Brände in der neueren Zeit
Bruggerstrasse und Scheunengasse > Stadtscheune mit Ortsmuseum und Bibliothek
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Ob beim Brand von 1505 auch Feuerleitern eingesetzt wurden, ist nicht bekannt.
Hier die Bekämpfung eines Brandes an der Pfistergasse am 29. Juni 1462 in Luzern.
An vier Gebäuden sind Feuerleitern sichtbar.
Gemälde aus der Chronik von Diebold Schilling.
Abb. aus: „Vom Feuereimer zum Tanklöschfahrzeug,“ Surseer Schriften 3, Seite 29,
Original: Zentralbibliothek Luzern
Bild-Nr.: 30100
Bild: „Vom Feuereimer zum Tanklöschfahrzeug,“ Surseer Schriften 3, Seite 29,
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Eine wesentliche Verbesserung brachte der Einsatz von mechanischen Feuerspritzen und das Verwenden von Schläuchen.
Mellingen erwarb 1721 die erste Feuerspritze, seit 1819 waren es deren zwei.
Anschaffung von Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände im Laufe der Zeit
1870 kam die Feuerwehr Mellingen in den Besitz einer Handdruckspritze.
1901 wurde die Wasserversorgung eingeweiht. Ihr wurden 26 Hydranten
angeschlossen.
Zu Beginn des „Zweiten Weltkrieges“ erhielt die Feuerwehr 4 Schlauchwagen aus Holz mit dem erforderlichen Schlauchmaterial und einer Materialkiste.
1954 kam der mit vier Schlauchhaspeln ausgerüstete Pikettanhänger dazu.
1963 läutete das Pikettfahrzeug „Opel Blitz“ bei der Mellinger Feuerwehr
nach und nach das motorisierte und mechanisierte Zeitalter ein.
Die Handdruckspritze steht als Museumsstück im Feuerwehrlokal der Schulanlage „Kleine Kreuzzelg“, zusammen mit 2 mechanischen Leitern
--> 1922: Ehrsam-Leiter aus Holz, Auszugslänge 15 Meter und
--> 1973: Ehrsam-Leiter aus Metall, Auszugslänge 22 Meter. Sie ist heute (2007) noch einsatzbereit.
Die Handdruckspritze wird bei besonderen Gelegenheiten vorgeführt, beispielsweise am Jugendfest 1976 (mit August Halter als Chef) und an der Ausstellung „Mellingen brennt“ im Forum vom 11. September bis 9. Oktober 2005.
Bild-Nr.: 30150
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Der nachfolgende Text und die obenstehende Abbildung basieren auf der Ausstellung "Mellingen brennt..." vom Herbst 2005 im Ortsmuseum Mellingen.
Wasserbeschaffung zur Brandbekämpfung
Man sieht die Reihe von Wasserträgern, die das Wasser aus dem Gewässer in Eimern zur Feuerspritze reichten, den Einsatz von Leitern und von Wenderohren.
Deutlich erkennbar die Wachmannschaft mit Gewehren.
Abb. Aus: „Vom Feuereimer zum Tanklöschfahrzeug“ Surseer Schriften 3, Seite 31; Feuerwehrmuseum Zürich
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war in Mellingen grundsätzlich jeder Einwohner feuerwehrpflichtig. Besonders das Weiterreichen der Feuereimer benötigte viele Personen. Die Leitung bei einem Brandfall lag beim Schultheiss.
Sicher seit dem 17. Jahrhundert existierte ein Pikett. Dieser bestand aus den Feuerläufern – ab dem 18. Jahrhundert waren dies die 16 jüngsten Bürger – und wurde vom Feuerhauptmann kommandiert. Die Feuerläufer mussten immer als erste auf dem Brandplatz erscheinen. Diese hatten aber auch im Umkreis von drei Wegstunden bei einem Brandausbruch in anderen Gemeinden Hilfe zu leisten.
Die Feuerverordnung von 1839 lässt bereits eine differenzierte Struktur der Feuerwehr erkennen. Der Löscheinsatz wurde vom Feuerhauptmann geleitet. Jedem der zwei Spritzmeister waren 12 Mann zugeteilt. Dem Kommandanten der Feuerleitern waren 9 Mann und jenem der Feuerhaken 12 Mann unterstellt.
Vier Feuerreiter mit bestimmter Route hatten die auswärtigen Feuerwehren zu alarmieren. Zehn Personen wurden mit der Rettung von Personen und Gegenständen betraut.
Die Feuerwehr vor 1900 war wenig schlagkräftig, musste doch das Löschwasser von relativ weither von den Brunnen der Stadt, von der Reuss oder vom Stadtgraben in Feuereimern zum Brandplatz getragen werden. Zu diesem Zwecke bildete man eine Menschenkette von der Wasserquelle zum Brandherd und wieder zurück und reichte die vollen bzw. geleerten Eimer von Mann zu Mann.
Darum musste jeder, der in Mellingen Bürger werden wollte, im Besitz eines ledernen Feuereimers sein. Weitere Utensilien zur Brandbekämpfung waren Feuerleitern, einerseits um näher ans Feuer heran zu kommen, anderseits um Menschen zu retten. Der Feuerhaken diente dazu, brennende Balken weg zu zerren oder ganze Häuser einzureissen, um dem Feuer Einhalt zu gebieten.
Da das Feuer vielfach in der Nacht ausbrach, besass die Feuerwehr auch eine Anzahl Feuerlaternen.
Bild-Nr.: 30101
Bild: „Vom Feuereimer zum Tanklöschfahrzeug“ Surseer Schriften 3, Seite 31
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Beim hier wiedergegebenen Bild handelt es sich nicht um das Spritzenhaus von Mellingen. Das Bild wurde an der Ausstellung "Mellingen brennt" im Herbst 2005 gezeigt.
Eine wesentliche Verbesserung brachte der Einsatz von mechanischen Feuerspritzen und das Verwenden von Schläuchen.
Mellingen erwarb 1721 die erste Feuerspritze, seit 1819 waren es deren zwei.
Anschaffung von Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände im Laufe der Zeit:
1870 kam die Feuerwehr Mellingen in den Besitz einer Handdruckspritze.
1901 wurde die Wasserversorgung eingeweiht. Ihr wurden 26 Hydranten
angeschlossen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erhielt die Feuerwehr 4 Schlauchwagen aus Holz mit dem erforderlichen Schlauchmaterial und einer Materialkiste.
1954 kam der mit vier Schlauchhaspeln ausgerüstete Pikettanhänger dazu.
1963 läutete das Pikettfahrzeug „Opel Blitz“ bei der Mellinger Feuerwehr
nach und nach das motorisierte und mechanisierte Zeitalter ein.
Die Handdruckspritze steht als Museumsstück im Feuerwehrlokal der Schulanlage „Kleine Kreuzzelg“, zusammen mit 2 mechanischen Leitern
--> 1922: Ehrsam-Leiter aus Holz, Auszugslänge 15 Meter und
--> 1973: Ehrsam-Leiter aus Metall, Auszugslänge 22 Meter. Sie ist heute (2007) noch einsatzbereit.
Die Handdruckspritze wird bei besonderen Gelegenheiten vorgeführt, beispielsweise am Jugendfest 1976 (mit August Halter als Chef) und an der Ausstellung „Mellingen brennt“ im Forum vom 11. September bis 9. Oktober 2005.
Bild-Nr.: 30102
Bild: „Vom Feuereimer zum Tanklöschfahrzeug“, Surseer Schriften 3, Seite 29
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv-Mellingen
Es stand auf dem Lindenplatz und diente über Jahrzehnte zur Unterbringung der Feuerwehrgeräte und der Ausrüstungsgegenstände.
1976 konnte in der neuen Schulanlage „Kleine Kreuzzelg“ das neue Lokal bezogen werden.
Im Raum ganz rechts hatte der Leichenwagen seinen Standort.
Bild-Nr.: 30103
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Ein Quantensprung war die Einweihung der Wasserversorgung im Jahre 1901. Damals wurden auch 26 Hydranten ans Wassernetz angeschlossen und im heute noch bestehenden Reservoir im Birch oberhalb des ehemaligen Bahnhofs eine Löschwasserreserve geschaffen.
Ihre erste „Feuerprobe“ hatte die neue Wasserversorgung bereits am 1. Juli 1902 beim Brand des Hexenturms zu bestehen. Diese verlief nicht so glorios, fehlte doch gegen Ende des Brandes das nötige Wasser.
Bild-Nr.: 30120
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Der Brand des Hexenturms und 5 angrenzender Häuser war unseres Wissens die grösste Brandkatastrophe in der Altstadt von Mellingen nach dem Stadtbrand von 1505.
Dieser Brand hinterliess in der sonst so geschlossenen Altstadt eine empfindliche Lücke.
Anstelle des Kegeldaches erstellte man auf dem Turm einen Zinnenkranz. Erst 1953 erhielt der Turm wieder die heutige Form.
Neben der heute noch bestehenden Stadtmauer zwischen Stadtkirche und Iberg fand sich hier das zweite freistehende Stück der Stadtmauer, das nach dem Brand leider nicht mehr rekonstruiert wurde.
Neben der Feuerwehr Mellingen halfen auch jene von Büblikon, Wohlenschwil, Tägerig und Niederrohrdorf.
Bild-Nr.: 30121
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Nicht ein Brand, sondern eine Verzweiflungstat zerstörte dieses kunstgeschichtlich und städtebaulich bedeutende Gebäude an der Ecke Kleine Kirchgasse – Hauptgasse vis–à-vis Coiffure Meier derart, dass das sog. Bally-Haus abgetragen werden musste.
Die Einfahrt von der Hauptgasse in die Kleine Kirchgasse war vor 100 Jahren wesentlich enger als heute.
Bild: Feuerwehr und Aufräumequippe nach der Explosion im Bally-Haus.
Der Fall von Christian W.
Am Morgen des 12. Mai 1908 wurde die Bevölkerung des Städtchens Mellingen durch einen heftigen Knall aufgeschreckt. Christian W., der an der Hauptgasse ein Spezereigeschäft führte, zündete in seinem Haus eine derart grosse Sprengladung, so dass das Gebäude abbruchreif war. Auch das nebenstehende Haus (Kleine Kirchgasse Nr. 2) wurde stark beschädigt. Christian W. war nach der Diagnose von Arzt und Stadtammann Dr. Peter Hümbelin schizophren. Nach Meinung des Arztes hätte Christian W. verwahrt werden sollen. Doch offenbar wehrte sich die Bevölkerung gegen dieses Ansinnen, obwohl Christian W. eine Zeitlang in Königsfelden behandelt werden musste und auch mehrere Jahre bevormundet war.
Noch wenige Wochen vor dem Unglück hatte W. wie wild um sich geschossen. Doch es wurden keine Massnahmen ergriffen. Auch mit den Behörden befand sich W. in ständigem Clinch. So kam es zum schicksalhaften 12. Mai. Durch eine heftige Explosion wurden Hunderte von Gassenscheiben im Städtchen zertrümmert und das Gebäude musste mit mächtigen Stämmen gestützt werden, damit dieses nicht in sich zusammen fiel und das Nachbarhaus nicht allzu grossen Schaden erlitt. Vorerst glaubte man, durch die Explosion sei Christian W. ums Leben gekommen. Dem war aber nicht so. Mit Revolvern bewaffnet, stieg deshalb eine Abteilung der Feuerwehr auf Feuerleitern zum Dach hinauf. Hier sass Christian W., drei geladene Pistolen in der Hand, auf dem Dachfirst. Als er seine hoffnungslose Lage erkannte, stürzte er sich vom Dach auf das Trottoir der Hauptgasse, wo eine grosse Menschenmenge stand. Der Unglückliche war sofort tot.
Im Nachhinein entspann sich zwischen Bürgern und Behörden eine heftige Diskussion, ob man diese Katastrophe nicht hätte vermeiden können. Da unklar war, wer für die Kosten des Abbruchs aufzukommen hatte, vergingen ganze fünf Wochen, bis auf Anordnung des Regierungsrates hin das Gebäude sorgfältig abgetragen wurde.
Seither ist der Eingang in die Kleine Kirchgasse zwischen dem Gebäude Kleine Kirchgasse N. 2 und Hauptgasse Nr. 11 wesentlich breiter. Dieser äusserst tragische Fall warf in rechtsmedizinischer, psychologischer, politischer, finanzieller, versicherungstechnischer und erbrechtlicher Hinsicht zahlreiche Fragen auf. Diesen Fragen wurde in der Mellinger Städtlichronk von 2008 subtil nachgegangen.
Bild-Nr.: 30140
Bild: Fotoarchiv Mellingen / Bildband Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Rainer Stöckli schreibt in seiner Schrift „Rund um Mellingen“:
Am Abend des 1. August 1953 wurde die „Bruggmühle“ ein Raub der Flammen.
Viele Mellinger erinnern sich noch heute an dieses grösste Erstaugustfeuer aller Zeiten.
Trotz vielen Bemühungen konnte vom Brand oder von der Brandruine kein Bild ausfindig gemacht werden.
Zeitungsbericht:
Am Samstagabend unmittelbar nach Beendigung der Bundesfeier brach in der Kartonagefabrik Rohr & Cie. Feuer aus. Da der Brand in dem jahrhundertalten dreistöckigen ehemaligen Mühlengebäude, das bis in den Estrich hinauf mit Papierwaren angefüllt war, rapid um sich griff, musste neben dem Pikett die gesamte Feuerwehr aufgeboten und die Motorspritze eingesetzt werden. Durch das Eingreifen von Drittpersonen, das ja gutgemeint sein mochte, wurden die Dispositionen des Feuerwehrkommandos sehr erschwert, überdies war es äusserst schwierig, die Geräte und einzelnen Löschzüge in die richtige Position zu bringen, da die Zugänge zum Brandobjekt durch eine vieltausenköpfige Menschenmenge, welche zu einem grossen Teil mit Autos und Motorrädern herbeigeeilt war, regelrecht verstopft wurden. So war es nicht zu verhindern, dass der Dachstock, der dritte und der zweite Stock ausbrannten, während das Wasser die Räume im Erdgeschoss ruinierte. Durch die Anstrengungen der Feuerwehr gelang es wenigstens, das neuere Gebäude der Lithographie, dasjenige mit den Büroräumen und das alte Schützenhaus, in welchem das Benzin lagert, vor dem Übergreifen des Feuers zu bewahren. Die Feuerwehr musste den ganzen Sonntag über in Bereitschaft gehalten werden, da immer wieder einzelne Brandherde aufloderten. Der Schaden an Gebäulichkeiten, Maschinen, Papier- und Kartonvorräten, Halb- und Fertigfabrikaten dürfte weit über 100 00 Franken betragen.
Die Brandursache ist noch nicht abgeklärt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass abgebranntes Feuerwerk daran die Schuld trägt.
Bild-Nr.: 30210.1
Bild: Reussbote
Text: Reussbote / Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Da bei der Schilderherstellung mit einem hoch brennbaren Lösungsmittel gearbeitet wurde, entstand vermutlich durch Funkenwurf eine heftige Explosion mit nachfolgendem Brand.
Der ganze Dachstock und ein Teil des zweiten Geschosses brannten völlig aus. Es entstand ein Sachschaden von weit über 100 000 Franken.
Bild-Nr.: 30223
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Schilderfabrik Meierhofer wurde 1949 auf dem ehemaligen Areal der Ziegelei Biland gebaut.
Die Aufnahme zeigt in der Bildmitte deutlich die Schäden im Dachgeschoss nach dem Brand von 1959.
Bild-Nr.: 30230
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Gestern Donnerstag, 18. Juni 1959, um die vierte Nachmittagsstunde, ereignete sich in einem neben der Packerei befindlichen Raum der Fabrik
Hans Meierhofer AG Mellingen eine heftige Explosion.
In diesem auf dem zweiten Boden befindlichen Raume werden die zum Druck verwendeten Zinkplatten mit einer äusserst feuergefährlichen Lösung präpariert. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, wird mit einem Föhn nachgeholfen. Vermutlich durch einen Funken scheint die Explosion hervorgerufen worden zu sein. Eine gewaltige Rauchentwicklung verbreitete sich im Nu über die ganze Länge des Fabrikgebäudes. Das entstehende Feuer griff rapid nach der auf der Nordseite befindlichen Wohnung und in den Dachstock weiter.
Riesige Feuermassen wälzten sich über das lang gezogene Gebäude hinweg und verzehrten in wenigen Minuten das ganze Dachgebälk samt den auf dem dritten Boden befindlichen Warenvorräten. Dank der soliden Baukonstruktion des noch neuen Fabrikgebäudes erlitten die Büro- und Arbeitsräume auf der Südseite des zweiten Bodens nur geringen Schaden, während sämtliche Fabrikationsräume des ersten Bodens sozusagen unversehrt blieben. Dadurch ist es möglich, dass die ganze etwa 80 Personen zählende Belegschaft weiterbeschäftigt werden kann und die Fabrikation keinen Unterbruch erleidet. Der Schaden, der noch nicht annähernd abgeschätzt werden kann, dürfte weit über 100 000 Franken betragen. Die unter erschwerenden Umständen zielbewusst operierende Feuerwehr wurde wirkungsvoll unterstützt durch die aus Baden angeforderte Motorspritze.
Bild-Nr.: 30220.1
Bild: Reussbote
Text: Reussbote
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Möglicherweise durch Blitzschlag brach der Brand morgens um halb vier Uhr im östlichen Teil des grossen Fabrikareals aus.
Viel Rohmaterial und zahlreiche Geflechtsmaschinen wurden ein Raub der Flammen.
Das Feuer breitete sich derart aus, dass auch die Feuerwehr Baden zu Hilfe gerufen werden musste.
Der Schaden an Gebäude, Material und Maschinen betrug ungefähr eine Million Franken.
Bild-Nr.: 30241
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Zeitungsbericht:
Am Donnerstag früh gegen halb vier Uhr kam es zu einer Feuersbrunst in der Argovia, die grosses Ausmass annahm. Das Feuer wurde von einem von Stetten her fahrenden Automobilisten aus Brugg wahrgenommen, der in der Nachbarschaft Alarm schlug.
Als das Feuerwehrpikett auf der Brandstätte eintraf, stand der südöstliche Fabriktrakt des Hauptgebäudes in hellen Flammen.
Das Feuer fand in Rohmaterial und Maschinen der Geflechtfabrikation reiche Nahrung und breitete sich rapid aus, weshalb es sich als notwendig erwies, die gesamte Feuerwehr zu alarmieren und auch von denjenigen in Baden Hilfe anzufordern.
Die Brandbekämpfung konnte sich jedoch nur noch darauf beschränken, ein Übergreifen des Feuers auf die anderen Fabrikteile zu verhindern.
Das gelang aber nur teilweise, sodass auch ein oberes Stockwerk eines angebauten Gebäude ausbrannte.
Inzwischen stürzten vom Gebäude, in welchem sich der Brandherd befand, zuerst der Dachstock, dann suksessive das dritte, zweite und erste Stockwerk krachend in die Tiefe. Schliesslich wurde das Feuer unter Kontrolle gebracht, und als Herr Probst vom Versicherungsamt in Aarau um halb sechs Uhr eintraf, beurteilte er die Brandbekämpfung als eine sehr gute.
Der an Gebäuden und Maschinen angerichtete Schadensbetrag dürfte nahezu eine Million Franken erreichen.
Rund ein Drittel der 180 Personen betragenden Belegschaft ist nun zum Feiern gezwungen.
Die Brandursache ist nicht abgeklärt, doch Blitzschlag nicht völlig ausgeschlossen.
Bild-Nr.: 30240.1
Bild: Reussbote
Text: Reussbote
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Handdruckspritze aus dem vorletzten Jahrhundert wird bei besonderen Gelegenheiten vorgeführt, beispielsweise am Jugendfest 1976 (mit August Halter als Chef) und an der Ausstellung „Mellingen brennt“ im Forum Stadtscheune vom 11. September bis 9. Oktober 2005.
Bild-Nr.: 30151
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Über hundert Mann bekämpften diesen Brand – darunter auch die Stützpunktfeuerwehr Baden und die Löschwehr des Tanklagers, welche ihre Löschkanone einsetzte.
Wegen sturmartigen Winden breitete sich das Feuer rasend schnell aus.
Mit der Zeit standen über ein Dutzend Feuerwehrautos vor Ort.
Verursacht wurde dieser Grossbrand eindeutig durch Brandstiftung; doch konnten der oder die Täter nie gefasst werden.
Vom Schaden betroffen waren acht Firmen, so die Filiale der Altstätter Mundo-Möbel AG, die Gumotex AG (Kinderkleider), Alpha-Geflecht AG (Hüte), Meierhofer AG (Schilderherstellung), Hevo AG (Maschinenfabrik), und die Georg Meyer +Co. AG. Andere Firmen, die noch in diesem riesigen Gebäudekomplex eingemietet sind, blieben vom Feuer verschont oder erlitten nur geringen Schaden.
Bild: Weitläufiger Argovia-Gebäudekomplex: Vom Feuer zerstört wurde das hohe Gebäude in der Mitte. Drei andere, angebaute oder unmittelbar benachbarte anfänglich stark gefährdete Gebäude konnten gerettet werden.
Brandursache: Eindeutig Brandstiftung
Ausgelöst worden war der Brand in der ersten Etage und zwar in einem der Möbelausstellungsräume der „Mundo“. Von hier frassen sich die Flammen in die darüberliegenden Geschosse weiter.
In den Räumlichkeiten der Gumotex AG (etwa 30 Angestellte), deren Näherei gänzlich ausbrannte, fand die Polizei eindeutige Beweise für die zuerst nur vermutete Brandstiftung: Leere Plastikkanister, „getränkte“ Möbel und im Lagerraum auch lange, kreuz und quer durch die Räume führende Stoffbahnen. Plastikkanister wurden auch im Mundo-Möbellager sichergestellt. Die Täter, vermutlich war es ein Brandstifterteam, denn eine einzige Person könnte innert nützlicher Frist kaum eine so komplizierte Brandstiftung bewerkstelligen, hatten offenbar nicht mit dem raschen Erfolg der Feuerwehren von Mellingen und Baden gerechnet. Denn diese konnten die zeitweise haushoch aus den Fenstern lodernden Flammen rasch eindämmen und den ganzen hinteren, vor 15 Jahren errichteten Gebäudeteil retten.
Es wurde sehr gut gearbeitet, lobte man auch seitens des Aargauischen Versicherungsamtes die beiden Feuerwehren.
Bild-Nr.: 30300
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Dieser Brand entstand durch eine Verzweiflungstat, bei dem eine Frau ihr Leben verlor. Das Gebäude erlitt Totalschaden, so dass es praktisch von Grund auf neu aufgebaut werden musste. Dank geschicktem Vorgehen der Feuerwehr Mellingen-Wohlenschwil und der Stützpunktfeuerwehr Baden konnte ein Übergreifen auf die Nachbargebäude verhindert werden.
Bild-Nr.: 30330
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Einsatz der Feuerwehr Mellingen-Wohlenschwil und der Stützpunktfeuerwehr Baden.
Auch hier konnte ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser, insbesondere auch auf das angrenzende Ortsmuseum verhindert werden. Doch viele Exponate waren durch den eindringenden Rauch stark verschmutzt und mussten gereinigt werden.
Brandursache: Ein Bewohner war beim Rauchen im Bett eingeschlafen, sodass sich das Bett entzündete. Der Mann löschte den Brand nur notdürftig und verliess darauf das Haus. Doch das Bett mottete weiter, und so kam es zu diesem sehr gefährlichen Schadenfeuer.
Bild-Nr.: 30350
Bild: Viktor Zimmermann
Text: Fotoarchiv-Team
Copyright: Fotoarchiv Mellingen