Andere Reussübergänge
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Die 1939 erbaute Militärbrücke vor 1946. Die dahinter sichtbare Bahnbrücke hat noch keine Fahrleitung. Die Nationalbahnlinie wurde 1946 elektrifiziert.
Die Brücke wurde am Anfang des Zweiten Weltkriegs von der Pontonierkompanie II/1 erstellt. Begonnen wurde am 5. Oktober 1939. Am 1. Dezember 1939 konnten die ersten Militärcamions die 90 m lange Brücke befahren. Die Inbetriebnahme dauerte so lange, weil auch die Zufahrtsstrassen – insbesondere die Militärstrasse – gebaut werden mussten. Erbaut wurde diese Brücke unter der Leitung von Hptm. Erwin Hunziker, dem späteren Aargauer Kantonsingenieur.
Um den Einmarsch der Deutschen ins Reusstal und in die Innerschweiz zu verhindern, errichteten die Pontonierbataillone 1 und 3 im Spätherbst 1939 und im Frühjahr 1940 mehrere zusätzliche Holzbrücken über die Reuss. Neben einer Brücke unterhalb Gnadenthals und einer weiteren zwischen Tägerig und Stetten wurde im Spätherbst 1939 die stabile Brücke im Gruemet gebaut. Einige hundert Meter unterhalb der Eisenbahnbrücke entstand zwischen den Waldgebieten Rüsshalden (linksseitig) und Schönert (rechtsseitig) eine weitere Holzbrücke, die kurz nach dem Krieg abgetragen wurde. Die Zufahrten zu diesem Übergang werden noch heute als Forststrassen benützt. Alle Reussbrücken zwischen Birmenstorf und Bremgarten wurden ab Mai 1940 durch das Flab-Detachement 32 mittels 12 20mm-Flabkanonen gegen Fliegerangriffe gesichert.
Nach dem Krieg konnte die Brücke im Gruemet von Fussgängern und Velofahrern weiterhin benutzt werden. Vor allem für die Bevölkerung von Wohlenschwil und Büblikon bot sie einen kürzeren Weg zum Bahnhof Mellingen. Im Laufe der Zeit wurde die Brücke stets baufälliger und musste immer wieder ausgebessert werden. Ende 1953 wurde sie abgerissen.
Dies bestätigt auch der Blick auf die historischen Karten im geoportal. Dort ist 1953 noch eine Brücke eingezeichnet, 1954 nicht mehr.
Vor der Eröffnung der Kläranlage Mellingen wurde an der gleichen Stelle ein Eisensteg gebaut, der ebenfalls von Fussgängern und Velofahrern benutzt werden kann. Unter der Brücke sind Schmutzwasserleitungen angebracht, die das Schmutzwasser der Verbandsgemeinden Mägenwil, Wohlenschwil-Büblikon, Tägerig, Birrhard und vom linksseitigen Mellinger Stadtgebiet zur ARA Mellingen führen.
Mitteilungen über den Bau der Brücke von Ingenieur Bruno Meyer, Zug, dessen Vater, Lt. Hans Meyer, 1939 an der Erstellung des Flussübergangs beteiligt war.
Über den Bau der verschiedenen Holzbrücken über die Reuss: Albert Eugster. Der Maiengrünturm während des 2. Weltkriegs. Echo vom Maiengrün Juli 2020.
Postkarte
Bild-Nr.: 03091
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli / Bruno Meyer / Madlen Zimmermann
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Gleich nach Beginn des Zweiten Weltkrieges errichteten Sappeure, die in Mellingen Aktivdienst leisteten, aus taktischen Überlegungen, eine Holzbrücke über die Reuss. Sie wurde unterhalb der Eisenbahnbrücke aus dem Waldgebiet "Rüsshalden" hinüber ins Waldgebiet "Schönert" gebaut.
Die Zufahrtsstrassen, mit einem Naturbelag, werden heute noch unterhalten und dienen der Waldwirtschaft, während die Holzbrücke bald nach Ende des Krieges abgetragen wurde.
Die beiden Brückenköpfe aus Beton kann man heute noch deutlich erkennen.
Meinrad Johann Stöckli:
"An diese Holzbrücke habe ich keine Erinnerungen, hingegen ist mir der Brückenkopf am rechten Ufer bekannt.
Am Punkt 392 im Nünbrunen, rechts im Wald an der Strasse nach Müslen, kann ich mich an Laufgräben und an Unterstände erinnern, die meiner Meinung nach polnische Internierte erstellt haben müssen, dies vermutlich zur Deckung der Strasse zur Militärbrücke hinunter. Irgendwann sind die Laufgräben und Unterstände zugedeckt worden (vermutlich beim Bau des Tanklagers)."
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03091
Bild-Nr.: 03080
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Otto Müller / Meinrad Johann Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die 1939 erbaute Reussbrücke möglicherweise während des Hochwassers vom Juni 1953, s. Bild-Nr. 03090.
Offenbar riss sich während des Hochwassers ein Schiff der (Mellinger?) Pontoniere los und prallte an die Militärbrücke. Dieses wollte man vermutlich bergen. In Anbetracht, dass sich noch so viele Personen auf die Brücke wagten, könnte die Aufnahme von früher stammen. Denn zur Zeit, als im Juni 1953 die Reuss Hochwasser führte, war die Brücke schon sehr baufällig.
Für das Weitere s. Bild-Nr. 03091
Bild-Nr.: 03092
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Militärbrücke vermutlich anlässlich des Hochwassers vom Juni 1953, s. dazu Bild-Nr. 03090.
Die 1939 errichtete Militärbrücke zwischen Büblikon Reusstal und Guemet.
Diese wurde 1953 abgebrochen.
1973 wurde an der gleichen Stelle der heutige Fahrrad- und Fussgängersteg errichtet.
Weitere Angaben unter Bild-Nr. 03091
Bild-Nr.: 03091.1
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Die Militärbrücke bei Hochwasser im Juni 1953. Meinrad Stöckli, der im Bauernhaus Stöckli, an deren Stelle heute die Garage Vecchio steht, aufgewachsen ist, mag sich noch gut erinnern, wie er damals in halsbrecherischer Art auf der stark schwankenden Brücke gestanden ist. Zur gleichen Zeit feierte man in Wohlenschwil in grossem Stil das Jubiläum "300 Jahre Bauernkrieg".
Weitere Angaben s. Bild-Nr. 03091
Meinrad Johann Stöckli:
"Das Bild muss vom Juni 1953 datieren (im gleichen Monat als in Wohlenschwil die
Gedenkfeierlichkeiten an den Bauernkrieg von 1653 stattfanden). Ich bin nämlich mit
einem Freund vom rechten Ufer aus auf die Brücke gelaufen um das Schauspiel zu
erleben wie die Holzbrücke zitterte wenn wieder ein daherschwimmender Baumstamm an der Brücke aufschlug. Das Hochwasser ging nur knapp unter dem Brückenboden durch.
Die Tat hat mir dann allerdings vom Vater eine schwere Rüge eingetragen als ich ihm von diesem Abenteuer erzählte. Er meinte wir beide hätte "absaufen" können und es sei ein Wunder, dass die Brücke überhaupt noch stehe und nicht weggerissen worden sei.
Bild-Nr.: 03090
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Fotoarchiv-Team / Meinrad Johann Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen
Das Fischerhüsli dient seit 1955 als Vereinslokal des Fischereivereins Reuss Mellingen.
Früher wurde das Gebäude von der Bevölkerung im Bübliker Reusstal als Waschhaus verwendet..
Literatur: Fischereiverein Reuss Mellingen. Mellingen [2003].
An der Stelle dieses Stegs stand von 1939-1953 die Militärbrücke, s. dazu Bild-Nr. 03091. Dieser Steg wurde vor der Eröffnung der Kläranlage Mellingen im Jahre 1975 erbaut. Dieser dient einerseits den Fussgängern und den Velofahrern. Unter der Brücke sind anderseits die Leitungen angebracht, die das Schmutzwasser der Verbandsgemeinden Mägenwil, Wohlenschwil-Büblikon, Tägerig, Birrhard und
vom linksseitigen Mellinger Stadtgebiet zur ARA Mellingen führen.
Bild-Nr.: 03100
Bild: Fotoarchiv Mellingen
Text: Rainer Stöckli
Copyright: Fotoarchiv Mellingen