus wieder aufgebaut.
1908 bot die Gemeinde Mellingen das Gebäude zum Verkauf an. Erworben wurde es von Baumeister Macchi, s. Bild-Nr. 05007.8.
1910 (s. Wappenstein) erhielt das Gebäude seine heutige Form. In diesem Jahr bot Macchi die Wohnungen und zwei Geschäfte zur Vermietung an, s. Bild-Nr. 05007.12.
In den unteren Geschossen war bis 1986 eine Kapelle der Neuapostolischen Kirche untergebracht.
Elisabeth Van Heijningen-Riegger erinnert sich noch, dass aus dem Gebetsraum am Sonntag lange Zeit Gesänge und
Harmoniumklänge ertönten, weshalb die draussen spielenden Kinder darauf Rücksicht zu nehmen hatten.
Während des Gottesdienstes standen oft viele Velos vor dem Hause, weil manche Gläubige von weither angereist kamen.
Anfangs des 20. Jahrhundert richtete man im Erdgeschoss ein Geschäftslokal ein, wo im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Gewerbe ausgeübt wurden: Coiffeur, Stoffladen, Schuhmacher Bächtiger und Veloreparaturengeschäft.
Bild-Nr.: 05007
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Auf der Strassenseite der Sust erblickt man über dem Eingang einen Wappenstein mit dem Kugelwappen und den Jahrzahlen 1763 und 1910.
Weitere Angaben zu diesen Jahreszahlen s. unter Bild-Nr. 05007
Bild-Nr.: 05007.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen