ARA

Mellingen-Dorf Nord-West > Grumetweg

Im Jahre 1966 gründeten die Gemeinden Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf einen Zweckverband, um ihr Abwasser gemeinsam zu sammeln und in einer zentralen Kläranlage zu reinigen.
Von 1971 bis 1975 wurden die Abwasserkanäle und die Klär- oder Abwasserreinigungsanlage, die ARA Mellingen, für 11500 hydraulische und 13500 biologische Einwohnergleichwerte ausgebaut.
Drei Jahre später haben sich Mägenwil, Wohlenschwil und Tägerig in die Anlagen eingekauft und sind seither Mitglieder des Abwasserverbandes Region Mellingen. 2005 schloss sich auch Birrhard an.

Seit Inbetriebnahme der Kläranlage im Jahre 1975 wurden vom Bund verschärfte Vorschriften erlassen. Die Einleitungsbedingungen in die Vorflut (Reuss) wurden verschärft und Anforderungen an den Klärschlamm, welcher der Landwirtschaft zugeführt wird, erhöht. Durch die vermehrten Bauaktivitäten erhöhten sich die Abwassermengen. Die Kläranlage wurde biologisch und hydraulisch überlastet und musste erweitert und gleichzeitig saniert werden.

1991 beauftragte der Abwasserverband Region Mellingen ein Ingenieurbüro mit der Ausarbeitung eines Bauprojektes mit Kostenvoranschlag. Nach der Bewilligung des Baukredites durch die Gemeindeversammlungen der Verbandsgemeinden konnte die bestehende Kläranlage umgebaut und saniert werden. Die erweiterte einstufige Kläranlage ist für die Abwasserbehandlung für 23000 EGW (Einwohnergleichwerte) und einer Wassermenge von 282 l/sec. ausgelegt. Das anfallende Schmutzwasser kann so gut gereinigt werden, dass die Einleitungsbedingungen für geklärtes Abwasser in die Reuss eingehalten, ja sogar wesentlich unterschritten werden können.

Quelle: Walter Böhlen, Broschüre ARA Mellingen 1.9.1998

1971 Spatenstich der Kläranlage


Bild-Nr.: 02350
Bild: foto süssli mellingen/Gmde Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1971

1971 Spatenstich der Kläranlage

Stadtammann Ernst Busslinger (vorne) und Stadtrat Hans Suter (ganz links) am Spatenstich.


Bild-Nr.: 02351
Bild: foto süssli mellingen/Gmde Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
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1971

1971 Spatenstich der Kläranlage

Gemeindeammann Ernst Busslinger mit dem Spatenstich - Trax


Bild-Nr.: 02352
Bild: foto süssli mellingen/Gmde Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1971

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Im Jahre 1966 gründeten die Gemeinden Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf einen Zweckverband, um ihr Abwasser gemeinsam zu sammeln und in einer zentralen Kläranlage zu reinigen. Von 1973 bis 1975 wurden die Abwasserkanäle und die Klär- oder Abwasserreinigungsanlage, die ARA Mellingen, für 11 500 hydraulische und 13 500 biologische Einwohnergleichwerte gebaut. Drei Jahre später haben sich Mägenwil, Wohlenschwil und Tägerig in die Anlagen eingekauft, 2005 auch noch Birrhard.

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Diese sieben Gemeinden sind seither Mitglieder des Abwasserverbandes Region Mellingen.
Seit der Inbetriebnahme der Kläranlage im Jahre 1975 wurden vom Bund verschärfte Vorschriften erlassen. Die Einleitungsbedingungen in die Vorfluter (Reuss) wurden verschärft und der Klärschlamm darf ab Herbst 2006 nicht mehr in der Landwirtschaft verwertet werden. Durch die vermehrten Bauaktivitäten erhöhten sich die Abwassermengen. Die Kläranlage wurde biologisch und hydraulisch überlastet und musste in den Jahren 1995 bis 1998 erweitert und gleichzeitig saniert werden.
Von 2022 bis 2024 wird die Anlage erweitert und für den Bedarf einer Bevölkerung von 40'000 Einwohnern vergrössert. Neu ist eine maschinelle mechanische Vorreinigung und die ARA erhält zusätzlich eine membran-biologische Anlage.
2005 wurde zusätzlich eine Schlammtrocknungsanlage für den Klärschlamm zahlreicher Kläranlagen gebaut. Diese wurde aber wegen Geruchsimmissionen 2015 wieder stillgelegt. Der getrocknete Klärschlamm diente der Zementindustrie als Brennstoff.
Weitere Angaben unter www.ara-mellingen.ch


Bild-Nr.: 02300
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage der ARA / Rainer Stöckli
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1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Über die Kläranlage s. Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.1
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.2
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
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1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.3
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.4
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.5
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.6
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.7
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.8
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.9
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA Mellingen / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.11
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.12
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.14
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

1975 Inbetriebnahme der Kläranlage

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02300.15
Bild: Robert Höhener
Text: Homepage ARA
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1975

Kläranlage Mellingen: Ende der Arbeiten in Sichtweite

Am Dienstag führte der Vorstand des Abwasserverbandes Region Mellingen seine erste Vorstandsitzung in der neuen Amtsperiode durch. Vorgängig informierte Bauleiter Ernst Weber über den Stand der Arbeiten auf der Grossbaustelle. Ausbau und Sanierung der Kläranlage dürften bis im März 1998 abgeschlossen und die Einweihung der Anlage noch vor den Sommerferien möglich sein. Trotz massiver Kostenüberschreitungen bei den Baumeisterarbeiten sollte das Gesamtbudget von 17,9 Millionen Franken knapp eingehalten werden können.

(ho) Was im November 1994 mit dem Spatenstich begonnen hat, soll nun nach dreieinhalbjähriger Bauzeit im Frühjahr abgeschlossen werden. Das 18-Millionen-Projekt ARA Mellingen steht vor seiner Fertigstellung. Die Verbandsgemeinden Mägenwil, Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf, Tägerig und Wohlenschwil werden nach 11jähriger Planungs- und Bauphase über eine moderne, leistungsstarke Abwasserreinigungsanlage verfügen.

Ein grosser Wermutstropfen
Wie der «Reussbote» bereits am 28. November 1997 berichtete, trübt ein Wermutstropfen die vor dem Abschluss stehenden Arbeiten. Wie man im vergangenen Herbst festgestellt hat, wurden die Kosten für die Baumeisterarbeiten massiv überschritten. Gegenüber dem Kostenvoranschlag von 4,455 Mio Franken rechnet man mit einer Überschreitung von über einem Drittel. Laut Verbandspräsident Walter Böhlen liegt der Fehler aber nicht beim Baumeister. Vielmehr wird dem projektleitenden Ingenieurbüro eine mangelhafte Planung vorgeworfen. Dadurch basierten gewisse Detailprojekte auf falschen Grundlagen. Nur dank seriöser Planung und besserer Vergabe der mechanischen und elektrischen Arbeiten sollte der Gesamtkostenvoranschlag trotzdem einigermassen eingehalten werden können. Der Vorstand prüft gegenwärtig, ob juristische Schritte gegen den Ingenieur unternommen werden können. «Wären die Fehler nicht passiert, könnten wir den Kostenvoranschlag dank der günstigen Konjunkturlage mit Bestimmtheit um einiges unterschreiten», stellt der enttäuschte Verbandspräsident fest.

Überwachung am Bildschirm
Der Vorstand des Abwasserverbands Region Mellingen traf sich am vergangenen Dienstag zu seiner ersten Sitzung in der neuen Amtsperiode in leicht veränderter Zusammensetzung: Anstelle von Hans Dietemann, der während acht Jahren mitgearbeitet hatte, nahm der neue Mellinger Gemeinderat Rolf Hirsiger Einsitz im Gremium. Vor der Sitzung fand für die Vorstandsmitglieder und Pressevertreter ein Rundgang durch die Kläranlage statt. Nach der Begrüssung durch Walter Böhlen orientierte Bauleiter Ernst Weber vom Brugger Ingenieurbüro «Porta und Partner» die Anwesenden über den Stand der Sanierungs- und Ausbauarbeiten. Die Anlage steht steht kurz vor ihrer Vollendung. In der Schaltzentrale beispielsweise fehlt nur noch die Möblierung, ist ansonsten aber fertiggestellt. Klärmeister Peter Bütschi zeigte im Kommandoraum, wie er auf seinen zwei Bildschirmen die gesamte Anlage überwachen kann. «Die Informationsdichte ist um einiges grösser als vorher und erspart mir einige Wege», erklärte Bütschi. «Trotzdem muss ich mich bei Störungen noch oft `vor Ort` begeben.»

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Einweihung vor den Sommerferien
Gemäss Bauleiter Weber kann in rund einem Monat das Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen werden, welches den gesamten Energhiebedarf der Anlage abdecken wird. Weber: «Die Sanierungsarbeiten bei den Becken der `Strasse 1` sollten Mitte/Ende März beendet sein, das gleiche gilt für den Stapelraum 2.» Mit andern Worten: Im Frühjahr dürfte die «neue» ARA voll in Betrieb sein. Einer Einweihung des Werkes noch vor den Sommerferien sollte demzufolge nichts im Wege stehen.

Aus den Augen – aus dem Sinn ?
Eindrücklich dann der Rundgang durch die «Katakomben» der Anlage: In einem wahren Labyrith von Gängen und Leitungen wusste Ernst Weber einige interessante Details zu erzählen. Vielen «Schmutzlieferanten» sollte eine solche Besichtigung zur Pflicht gemacht werden. Wer weiss,manch einer würde vielleicht weniger Abfall nach dem Motto «Aus den Augen – aus dem Sinn» im Lavabo oder in der WC-Schüssel entsorgen.Spätestens in der Kläranlage kommt beispielsweise das «Q-Tip»-Stäbchen nämlich wieder zum Vorschein. Weber: «Gut ist immer, wenn wir Schulklassen zu Besichtigungen hier haben. Die Kinder erzählen dann zu Hause ihren Eltern, wie sie sich in Sachen Abwasser zu verhalten haben!»
Es ist anzunehmen, dass anlässlich der ARA-Einweihung der Bevölkerung Gelegenheit zu Besichtigungen geboten wird. Mit Stolz können dann die Verantwortlichen «ihr» Werk den Steuerzahlern präsentieren. Bauleiter Ernst Weber ist jedenfalls von «seiner» Anlage überzeugt. Wie bemerkte er doch: «Der im neuen Schlammgebäude gereinigte Klärschlamm dürfte in Sachen Hygiene den ein`oder anderen `Hamburger`übertreffen.» Die Antwort auf die Frage, ob der Schlamm auch besser schmecke, blieb Weber allerdings schuldig.

Hans Oldani


Bild-Nr.: 02353
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

.01.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Sechs Gemeinden feiern ihre Kläranlage

Grosses Wochenende für den Abwasserverband der Region Mellingen: Am vergangenen Freitag wurde die sanierte und ausgebaute gemeinsame Kläranlage von sechs Gemeinden in Anwesenheit von 120 Gästen feierlich eingeweiht. Bei einem Tag der offenen Tür machten sich dann am Samstag, 11. September 1998 gegen 1000 Personen ein Bild über die moderne, aufwendige Technik in der Abwasserreinigungsanlage.

(ho) Verbandspräsident Walter Böhlen musste am Freitag zwar Regierungsrat Thomas Pfisterer entschuldigen, konnte aber Planer, Unternehmer sowie die Behördevertreter der sechs Verbandsgemeinden Mägenwil, Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf, Tägerig und Wohlenschwil zur Einweihung der Kläranlage im Mellinger Grumet begrüssen. «Auch wenn das Wetter nicht mitspielt», hoffte Böhlen, «möchten wir die Einweihung der Anlage nach fast vierjähriger Bauzeit volksfestartig zusammen mit der Bevölkerung feiern».

«Prototyp» muss eingefahren werden
Walter Sigrist, Mellinger Gemeindeammann und OK-Präsident der Einweihungsfeier, wünschte sich, «dass wir alle sorgfältig mit der technisch komplizierten Anlage umgehen». Diese Aussage konnte auch Dr. Peter Porta vom Brugger Ingenieurbüro «Porta und Partner» bestätigen. «Jede Kläranlage ist ein Prototyp, der zuerst einmal eingefahren werden muss». Bereits jetzt könne er aber feststellen, dass die Anlage optimal arbeite. Er verdankte auch den grossen Einsatz der technischen Kommission und kam dann auf die Finanzen zu sprechen. «Eine definitive Schlussabrechnung liegt zwar noch nicht vor, doch können wir das Gesamtbudget von 17,9 Millionen Franken einhalten. Die Teuerung konnte durch günstigere Arbeitsvergaben kompensiert werden». Zum Schluss seiner Ansprache überreichte er dem Verbandspräsidenten Walter Böhlen und dem Kläranlagepersonal ein elegantes Trottinett zur schnellen Fortbewegung auf dem grossen Areal an der Reuss.

Flussgott «Skamander» enthüllt
Im strömenden Regen kam es anschliessend zur Enthüllung des künstlerischen Schmucks am vordersten, 16 Meter hohen Schlammbehälter. Der eher unkonventionelle Fassadenschmuck des Architekten, Graphikers und Malers Robert Jakober aus Oberengstringen dürfte für Gesprächsstoff sorgen. Dies kam auch in den Worten von Walter Sigrist bei der Präsentation des Werks zum Ausdruck. Mit der Darstellung des trojanischen Flussgottes «Skamander» und den Wellenlinien hat der Künstler zweifellos einen starken Bezug zur Kläranlage geschaffen. Zusätzlich werden die beteiligten Gemeinden durch die sechs Wappen symbolisiert. Wie Sigrist betonte, wurde das Kunstwerk nicht durch Steuergelder, sondern mit Sponsorbeiträgen finanziert.
Bevor sich die anwesenden Gäste dann mit einem kurzen Rundgang durch die Kläranlage selbst ein Bild über moderne Abwasserreinigung machen konnten, wurden sie zum Apéro durch die Mellinger Steelband «Fire Fighters» unterhalten. Im Ryfsaal, wo das Handharmonikaensemble «Notesuuger» die Gästeschar musikalisch begrüsste, fand die Feier anschliessend mit einem feinen Nachtessen vom Restaurant Linde und der Metzgerei Stehli seine Fortsetzung. Der gemeinnützige Frauenverein Mellingen sorgte dabei für einen perfekten Service.

Tag der offenen Tür: Grosses Interesse der Bevölkerung
Der Einladung zum «Tag der offenen Tür» folgten am Samstag dann rund 1000 Personen. Eine stolze ZahI, wenn man an das zum Teil missliche Wetter denkt. Mit Interesse liessen sich die Besucher(innen) auf den geführten Rundgängen die Anlage erklären. Dabei dürften für viele die Informationen über Reinigung, Steuerung, Schlammbehandlung, Klärgas, etc. neu gewesen sein und das Bewusstsein für die Selbstverantwortung bezüglich Abwasser sensibilisiert haben.
Ein Anziehungspunkt (neben der Gratis-Verpflegung) war vor allem für die Kinder das «Isebähnlifahre». Max Byland aus Othmarsingen hatte im Ganzen 146 m Geleise verlegt. Sein Honorar liess er notabene einem Kinderheim in Rumänien zukommen.

Verbandspräsident Walter Böhlen zeigte sich erfreut über das Interesse der Bevölkerung.
«Die Leute folgten den Führungen mit grossem Engagement, und es dürfte dabei auch allen klar geworden sein, weshalb eine solche Anlage ihren Preis hat».



Bild-Nr.: 02354
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Unter Dach :Walter Sigrist und Walter Böhlen freuen sich über den Abschluss der Arbeiten


Bild-Nr.: 02354.1
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Flussgott Skamander wacht über der Kläranlage

Weitere Informationen siehe Nr. 02304


Bild-Nr.: 02354.2
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Robert Jakober schuf den künstlerischen Schmuck am Schlammbehälter.


Bild-Nr.: 02354.3
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Der Tag der offenen Tür zog viele Besucher(innen) an.


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Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Warten auf die wohlverdiente Verpflegung


Bild-Nr.: 02354.5
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Blick vom Schlammbehälter auf die Klärbecken


Bild-Nr.: 02354.6
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Ein Trottinett für Vizepräsident Walter Böhlen


Bild-Nr.: 02354.7
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

Einweihung Kläranlage Mellingen und Tag der offenen Tür

Begehrtes Dampfzügli


Bild-Nr.: 02354.8
Bild: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Text: Hans Oldani Reussbote Januar 1998
Copyright: Hans Oldani Reussbote Januar 1998

10.09.1998

1998 Regionale Kläranlage Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02301
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.10.1998

1998 Regionale Kläranlage Mellingen, Kunst

Kunst am Bau
Am obersten, städtchenseitigen Behälter prangt ein monumentales, farbenfrohes Gemälde des Künstlers Robert Jakober aus Unterengstringen.
In der Wellenbewegung erblickt man den trojanischen Flussgott Skamander mit dem Dreizack. Skamander hatte im trojanisch-griechischen Krieg im Bund der Trojaner gegen Hephaistos, den griechischen Gott des Feuers, gekämpft.

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Kräftig stechen aus diese Darstellung die Wappen der sechs Verbandsgemeinden heraus.
links: Oberrohrdorf
mittlere Reihe von oben nach unten: Wohlenschwil, Mellingen, Niederrohrdorf
rechte Reihe von oben nach unten: Tägerig, Mägenwil

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02304
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Otto Müller
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

.10.1998

1998 Regionale Kläranlage Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02303
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. .10.1998

Regionale Kläranlage Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02302
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

ca. .10.1998

Sehr gute Messwerte in der regionalen Kläranlage

Wirkungsgrad in der Kläranlage in Mellingen markant gesteigert

Wie dem Geschäftsbericht der regionalen Kläranlage entnommen werden kann, schliesst die Betriebsrechnung 1998 mit einem Aufwand und Ertrag von 696 833 Franken (Vorjahr 679 358) ausgeglichen ab. Der Wirkungsgrad der sanierten und ausgebauten Anlage konnte von 85 auf 94 Prozent gesteigert werden.

(bn) Am 11. September 1998 konnte die sanierte und erweiterte Anlage des Abwasserverbandes
Region Mellingen (Mägenwil, Mellingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Tägerig und Wohlenschwil) nach einer Bauzeit von fast vier Jahren eingeweiht werden. Der seinerzeit bewilligte Gesamtkredit von 17,9 Mio Fr. konnte trotz Mehrleistungen eingehalten werden.

Die ersten Messwerte und Analysen zeigen nun ein erfreuliches Bild. Der Wirkungsgrad lag im
Jahresmittel (über neun Monate) bei 94 Prozent, also deutlich höher als im Vorjahr mit 85 Prozentpunkten.
Dank dem vergrösserten Beckenvolumen betrug die Sichttiefe im Nachklärbecken 110 cm
(Vorjahr 60 cm). Die Sichttiefe ist eine Qualitäts-Kennzahl. Beim Auslauf in die Reuss ist das geklärte Wasser klarer geworden, bestätigte Klärmeister Peter Bütschi auf Anfrage.

Der Stromverbrauch lag im vergangenen Jahr mit 504 000 Kilowattstunden deutlich über der
Vorjahreszahl (383 643 kWh). Davon konnten 143 000 kWh im eigenen Blockheizkraftwerk
produziert werden, so dass sich der effektive Strombezug vom EW Mellingen auf 361 000 kWh reduzierte. Die Anlage produzierte insgesamt 95 747 m³ Gas. Für die Heizung sind 8009 m³
und für den Betrieb des Blockheizkraftwerks 87 738 m³ Gas verwendet worden. Deutlich gesunken
ist der Ölverbrauch. Er ist gegenüber dem Vorjahr von 30 300 Liter auf 14 000 Liter gesunken.

1,936 Mio Kubikmeter Schmutzwasser verarbeitet
Die regionale Kläranlage im «Gruemet» hat 1998 aus den sechs Verbandsgemeinden 1,936 Mio
Kubikmeter Schmutzwasser gereinigt. Dabei ist 12 630 m³ Frischschlamm (7992) angefallen.
Der gesamte Klärschlamm von 3910 m³ (5196) wurde wie in den Vorjahren der Landwirtschaft zugeführt und zwar 3750 m³ (3853) nass und 160 m³ (1343) entwässerter Klärschlamm.
Klärmeister Peter Bütschi leistete zusammen mit seinen Mitarbeitern Markus Frey und Rudolf Bürki
4360 (4241) Arbeitsstunden in Mellingen und 1119 (1433) Stunden in der Kläranlage in Stetten.

Benedikt Nüssli 11.9.1998 RB


Bild-Nr.: 02355
Bild: Benedikt Nüssli, Reussbote 11.9.1998
Text: Benedikt Nüssli, Reussbote 11.9.1998
Copyright: Benedikt Nüssli, Reussbote 11.9.1998

11.11.1998

1999 Regionale Kläranlage Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02305
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen

1999

2006 - Die Abwasser-Reinigungsanlage - ein innovatives Bauwerk

Am Freitag, 28. April 2006 wurde im Beisein von Regierungsrat Peter C. Beyeler, Behörden- und Pressevertretern die Schlammtrocknungsanlage in der Kläranlage nach einer Bauzeit von knapp 10 Monaten eingeweiht. Sie wird als wegweisend für die ganze Schweiz bezeichnet.

Grund genug, sich die ganze Abwasser-Reinigungs-Anlage (ARA) etwas näher anzuschauen.

Angefangen hat es mit dem 1966 zwischen den Gemeinden Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf gegründeten Zweckverband zur gemeinsamen Sammlung und Reinigung ihrer Abwässer in einer zentralen Abwasser-Reinigungs-Anlage. Sie wurde in den Jahren 1973 bis 1975 errichtet.
Drei Jahre später kauften sich die Gemeinden Mägenwil, Wohlenschwil und Tägerig in die Anlage ein. Anfangs der 90er-Jahre zeichnete sich ab, dass die Kapazität der Anlage bald erschöpft sein werde und auch den verschärften Vorschriften bezüglich der ökologischen Verträglichkeit nicht mehr genügt. Die Gemeindeversammlungen der dem Verband angeschlossenen Gemeinden sprachen einen Kredit über 17,9 Mio. Fr. für den Ausbau der Anlage.
Im November 1994 wurde der Spatenstich vollzogen, am 9. Mai 1996 konnte im Rahmen einer kleinen Feier die Aufrichte gefeiert werden. Am 12. September 1998 fand vor 120 geladenen Gästen die Einweihung der Kläranlage «ARA Mellingen» statt.


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Der Reinigungsprozess verläuft in folgenden Stufen:
1. Die Rechenanlage, von der grobe Verunreinigungen abgefangen und der Entsorgung zugeführt werden.
2. Dem Längssandfang, eine Wanne, in der sich mitgeschleppter Sand absetzt, Öle und Fette
aufschwimmen und mechanisch vom Abwasser abgetrennt werden können.
3. Das Vorklärbecken wird der Länge nach langsam durchströmt, damit sich die im Wasser
befindlichen Trübstoffe absetzen und mit dem «Schildräumer» abgetrennt und als «Frischschlamm» der Schlammbehandlung zugeführt werden können.
4. Im Denitrifikationsbecken sorgen spezielle Mikroorganismen (Bakterien) im «Belebtschlamm»
dafür, dass Nitrate (Salze der Salpetersäure) zu Stickstoff reduziert werden, der als Gas
entweicht.
5. Im Belüftungsbecken wird der in Ammoniumverbindungen (z.B: Urin) enthaltene Stickstoff von
Mikroorganismen unter Zusatz von Sauerstoff zu Nitrat oxidiert (Nitrifikation).
6. Im Nachklärbecken setzt sich der bei der Belüftung entstehende Belebtschlamm ab und wird,
soweit benötigt, in das Denitrifikationsbecken zurückgeführt.
Der Rest wird nach einer Vorentwässerung, zusammen mit dem gesiebten Frischschlamm,
der Schlammbehandlung zugeführt.
7. Bei der chemischen Reinigung werden dem gereinigten Abwasser die noch vorhandenen
Phosphate durch Zusatz von Eisensalzen ausgefällt, bevor es der Reuss übergeben wird.

Das Wesentliche bei der Schlammbehandlung ist der Gär- oder Faulprozess, bei dem die im Schlamm enthaltenen organischen Stoffe unter anaeroben Bedingungen bei 38° C biologisch abgebaut werden. Die dabei entstehenden Faulgase sind reich an Methan (Erdgas) und werden als hochwertige Energieträger im Gasometer gesammelt.

Der zurückbleibende Faulschlamm wird im Stapler 1 eingedickt, im Stapler 2 mit den aus zwei Fremdanlagen angelieferten Klärschlämmen vermischt, auf einen Festkörperanteil von ca. 30 % entwässert, in der Niedertemperatur - Bandtrocknungsanlage getrocknet und als Granulat der Verbrennung zugeführt.

Was macht die ARA Mellingen nun zu einem innovativen Bauwerk?

Das gespeicherte Faulgas wird im eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) als Brennstoff eingesetzt, wobei ca.30 % der eingesetzten Brennstoffenergie als Elektroenergie und 60 % als Prozesswärme und zur Raumheizung genutzt werden. Damit können rund 50 % des Elektroenergiebedarfs der Anlage gedeckt werden. Die Wärme für die Schlammtrocknung wird zu 96 % von einer Wärmepumpe geliefert, welche die benötigte Wärmeenergie dem Abwasser der Kläranlage entzieht. 4 % kommen vom BHKW. Das ist schon bemerkenswert. Vorbildcharakter bekommt die ARA dadurch, dass die Schlammentwässerungs- und Trocknungsanlage eine überregionale Anlage ist, an der sich neun Verbände des Aargauer Reusstals mit insgesamt 16 Kläranlagen beteiligen. Diese bedienen 32 Gemeinden mit insgesamt 85 000 Einwohnern. Das Projekt «Überregionale Klärschlamm-Entsorgung Reusstal» hat sich als sinnvoll erwiesen, nachdem es ab 1. Oktober 2006 verboten ist, Abwasserklärschlämme auf landwirtschaftlich genutzte Flächen auszutragen. Da die Faulschlämme mit Wassergehalten von über 90% sowohl vor einer Deponierung, als auch für eine Verbrennung, massiv eingedickt werden müssen, bot sich die überregionale Lösung mit den zwei Entwässerungsstationen in den ARA Bremgarten und Mellingen und der zentralen Trocknungsanlage in Mellingen als sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvollste Variante an.



Bild-Nr.: 02307
Bild: Mellinger Chronik 2006/Johannes Schober
Text: Mellinger Chronik 2006/Johannes Schober
Copyright: Mellinger Chronik 2006/Johannes Schober

28.04.2006

2008 ARA Mellingen

Über das Gemälde s. Bild-Nr. 02304
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02311
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

2.02.2008

2008 ARA Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02312
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

2.02.2008

2008 ARA Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02313
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

2.02.2008

2008 ARA Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02310
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
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25.05.2008

Peter Bütschi tritt nach 22-jähriger Tätigkeit in den verdienten Ruhestand

Klärmeister verabschiedet

Nach über 20-jähriger Tätigkeit als Klärwerksmeister der ARA Region Mellingen geht Peter Bütschi in den verdienten Ruhestand. Er wurde vom Vorstand offiziell verabschiedet.

Vieles hat sich in den letzten 22 Jahren in der Reinigung von Abwässern verändert, bilanziert Peter Bütschi. Es ist ein Quantensprung: neue Vorschriften und Verordnungen, neue Maschinen und Techniken. Ein kleines Müsterchen gab der nun in Pension gehende Bütschi anlässlich seiner Verabschiedung preis. «Zu Beginn meiner Tätigkeit kam ein Fischer auf mich zu und bat mich, ein wenig Dreckwasser in die Reuss zu lassen. Die Fische brauchen zu fressen.»

Eines hat sich während der letzten 22 Jahren nicht geändert: «Ziel war und ist auch heute noch, gereinigtes Abwasser in bester Qualität dem Vorfluter Reuss zuzuführen», resumiert Bütschi, der offiziell erst am 23. September das Pensionsalter erreicht. Ferien und Kompensation von Überzeit machen eine vorzeitige Pension möglich.

Vom Gemeinderat gewählt
An der Vorstandssitzung vom 6. März 1986 wurde Peter Bütschi aus einem Kreis von 18 Bewerbern vom damaligen Mellinger Stadtammann Ernst Busslinger als Klärwärter der ARA Mellingen gewählt. Verbandspräsident Walter Böhlen, Niederrohrdorf attestiert Bütschi eine kompetente Führung, offene Information gegenüber dem Vorstand und eine ständige Bereitschaft zur Weiterbildung. So erwarb er 1991 die Fachausbildung mit Diplom als Klärwerksmeister. Neben der Kläranlage im Gruemet in Mellingen betreut das Team auch die ARA in Stetten. Als Geschenk für seine grosse Einsatzbereitschaft – es waren oft auch viele Pikettstunden während der Freizeit – und seine guten Dienste durfte Peter Bütschi einen Gutschein für zwei Personen für eine Fahrt mit dem Glacier-Express (mit Übernachtungen) von St. Moritz nach Zermatt in Empfang nehmen. Es ist dies ein lange gehegter Wunsch, den Peter Bütschi wegen seiner beruflichen Verpflichtung immer wieder zurück stellen musste.

Neue Mannschaft vorgestellt
Die Pensionierung von Peter Bütschi und die Inbetriebnahme der Schlammtrocknungsanlage haben Auswirkungen im personellen Bereich. Als neuen Klärwerkmeister stellte der Vorstand Ruedi Bürki vor. Seit 1996 arbeitet Bürki auf der Kläranlage in Mellingen und war Bütschis Stellvertreter. Die notwendige Ausbildung und Diplome als Eidgenössischer Klärwerksfachmann erwarb er in den letzten Jahren. Neu im Team begrüsste Walter Böhlen Roger Steininger (Eintritt 1. Februar 2008) und Daniel Haldemann (1. Juli 2008). Bereits seit 1. Januar 2007 ist Andreas Schwarz angestellt.

Benedikt Nüssli


Bild-Nr.: 02360
Bild: Benedikt Nüssli, Reussbote 8.August 2008
Text: Benedikt Nüssli, Reussbote 8.August 2008
Copyright: Benedikt Nüssli, Reussbote 8.August 2008

08.08.2008

ARA erhält Auszeichnung "Médaille d`eau"

Auszeichnung für Kläranlage

25 Kläranlagen in der Schweiz erhalten die Auszeichnung «Médaille d`eau» für effiziente und umweltfreundliche Energienutzung. In die Kränze kam auch die Kläranlage Mellingen.

Der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute und die Aktion Energie-Schweiz für Infrastrukturanlagen des Programms EnergieSchweiz prämieren energiebewusste Kläranlagen mit der Auszeichnung «Médaille d`eau».
Anlässlich einer Tagung in Olten durften 25 Kläranlagen das Diplom entgegen nehmen. Ausgezeichnet wurde auch die ARA Mellingen. Alle 25 Abwasserreinigungsanlagen erfüllten anspruchsvolle Kriterien an die rationelle und umweltfreundliche Energienutzung. Basis für die Bewertung bildeten Massnahmen zur Energieoptimierung und die Energiezielwerte von EnergieSchweiz für Infrastrukturanlagen.

Energiesparmassnahmen auf der ARA Mellingen
Seit 2003 wurden auf der ARA Mellingen verschiedene neue Installationen für den Reinigungsbetrieb des Abwassers aus den Gemeinden Oberrohrdorf, Niederrohrdorf, Mellingen, Tägerig, Wohlenschwil, Mägenwil und Birrhard eingebaut, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Zu diesen energiesparenden Installationen gehört die Niedertemperatur Schlammtrocknungsanlage mit einem Umluftverfahren zur Auskondensierung der Feuchtigkeit aus der Abluft des Trocknungsprozesses. Die Wärme für den Trocknungsprozess wird dem gereinigten Abwasser vor der Einleitung in die Reuss entnommen.

Mit einer Überschussschlammentwässerung erreicht der Frischschlamm vor dem Faulprozess einen höheren Feststoffanteil und produziert mehr Klärgas, mit dem in einem Blockheizkraftwerk mehr Strom und Wärme erzeugt werden kann. Mit all diesen kumulierenden Massnahmen können auf der ARA Mellingen bis zu 3,25 Mio kWh Strom und Wärme kompensiert werden. Für diese Energiesparmassnahmen wurde die ARA Mellingen von EnergieSchweiz energiebewusste Kläranlagen mit der Auszeichnung «Médaille d`eau» prämiert. Der Präsident des Abwasserverbandes Walter Böhlen konnte an der Tagung für Abwasserfachleute diese Auszeichnung entgegen nehmen. (zVg)


Bild-Nr.: 02361
Bild: zVg/ Reussbote 23.11.2008
Text: zVg/ Reussbote 23.11.2008
Copyright: zVg/ Reussbote 23.11.2008

23.11.2008

Schlammtrocknungsanlage abgestellt

Gemeinderat mutet den penetranten Gestank nicht mehr länger zu

Die Schlammtrocknungsanlage der ARA Mellingen wird abgestellt. Seit Inbetriebnahme der Anlage im Jahre 2006 gab es immer wieder Probleme. Jetzt handelt der Gemeinderat Mellingen und verlangte die
Abstellung der Trocknungsanlage.

Wir konnen das der Bevolkerung nicht mehr langer zumuten, sagt Mellingens Gemeindeammann Bruno Gretener gegenüber dem «Reussbote». Mit «das» - meint der Stadtammann den penetranten Gestank, der von der Schlammtrocknungsanlage der Kläranlage in Mellingen kommt. Erst an der Gemeindeversammlung im Juni dieses Jahres beschwerte sich eine Einwohnerin über den Gestank. Weitere Klagen seitens der Bevölkerung veranlassen den Zweckverband zu handeln. «Das Problem ist bekannt, es ist ein leidiges», so Gretener weiter. Bereits sind mehrere Anpassungen zulasten des Lieferanten der Anlage (Firma Picatech Huber, Kriens) vorgenommen worden. Genützt haben diese nichts, es stinkt in Mellingen immer noch.

Grenzwert wird nicht eingehalten
Seit Inbetriebnahme setzt sich der Vorstand für eine Verbesserung ein. Bereits in der ersten Betriebsphase stellte das ARA-Personal unangenehme Gerüche fest.
Dannzumal ging man davon aus, dass diese verschwinden werden, sobald die neue, 1,65 Millionen Franken teure Anlage richtig justiert ist. Fehlanzeige. Danach glaubte man, dass die unterschiedliche Zusammensetzung des Klärschlamms die Ursache ist. Fehlanzeige. Eine Laboruntersuchung entkräftigte diese Vermutung. Die Ursache liegt eindeutig bei der installierten Schlammtrocknungsanlage, welche den vereinbarten Grenzwert nicht einhält. In der Folge wurden von der Firma Picatech Huber auf eigene Rechnung Nachrüstungen vorgenommen. Eingebaut wurden ein Kondensator und eine Abluftwaschanlage. Zu Beginn war eine Besserung spürbar. Seit einiger Zeit aber sind die unangenehmen Gerüche wieder vermehrt und sehr stark wahrnehmbar. Dies führte zu Klagen seitens der Bevölkerung.
«Wir können den Abend nicht mehr auf unserem Sitzplatz verbringen», sagt eine betroffene Anwohnerin zum «Reussbote». Der Gestank sei sehr penetrant und unterschiedlich stark.

Glaubwürdigkeit verloren
In Kritik steht nicht nur der Lieferant der Anlage, sondern auch der Abwasserverband. In einem Leserbrief in der «Aargauer Zeitung» (Oktober 2006) kritisierte ein Mitbewerber den ARA-Verband scharf.
Der Mitbewerber habe den Verband mehrmals auf Ungereimtheiten im Projekt und auf die Notwendigkeit einer Abluftreinigung hingewiesen. Der damalige Verbandspräsident, Walter Böhlen, versicherte im Oktober 2006, dass anfangs 2007, mit dem Neustart der Anlage, das Geruchsproblem gelöst sein muss.
Im Januar 2007 sagte Böhlen im «Reussbote»: «Es darf nicht mehr stinken, sonst würden wir bei der Bevölkerung unglaubwürdig.»

Jetzt hat der Verband gehandelt: Am 4. August wurde vonseiten des Abwasserverbandes gegenüber der Lieferfirma erklärt, dass es für die betroffene Bevölkerung nicht mehr zumutbar sei, die Anlage weiter zu betreiben, so lange die Geruchsprobleme nicht nachhaltig gelöst werden können. Der Vorstand hat deshalb entschieden, dass die Trocknungsanlage vorläufig abgestellt wird (siehe auch Mitteilung auf 02371)

Benedikt Nüssli

Schlammtrocknung
Das Abwasser des Reusstals wird in 15 Kläranlagen gereinigt, die von neun Zweckverbänden betrieben werden. Insgesamt umfasst das Gebiet 32 Gemeinden, von Sins bis Birrhard. Seit 2006 darf kein Klärschlamm mehr auf die Felder ausgetragen werden. Unter Federführung des Abwasserverbandes Region Mellingen wurde ein Konzept erarbeitet und umgesetzt. Der Klärschlamm wird in Bremgarten und in Mellingen entwässert und in der ARA Mellingen getrocknet und zu Granulat für die Zementindustrie verarbeitet.





Bild-Nr.: 02370
Bild: Benedikt Nüssli/Reussbote
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote

13.08.2010

Mitteilung des Vorstands Abwasserverband - Schlammtrocknungsanlage abgestellt

RB 13.8.2010 Benedikt Nüssli
Geruchsprobleme ARA Mellingen

Schlammtrocknungsanlage abgestellt

Die im Jahr 2006 in Betrieb genommene Schlammtrocknungsanlage musste aufgrund von erheblichen Geruchsproblemen nachträglich mehrfach nach gerustet werden. Die getroffenen
Massnahmen führten jeweils wihrend kurzer Zeit zu einer gewissen Entspannung, leider musste aber sehr bald festgestellt werden, dass dieser Zustand ohne Beeintrachtigungen nicht lange anhielt und schon bald wieder starke Geruchsimmissionen durch die Bevölkerung in der Umgebung der Kläranlage wahr genommen wurden.

Am 4. August wurde vonseiten des Abwasserverbandes gegenüber der Lieferfirma erklärt, dass es für die betroffene Bevölkerung nicht mehr zumutbar sei, die Anlage weiter zu betreiben, so lange die Geruchsprobleme nicht nachhaltig gelöst werden können.

Der Vorstand des Abwasserverbandes hat deshalb entschieden, dass die Trocknungsanlage vorläufig abgestellt wird. Dies ist in der Zwischenzeit er folgt, nachdem der restliche noch in
der Anlage vorhandene Schlamm verarbeitet werden konnte.

Das weitere Vorgehen wird zurzeit mit der Lieferfirma abgeklärt und anschliessend wird der Abwasserverband wieder orientieren. Der Abwasserverband bittet die betroffene Bevölkerung weiterhin um Verständnis.

Bruno Gretener,
Vizeprdsident Abwasserverband
Region Mellingen

Mehr

Hier stanks zum Himmel
Die Schlammtrocknungsanlage in Mellingen wurde abgestellt

Bis 1300 Tonnen Klärschlamm konnten in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Mellingen pro Jahr
getrocknet werden. Doch momentan geht gar nichts mehr, die Trocknungsanlage wurde abgestelit.

«Das Problem ist die Filteranlage, der Trockner funktioniert einwandfrei», sagt Bruno Gretener. Der Mellinger Stadtammann ist Vizeprasident des Abwasserverbandes Region Mellingen. Deshalb hat der Vorstand beschlossen, die Trocknungsanlage abzustellen. «Sie soll mit einem Biofilter nachgerüstet werden.»
Weil in diesem Bereich momentan grosse Lieferfristen bestehen, prüft der Verband, eine
Versuchsanlage zu installieren. «Wir hoffen, dass wir die Trocknungsanlage Ende August oder
Anfang September wieder in Betrieb nehmen konnen», sagt Gretener.

Momentan reicht die Lagerkapazität der ARA für den anfallenden Schlamm. Der Verband erwartet, dass die Lieferfirma die Kosten der Nachrüstung übernimmt. Seit die Schlammtrockungsanlage 2006 in Betrieb genommen wurde, musste sie mehrfach nachgerüstet werden. Immer wieder war es zu Geruchsbelästigungen gekommen. «Das war der Bevolkerung nicht mehr zuzumuten», sagt Gretener. Die Nachrüstungen hatten jeweils zu Entspannungen geführt, doch gelöst wurde das Geruchsproblem nie richtig. Rund 40% des Schlamms, der in Mellingen getrocknet wird, stammt aus der eigenen ARA. Weitere grosse Lieferanten von Schlamm sind die ARA Bremgarten-Mutschellen, Jonen, Ottenbach, Kelleramt, Fischbach-Göslikon, Niederwil, Dietwil, Sins, Abtwil sowie einige Kleinere Käranlagen.
Der getrocknete Schlamm, ein Granulat, wird im Jura-Cementwerk Wildegg verbrannt.

Dieter Minder AZ


Bild-Nr.: 02371a.b
Bild: Dieter Minder AZ
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote//Dieter Minder AZ
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote//Dieter Minder AZ

13.08.2010

Weniger Reklamationen

Seit Ende August 2010 testet die Kläranlage in Mellingen eine Biofilter-Anlage, nachdem es aus der Bevölkerung zu vermehrten Reklamationen wegen Geruchsbelästigungen gekommen ist. Ursache ist die 2006 in Betrieb genommene Schlammtrocknungsanlage, die den Klärschlamm aus 15 Anlagen verarbeitet. Seit der Installation der Biofilter-Versuchsanlage haben die Reklamationen stark abgenommen, sagt Bruno Gretener, neuer Präsident der ARA Mellingen. Gestern Montag fand eine Besprechung mit dem Lieferanten der Schlammtrocknungsanlage statt.
Thema war die definitive Installation einer Biofilteranlage. (bn)


Bild-Nr.: 02372
Bild: Benedikt Nüssli/Reussbote
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote

12.10.2010

2010 ARA Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02315
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

5.10.2010

Lösung für Geruchsprobleme

Baugesuch für Biofilter eingereicht

Anfang August musste der Betrieb der Schlammtrocknungsanlage auf der Kläranlage Mellingen aufgrund der nach wie vor bestehenden Geruchsproblematik vorläufig eingestellt werden. Nachdem vorerst auf Versuchsbasis eine mobile Biofilter-Anlage installiert worden war, konnte der Betrieb anfangs September wieder aufgenommen werden.

Es zeigte sich in der Folge, dass seit Inbetriebnahme des Versuchs-Biofilters keine berechtigten Reklamationen mehr aus der Bevölkerung eingingen und somit die Geruchsproblematik mittels Biofilter offensichtlich gelöst werden kann.


Biofilter ab Ende Januar 2011
Die Lieferfirma hat sich deshalb bereit erklärt, die Projektierung eines grösseren, auf die bestehende Anlage ausgelegten Biofilters in Angriff zu nehmen und diesen zu installieren. Das entsprechende Projekt wurde erarbeitet und konnte vom Vorstand des Abwasserverbandes an seiner letzten
Sitzung freigegeben werden. Bis zur Inbetriebnahme des definitiven Biofilters, welcher circa Ende Januar 2011 geliefert und eingebaut werden kann, wird die Abluft der Schlammtrocknungsanlage weiterhin durch den mobilen Versuchs-Biofilter geführt.
Der Einbau des Biofilters ist bewilligungspflichtig. Das entsprechende Baugesuch wurde in der Zwischenzeit Standortgemeinde Mellingen eingereicht und wird in den nachsten Tagen publiziert werden. Es bedarf zudem auch einer kantonalen Zustimmung.
Der Vorstand des Abwasserverbandes hofft, dass während der Auflagefrist keine Einwände gegen den Einbau des Biofilters erfolgen, sodass die Schlammtrocknungsanlage nach dem geplanten Betriebsunterbruch im Januar 2011 infolge der Revisionsarbeiten im Zementwerk und dem
gleichzeitigen Einbau des Biofilters während dieses Unterbruchs wieder in Betrieb genommen werden kann und dass die Geruchsprobleme in der Region danach definitiv als gelöst betrachtet werden können.

Bruno Gretener, Präsident
Abwasserverband Region Mellingen


Bild-Nr.: 02373
Bild: Benedikt Nüssli/Reussbote
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote

05.11.2010

Es herrscht vorsichtiger Optimismus

Abwasserverband präsentierte die beiden neuen Geruchs-Biofilter für die Klärschlamm-Trocknung

Seit ihrer Inbetriebnahme vor knapp fünf Jahren verursachte die Schlammtrocknungsanlage der ARA Mellingen penetranten Gestank. Nach einer «bewegten und unschönen Geschichte» mit verschiedenen Nachrüstungen hat der Hersteller der Anlage im letzten Februar nun endlich einen Biofilter installiert. Dieser zeigt bisher eine gute Wirkung.

Der definitive Biofilter für die Klärschlammtrocknungsanlage in der ARA Mellingen wurde anfangs Februar dieses Jahres installiert. Am 15. Februar wurde die Trocknungsanlage mit dem neuen Biofilter gestartet. Es werden nun wahrend des ganzen Jahres Abluftgeruchsmessungen durchgeführt, um zu prüfen, ob die Garantiewerte eingehalten werden. Am Mittwochabend stellten Bruno Gretener, seit letztem Oktober Präsident des Abwasserverbandes Region Mellingen, Aktuar Jörg Sandmeier sowie Ruedi Bürki, der technische Leiter der ARA Mellingen, den neuen Biofilter rund 20 Personen vor.

«Hoffen, Schlussstrich unter diese Angelegenheit ziehen zu können»

Nicht wenige Anwohner litten stark unter dem teilweise extremen Gestank, welchen die Trocknungsanlage verursachte. Diese Anwohner und «Beschwerdeführer» liessen sich den neuen Biofilter erläutern und kamen anschliessend in den Genuss eines Apéros. «Als kleine Wiedergutmachung für die erlittenen Umstände, sofern dies überhaupt möglich ist», so Bruno Gretener. Er bedankte sich bei den Anwohnern für das Verständnis, dass die nun gefundene Lösung so lange dauerte. «Der Grund lag vor allem bei der vertraglich-rechtlichen Situation, die recht kompliziert war», hielt Gretener fest. Weiter sagte der Präsident des Abwasserverbandes: «Wir haben eine bewegte und unschöne Geschichte hinter uns. Wir hoffen nun, einen Schlussstrich unter diese ziehen zu können.» Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Problematik nun nachhaltig gelöst sei. «Wir hoffen natürlich, dass sie künftig nicht mehr von diesen üblen Gerüchen belästigt werden», wandte er sich an die anwesenden Anwohner. Durch deren «Schnüffeln» und die umgehenden Meldungen konnten die Verantwortlichen jeweils versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Bereits einmal an Lösung geglaubt

Der nun von der Herstellerfirma der Klarschlammtrocknungsanlage — der Picatech Huber AG aus Kriens — installierte Biofilter in zwei grossen schwarzen Kesseln funktioniert im Prinzip einfach. Auf der Basis von Holzschnitzeln und Aktivkohle wird die Abluft der Trocknungsanlage gereinigt. Dadurch werden die süsslich-penetranten Gerüche eliminiert. Bis jetzt offenbar mit Erfolg. «Wir dürfen feststellen, dass der Biofilter seine Wirkung nicht verfehlt; es stinkt in der Umgebung der Kläranlage nicht mehr, so Jörg Sandmeier. Diese Tatsache wird auch von den Anwohnern bestätigt. Doch bleibt man aufgrund der bisherigen Geschehnisse vorsichtig. Man will die Erfahrungen der nächsten drei bis vier Jahre abwarten, bevor man definitive «Entwarnung» an der Geruchsfront geben kann. Denn bereits einmal — nach einer Nachrüstung im Jahr 2008 — glaubte man, dass das Problem gelöst sei. Doch ab 2009 gingen wieder vermehrt Reklamationen ein. «Der damals installierte Abluftwascher war halt doch nicht das Gelbe vom Ei», konstatierte Bruno Gretener. Die Situation verschlimmerte sich gar deutlich und gipfelte im August 2010 in der temporären Stilllegung der Trocknungsanlage für einen Monat. Der Hersteller begründete den Gestank damals mit der unterschiedlichen Zusammensetzung des Klärschlamms. Inzwischen weiss man aber, dass der Grund eindeutig bei der Trocknungsanlage selbst liegt, welche die versprochenen Grenzwerte ohne Biofilter nicht einzuhalten vermag.
Ein gewisses Unverständnis bleibt bei Bruno Gretener über das Verhalten der Herstellerfirma haften. «Ich glaube, man hätte diesen Biofilter bereits viel früher installieren können und sollen.» Es liegt auf der Hand, dass der Abwasserverband der Region Mellingen Referenzanfragen anderer Verbände über die Pionier-Anlage nicht positiv beantworten konnte. Die gesamten Nachrüstungskosten muss die Picatech Huber AG tragen. Derer Höhe ist unbekannt, sie dürften aber nach einer Schätzung Greteners über einer halben Million Franken liegen.

Stefan Haller


Bild-Nr.: 02374
Bild: Stefan Haller/Reussbote
Text: Stefan Haller/Reussbote
Copyright: Stefan Haller/Reussbote

29.04.2011

2011 Schafe als Umgebungsarbeiterinnen des ARA-Geländes

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02319
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

25.08.2011

2011 Schafe bei der Arbeit im Gelände der ARA

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02320
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

25.08.2011

2011 Teich bei der ARA Mellingen

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02318
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

11.09.2011

Vergleich mit den Lieferanten der Schlammtrocknungsanlage

Geschäftsbericht des Abwasserverbandes Region Mellingen

Der Abwasserverband hat mit dem Lieferanten der Schlammtrocknungsanlage einen Vergleich abgeschlossen, in welchem die Schlusszahlung und eine Entschädigung an die Mehraufwendungen und Umtriebe geregelt sind.

Die Probleme bei der Schlammtrocknungsanlage — über Jahre hinweg das Sorgenkind der Kläranlage — konnten mit dem Einbau einer Biofilteranlage gelöst werden. Damit gehören diese Geruchsprobleme der Vergangenheit an. Nach zähen Verhandlungen hat sich der Hersteller bereit erklärt, den Biofilter auf eigene Kosten einzubauen. Diese Arbeiten wurden anfangs 2011 ausgeführt. Der Abwasserverband schloss mit dem Lieferanten einen Vergleich ab, in welchem die Schlusszahlung und eine Entschädigung an die Mehraufwendungen und Umtriebe geregelt sind.
Während des vergangenen Jahres kam es zu einzelnen Reklamationen, die aber nicht von der Schlammtrocknungsanlage herkamen, heisst es im Bericht des Abwasserverbandes. Das Abwasser aus den Gemeinden Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf, Mägenwil, Tägerig, Wohlenschwil und Birrhard fliesst in die Kläranlage in Mellingen, die vom Abwasserverband Region Mellingen im Grumet betrieben wird. Die Gemeinden belasteten im Berichtsjahr 2011 die Anlage mit einer Abwassermenge von total 2,586 Millionen Kubikmetern (2010: 2,86 Mio.). Das Abwasser führte 15320 Kubikmeter Frischschlamm mit. Total wurden 12 907 Kubikmeter Klärschlamm entwässert und 372 t der Verbrennung zugeführt. Für andere Kläranlagen wurden in Mellingen Fremdschlamm verarbeitet,
für die ARA Bremgarten 752,6 t,
für die ARA Stetten 64,6 t und
für die ARA Künten 38,9 Tonnen.
Der Gesamtstromverbrauch betrug im vergangenen Jahr 2,223 Mio. kWh (Vorjahr 2,237 Mio. kWh). Davon konnten durch das eigene Blockheizkraftwerk 369 000 kWh (421 000 kWh) produziert werden. Im Berichtsjahr wurden ferner 257 000 Kubikmeter Gas produziert. Im Vorjahr waren es 261 000 Kubikmeter.

Die Betriebsrechnung schliesst bei Aufwendungen und Erträgen von 2,36 Mio. Fr. ausgeglichen ab. Die bezahlten Gemeindebeiträge von 1,5 Mio. Fr. verteilen sich auf die Gemeinden
Birrhard 51 150 Fr.,
Mellingen 476 550 Fr.,
Niederrohrdorf 227 850 Fr.,
Oberrohrdorf 276 990 Fr.
Mägenwil 266 550 Fr.,
Wohlenschwil 101 400 Fr. und
Tägerig 99 600 Franken.

Ein neues Regenüberlaufbecken
Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt verlangt von den Abwasserverbänden ein Regenüberlaufkonzept, aus dem hervorgeht, ob die Kläranlagen das ihr zugefügte Abwasser zu
reinigen vermögen und kein ungeklärtes Wasser in die Flüsse fliesst. Der Verband hatte die Firma Hollinger AG beauftragt, ein solches Konzept zu erarbeiten. Daraus geht hervor, dass verschiedentlich Handlungsbedarf besteht. Vordringlich ist nun der Bau eines Regenüberlaufbeckens, welches Kosten von rund 3,6 Mio. Franken verursachen wird.

Benedikt Nüssli


Bild-Nr.: 02375
Bild: Benedikt Nüssli/Reussbote
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote

27.03.2012

2013 Blumenwiese bei der ARA Mellingen

Weitere Angaben über die ARA unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 20323
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

25.05.2013

2013 Gefiederte Gäste im Teich bei der ARA

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02324
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

21.09.2013

2013 "Flugschule" bei der ARA

Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300


Bild-Nr.: 02325
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

21.09.2013

Investitionen von 12 Millionen stehen an

Die Kläranlage in Mellingen konnte im vergangenen Jahr ohne nennenswerte Störungen betrieben werden. In den nächsten 5 bis 10 Jahren stehen eine Erneuerung und ein allfälliger Ausbau der Anlage mit Kosten von gegen 12 Millionen Franken an.

Das Abwasser aus den Gemeinden Birrhard, Mägenwil, Mellingen, Nieder- und Oberrohrdorf, Tägerig sowie Wohlenschwil fliesst in die Kläranlage in Mellingen, die vom Abwasserverband Region Mellingen betrieben wird. Die Gemeinden belasteten im vergangenen Jahr die Kläranlage mit einer Abwassermenge von 3,327 Mio. Kubikmetern (2012: 3,354 Mio.). Das Abwasser führte 14274 Kubikmeter (14 596) Frischschlamm mit. In der Anlage wurden 12851 Kubikmeter (12697) Klärschlamm entwässert und 411 Tonnen (386) der Verbrennung zugeführt. Für andere Anlagen wurden Fremdschlamm verarbeitet:
ARA Bremgarten 729 Tonnen, ARA Stetten 61 Tonnen und ARA Künten 43 Tonnen.

Hoher Wirkungsgrad
Die Kläranlage in Mellingen hat trotz einer hohen Belastung zuverlässig gearbeitet. Die ARA Mellingen kann auf ein gutes Betriebsjahr zurückblicken. Der Wirkungsgrad der Biologie war
mit 97 Prozent erneut sehr hoch. Die Abbauraten von Amonium mit 96 Prozent, CSB (Chemischer sauerstoftbedarf) mit 91 Prozent und Phosphor 92 Prozent erreichten die Werte der Vorjahre.
Im vergangenen Jahr verursachte ein Industriebetrieb aus Mellingen Stossbelastungen auf der Kläranlage. Die Abteilung fir Umwelt des Kantons Aargau hat gemeinsam mit dem Präsidenten des Abwasserverbandes (Bruno Gretener) an einer Sitzung mit dem Industriebetrieb mögliche Lösungen diskutiert. Es sind aber weitere Abklärungen im Gange.

Im Berichtsjahr betrug der Arbeitseinsatz auf der Kläranlage in Stetten total 1162 Stunden (Vorjahr 1456). Die Betriebsführung und Wartung der Kläranlage in Stetten erfolgte im vergangenen Jahr zum letzten Mal. Der entsprechende Vertrag wurde per 31. Dezember 2013 aufgrund der Erweiterung mit Anschluss der Kläranlagen Künten und Fischbach-Göslikon gekündigt.

Mehr

Eigener Strom
Der Stromverbrauch betrug im letzten Jahr 1,818 Mio. kWh. Davon konnten 360 666 kWh mit dem eigenen Blockheizkraftwerk produziert werden. Im Berichtsjahr wurden ferner 316 178 Kubikmeter Gas produziert. Fir die Heizung wurden 689 Kubikmeter und für den Betrieb des
Blockheizkraftwerkes 315 154 Kubikmeter verwendet.

Ausgeglichene Betriebsrechnung
Die Betriebsrechnung schliesst bei einem Umsatz von 2,437 Mio. Fr. ausgeglichen ab. In den Bau- und Erneuerungsfonds wurden 557 000 Fr., in den Erneuerungsfonds Schlammtrocknungsanlage 86 000 Fr. und in denjenigen der Schlammentwässerungsanlage 15 000 Fr. eingezahlt. Die budgetierten und bezahlten Gemeindebeitriäge von total 1,5 Mio. Fr. teilen sich wie folgt auf: Birrhard 46 950 Fr.,
Mägenwil 256 800 Fr., Mellingen 457 050 Fr., Niederrohrdorf 261 900 Fr., Oberrohrdorf 279 300 Fr., Tägerig 96 450 Fr. und Wohlenschwil 101 550 Franken.

Investitionen stehen an
In nächster Zeit stehen bei der Kläranlage im Grumet in Mellingen einige Investitionen an. Vordringlich ist die Erstellung eines Regenüberlaufbeckens, fiir welches mit Kosten von rund 3,6 Mio. Fr. gerechnet wird. Die Projektierung wurde 2013 gestartet. Ein vom Kanton verlangter Projekt-
und Finanzplan fiir die nächsten 15 Jahre wurde durch ein Ingenieurbüro in Zusammenarbeit mit Betriebsleiter Rudolf Bürki erstellt. Nebst zwingenden, kleineren Erneuerungen und Um- und Ausbauten sieht der Plan eine Erneuerung und einen allfälligen Ausbau der Anlage in den nächsten
5 bis 10 Jahren vor. Dabei wird mit Investitionskosten von insgesamt rund 12 Mio. Fr. gerechnet.


Bild-Nr.: 02376
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Benedikt Nüssli/Reussbote 23.4.2014
Copyright: Benedikt Nüssli/Reussbote 23.4.2014/Viktor Zimmermann

23.04.2014

Nach zehn Jahren wird der Betrieb der Schlammtrocknungsanlage stillgelegt

Haben die Betriebskosten rausgeholt

Die Schlammtrocknungsanlage der ARA Mellingen sorgte in den letzten Jahren immer wieder fiir Gesprächsstoff.
Obwohl dreimal nachgerüstet wurde, gelang es nicht, die Geruchsimmissionen zu unterbinden. Der Betrieb wird
nun per Ende Jahr eingestellt.

Die ersten Probleme traten bereits kurz nach der Inbetriebnahme im März 2006 auf: «Die Anlage hat von Beginn weg teilweise sehr unangenehme Geruchsimmissionen verursacht», schreiben Bruno Gretener und Pius With in ihrem In-
formationsschreiben. Die beiden Präsidenten des Abwasserverbandes der Region Mellingen und Bremgarten-
Mutschellen teilten in diesem Schreiben mit, dass die Anlage per Ende Jahr stillgelegt wird. Die Anwohner dürfen im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufschnaufen. Denn in den vergangenen Jahren hatten sie immer wieder Grund zur Klage: Es stank.

Schlamm geht nach Würenlingen
Bis vor neun Jahren wurde der Klärschlamm auf den Feldern ausgebracht. Der Bund verbot jedoch ab 2006 das
Düngen mit Klärschlamm. Eine Lösung musste her. Eine Schlammtrocknungsanlage wurde installiert, die auf
3 Mio. Fr. zu stehen kam. «Die Finanzierung teilte man sich mit den beteiligten Partnerverbänden auf», blickt
Gemeindeammann Bruno Gretener zurück. Kaum war die Anlage in Betrieb, kamen auch die ersten Reklamationen: «Wir hatten immer wieder Meldungen von Anwohnern, dass es stark riecht», so Gretener. Der Hersteller schlug vor, eine Kondensationsanlage zu installieren. Die Reklamationen rissen aber nicht ab. Der Lieferant schlug vor, einen Abluftwascher zu installieren. «Nachher hatten wir ein halbes bis ein Jahr lang Ruhe», erzählt Betriebsleiter Ruedi
Bürki. Als erneut Reklamationen eingingen, schlug der Hersteller vor, einen Biofilter anzubringen. «Sämtliche
Arbeiten musste der Lieferant selber berappen», ergänzt Gretener. Der Biofilter habe gute Resultate erzielt, sind
sich die beiden Männer einig. Die Reklamationen blieben aus.
Das nächste Problem folgte aber auf dem Fuss: «Einige Komponenten wiesen starke Abnützungen auf», erläutert Bürki. Das im Schlamm enthaltene Ammoniak setzte der Anlage arg zu. Und deshalb beschloss man, den Betrieb bereits nach zehn Jahren einzustellen. Der Hersteller hingegen prognostizierte eine Lebensdauer von 15 Jahren. War das eine Fehlinvestition? «Nein, ganz bestimmt nicht», sagt Gretener. Zumal der Lieferant sämtliche Kosten für die Nachrüstungen übernommen habe. «Die Entsorgungspreise fiir Klärschlamm sind in den vergangenen Jahren stark gesunken», so Gretener, «wir haben aber die Betriebskosten rausgeholt.» Die Lösung, den Schlamm ab nächstem Jahr der Strag in Würenlingen zu liefern, mache durchaus Sinn. Auch die beteiligten Verbände stimmten diesem
Vorhaben zu.

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Ausbau und ein Regenbecken
Bereits diskutiert man die nächste Investition. «Die Anlage ist für 23 000 Einwohner konzipiert», erklärt Gretener. Der letzte Ausbau fand 1995 bis 1998 statt. Nun befasst man sich mit dem Ausbauschritt, der in fünf bis zehn Jahren realisiert werden soll. Die Investitionen schätzt Gretener auf 12 Mio. Franken.
Derzeit liegt das Baugesuch fiir das vom Bund geforderte Regenbecken öffentlich auf. Das Becken mit einem
Fassungsvermögen von 800 Kubiklitern soll auf der Wiese zwischen dem Radweg und der Reuss zu liegen kommen. Das 3,2 Mio. Fr. teure Bauwerk wird vom Abwasserverband zu gleichen Teilen finanziert. Es speichert grosse Mengen Regenwasser und reguliert so den Zufluss in die Reuss. Zugleich dient es als Auffangbecken für den aufgestauten Schmutz.

Nathalie Wolgensinger


Bild-Nr.: 02377
Bild: Nathalie Wolgensinger
Text: Nathalie Wolgensinger/Reussbote 11.9.2015
Copyright: Nathalie Wolgensinger/Reussbote 11.9.2015

11.09.2015

Aufatmen nach zehn Jahren Gestank

Die Klärschlamm-Trocknungsanlage in der Kläranlage wurde ausser Betrieb gesetzt

Gestern, um 09.24 Uhr, war es so weit. Ruedi Bürki, Chef der Mellinger Kläranlage, und
Gemeindeammann Bruno Gretener drückten gemeinsam auf den imaginären Knopf auf
dem Display der Steuerungs-Anlage. Dann gehörte die zehn Jahre währende Geruchsplage
der Vergangenheit an.

Bruno Gretener brachte es kurz und knapp auf den Punkt:
«Jetzt können wir endlich aufatmen.» Während er das sagte, stand die Delegation am Rand der Schlammgrube, aus der ein unbeschreiblich hässlicher Geruch nach oben stieg. Kaum vorstellbar, dass man in dieses Stinkloch steigen konnte. Doch Andi Schwarz tut es. Ein Arbeiter, der jedem noch so fürchterlichen Gestank trotzt. Seit Jahren schon.

Peter Jenni scheint sich an den Gestank gewohnt zu haben. Der bartige Lkw-Fahrer hievt den letzten Container auf seinen Lastwagen, in dem 16 Tonnen Granulat geladen sind.
Wie viele solcher Fuhren er schon gemacht hat, weiss er selbst nicht. Eine
kurze Rechnung ergibt: Es dürften in den vergangenen zehn Jahren rund 1500 Container gewesen sein. Pro Jahr, so rechnet Ruedi Bürki, wurden rund 1350 Tonnen getrocknetes
Granulat weggeführt. 40 Prozent des Schlamms kamen aus Mellingen, der Rest wurde von auswärtigen Gemeinden angeliefert.

Heftige Reklamationen
Drei Millionen hat die Trocknungsanlage seinerzeit gekostet. Als das Stimmvolk der Investition zugestimmt hatte, konnte niemand wissen, was man sich für ein Ärgernis anschaffen würde. Die Schlammtrocknung verfügte anfänglich über keine Filteranlage.
So dampften Gerüche obenraus, die bei der Bevölkerung heftige Reklamationen auslösten. Die Mitarbeiter in der Kläranlage mussten sich so einiges anhören. «Das war nicht
immer leicht», sagt Ruedi Bürki. Die Lieferfirma musste die Anlage Stück um Stück auf ihre Kosten nachrüsten. Eine Abluftwaschanlage kam dazu.
Aber es stank weiter. Schliesslich gelang es mithilfe von weiteren Filteranlagen, die Geruchsimmissionen um rund 90 Prozent zu senken, wie Gretener sagt. Dennoch ist das Ende der Schlammtrocknung in Mellingen nun Tatsache. «Der Kärschlamm enthält rund
50 Prozent anorgane Stoffe», erklärt Ruedi Bürki.

Sehr aggressives Material
«Es handelt sich in der Hauptsache um Sand, durchsetzt mit allen möglichen aggressiven Stoffen, alles was halt so in die Kanalisation gelangt.» Dieses Material sei sehr aggressiv und
habe in der Anlage zu sehr grossem Materialverschleiss gefiihrt. Die Anlage war auf 15 Jahre ausgelegt. Doch schon jetzt nach zehn Jahren hätte sie mit hohem finanziellen Aufwand saniert werden sollen.

Klarschlamm ist giftig
Seit 1. Oktober 2006 darf Klärschlamm nicht mehr als Dünger auf die Felder ausgebracht werden. Wie das Bundesamt für Umwelt Bafu dazu schreibt, enthält Klärschlamm Pflanzennährstoffe wie Phosphor und Stickstoff, jedoch auch Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Kupfer und Zink. Zudem können sich im Klärschlamm schwer abbaubare organische Verbindungen anreichern — von Reinigungsmitteln, Körperpflegeprodukten bis Arzneimitteln. Das Geschäft mit dem Klärschlamm war deshalb nicht mehr lohnend.

Gretener zieht positive Bilanz
Dennoch zieht Bruno Gretener aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine positive Bilanz. «Es hat sich durchaus gerechnet», sagt der Ammann, «aber die Neuinvestitionen hätten sich nicht mehr gerechnet.» Deshalb wird der Klärschlamm in Zukunft nur noch in Mellingen entwässert. Rund 30 Prozent des Wassers im Schlamm werden mit mit einem Schleuderverfahren abgesondert. Der Rest wird in die Trocknungsanlage «STRAG» nach
Würenlingen gebracht. Mit einer Verdampfungsleistung von bis zu 1,4 Tonnen Wasser pro Stunde wird in der dortigen Trocknungsanlage mit wesentlich höheren Temperaturen
gearbeitet, sodass kaum Geruchsimmissionen anfallen.

Für Mellingen, das die bisherige Anlage zurückbauen wird, ergibt sich eine kostenneutrale Situation. Bruno Gretener rechnet mit gleichbleibenden Kosten für die Entsorgung des
Klärschlamms.

Beat Gomes


Bild-Nr.: 02378
Bild: Beat Gomes/Reussbote 19.12.2015
Text: Beat Gomes/Reussbote 19.12.2015
Copyright: Beat Gomes/Reussbote 19.12.2015

18.12.2015

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Im Vordergrund die ehemalige Sägerei Frey
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 02300
Regenrückhaltebecken: weitere Angaben s. Bild-Nr. 02341


Bild-Nr.: 02329
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

30.04.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Der Fuss- und Veloweg auf der ARA-Seite der Reuss ist gesperrt. Die Umleitung führt an der Familienfeuerstelle und hinter der ARA vorbei.
Die Bauarbeiten für das Regenbecken haben begonnen.
Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02330
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

6.05.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02335
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

19.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02336
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

19.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Im Vordergrund das noch teilweise erhaltene Widerlager der 1953 abgerissenen Militärbrücke.
Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02338
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Ruedi Bürki, ARA Mellingen
Copyright: © Viktor Zimmermann

24.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Die Mauer im Vordergrund ist das teilweise noch erhaltene Widerlager der 1953 abgerissenen Militärbrücke.

Laut Auskunft von Ruedi Bürki von der ARA Mellingen gehört diese Mauer nicht zum Regenrückhaltebecken.
Es war ein Brückenkopf eines früheren Reussstegs. Während des Baus des Rückhaltebeckens 2016 wurde diese Mauer abgerissen.

Heute sieht man vom ehemaligen Brückenkopf nichts mehr (siehe Bild Nr. 02339.1)


Bild-Nr.: 02339
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Ruedi Bürki, ARA Mellingen
Copyright: © Viktor Zimmermann

25.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Durch die vielen Schläuche wird Wasser abgesogen.
Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02340
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

25.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Weitere Angaben. s. Bild-Nr. 02341.


Bild-Nr.: 02332
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

9.06.2016

2016 Das neue Regenrückhaltebecken bei der ARA

Ein Jahr nach Baubeginn konnte das 800 Kubikmeter (=800'000 Liter) grosse Becken im Mai 2017 in Betrieb genommen werden. Dadurch kann die Kläranlage und die Reuss entlastet werden. Fallen grössere Wassermengen an, werden diese zuerst ins Becken geleitet , um dann kontinuierlich von der Kläranlage verarbeitet zu werden. Vorher musste bei starken Regenfällen ein Teil des Wassers ungeklärt in die Reuss geleitet werden. Sollten einmal stark beeinträchtigtes Wasser anfallen, kann dieses ebenfalls in diesem Becken aufgefangen und die gefährlichen Stoffe (wie z.B. Jauche) dort zurückbehalten werden.


Bild-Nr.: 02341
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: © Viktor Zimmermann

23.07.2016

ARA Mellingen


Bild-Nr.: 02242
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Viktor Zimmermann/Fotoarchiv-Mellingen

20.05.2017

2017 - ARA Mellingen


Bild-Nr.: 02343
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Viktor Zimmermann/Fotoarchiv-Mellingen

17.07.2017

2017 - Der Brückenkopf des ehemaligen Militärstegs ist nicht mehr.

Der Brückenkopf wurde beim Bau des Regenbeckens 2016 abgerissen.


Bild-Nr.: 02339.1
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Ruedi Bürki/Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen

10.08.2017